Christlich Soziale Union

Scherer neuer KPV-Chef


Neuer Kreivorsitzender Alois Scherer (Mitte) wurde vom Bezirks-
vorsitzenden Landrat Herbert Mirbeth (rechts daneben) und CSU-
Kreisvorsitzenden Albert Füracker (rechts) beglückwünscht. Links
die beiden Stellvertreter Kraus und Kratzer.
NEUMARKT. Deinings Bürgermeister Alois Scherer wurde zum neuen Kreisvorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der CSU gewählt.

Der bisherige Kreisvorsitzende der KPV, Bürgermeister Franz Graf, eröffnete mit einem Totengedenken an den früheren Bezirksvorsitzenden Bürgermeister Macho aus Furth im Wald die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen. Dann konnte er neben dem CSU-Kreisvorsitzenden Albert Füracker den Bezirksvorsitzenden Landrat Herbert Mirbeth aus Regensburg begrüßen.

Nach seinem Bericht über viele Veranstaltungen in den vergangenen zwei Jahren referierte der Bezirksvorsitzende über die "Chancen der Kommunalpolitik in der Zukunft". Hierbei wurde besonders die erforderliche interkommunale Zusammenarbeit wegen der Finanzknappheit der Gemeinden herausgestellt. Angemahnt wurde die schon längst überfällige Kommunalfinanzreform. Ebenfalls angeprangert wurde die Verlagerung der Sozialleistungen auf die Kommunalhaushalte. Alleine wegen Hartz IV und Grundsicherung muß der Landkreis Neumarkt über die Kreisumlage der Gemeinden über zwei Millionen Euro zusätzlich finanzieren.

Da der bisherige Kreisvorsitzende nach acht Jahren das Amt in jüngere Hände legen wollte, wurde Bürgermeister Alois Scherer aus Deining zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter sind Bürgermeister Bernhard Kraus aus Velburg und Stellvertretender Bürgermeister Horst Kratzer aus Postbauer-Heng. Neben den acht Beisitzern wurden noch zehn Delegierte für die Bezirksversammlung gewählt.

Der neue Kreisvorsitzende dankte Franz Graf für sein bisherigen Engagement und wünschte sich für die Zukunft einen aktiven Kreisverband der Kommunalpolitiker. Mit dem Appell "nur gemeinsam können die vielfältigen Probleme gelöst werden" schloss Deinings Bürgermeister Alois Scherer die Versammlung.
14.10.05

Rathaus-Schlüssel weitergegeben


Noch-Oberbürgermeister Alois Karl bei seiner mitunter emotiona-
len Abschiedsrede am Donnerstag-Abend.
NEUMARKT. Noch-OB Alois Karl hat in einer Feierstunde in der Jurahalle die Rathaus-Schlüssel an Bürgermeister Arnold Graf übergeben.

Mit dieser symbolischen Geste sollte aber keineswegs dem Ergebnis der Oberbürgermeisterwahlen - Graf ist aussichtsreicher Kandidat der CSU - vorgegriffen werden: Ab Mittwoch nächster Woche ist Arnold Graf durch sein Amt als 1. Stellvertreter mindestens bis zur Wahl am 4. Dezember in jedem Fall amtierender Rathaus-Chef.

Hunderte von Neumarktern waren am Donnerstag-Abend in die kleine Jurahalle gekommen, um Oberbürgermeister Alois Karl nach Berlin zu verabschieden. Wer die Party verpaßt hat, erhält übrigens am Wochenende noch einen "Bürgerbrief" Karls, in dem er auch auf seine Beweggründe eingeht, von Neumarkt in die Bundeshauptstadt zu wechseln.

Überraschungen gab es bei der Abschiedsfeier in der Jurahalle genug: So wurden der Noch-OB und die Gäste mit einer Hochglanzbroschüre überrascht, in der - nach Jahren aufgeteilt - die Stationen verzeichnet sind, die Karl und die Neumarkter gemeinsam durchlebt haben - von seiner ersten Wahl zum OB über die Landesgartenschau bis zur konstituierenden Sitzung des neu gewählten Deutschen Bundestages, dem Karl ab nächste Woche offizell angehört. Passenderweise zieren Fotos des Neumarkter Rathauses und des Brandenburger Tores die Titelseite der Broschüre.

Die muskalische Umrahmung der mehrstündigen Feier besorgte die Big-Band der Musikschule.

Zu Beginn hatte Bürgermeister Arbold Graf die Gäste und ganz besonders natürlich Alois Karl begrüßt, den er als "extrem einsatzfreudigen Politiker" bezeichnete. Die Neumarkter könnten bei den 15 Jahren mit ihm als Stadt-Chef auf eine "sehr erfolgreiche Periode der Neumarkter Stadtgeschichte zurückblicken".

In einer mitunter durchaus emotional kommentierten Powerpoint-Präsentation ging dann Karl auf die letzten 15 Jahre aus seiner Sicht ein,

Geschenke gab es natürlich auch: Arnold Graf und sein Bürgermeisterkollege Erich Bärtl überreichten sie an Karl. OB-Gattin Hildegard Karl erhielt Blumen.

Stadtrat und stellvertender Landrat Rudo Bayerl sprach dann im Namen der im Stadtrat vertreten Fraktionen ein Grußwort. Als Vertreter der Vereine trat Thomas Kosmehl an Mikrofon, als Vertreter der Kirchen Stadtpfarrer Norbert Winner und Dekan Dr. Wolfgang Bub, als Vertreter der Wirtschaft IHG-Vorsitzender Stefan Rödl und das Schlußwort sprach Hemma Ehrnsperger.
13.10.05

Graf ist CSU-Kandidat !


Sichtbarer Jubel bei allen Gratulanten, die ihren Kandidaten feierten. Sogar Oberbürgermeister a.D. Kurt Romstöck (rechts) ließ sich aus der Reserve locken.


Als erster beglückwünschte Oberbürgermeister Alois
Karl seinem designierten Nachfolger Arnold Graf.
Fotos: Erich Zwick
NEUMARKT. Bürgermeister Arnold Graf wurde am Mittwochabend mit 91,4 Prozent der Delegiertenstimmen zum OB-Kandidaten der CSU gewählt.

Bei der Delegiertenversammlung im Neumarkter Johanneszentrum gaben 145 Wahlmänner und -frauen ihre Stimme ab. 140 Stimmen waren gültig und 128 entfielen auf den einzigen Kandidaten, Bürgermeister Arnold Graf. Die Delegierten repräsentierten die 14 CSU-Ortsverbände und rund 900 CSU-Mitglieder der Stadt.

Die offizielle Wahl Grafs zum OB-Kandidaten war erwartet worden, nachdem sich bereits die Stadtrats-Fraktion und Noch-OB Alois Karl für ihn ausgesprochen hatten (wir berichteten).

Mit so einer breiten Zustimmung hatten trotzdem nicht alle gerechnet, da im Vorfeld - hauptsächlich von der Jungen Union - an dem fortgeschrittenen Lebensalters des Kandidaten herumgemäkelt wurde. Aber "Noch-OB" Alois Karl zerstreute diese Bedenken und rühmte seinen eventuellen Nachfolger als einen "OB-Kandidaten der Jugend", dem er ein "gutes politisches Gespür" nachsagte.

Zuvor hatte CSU-Stadtverbandsvorsitzender Helmut Jawurek, der von der Jungen Union als Kandidat gehandelt wurde, seinen Verzicht erläutert: "Zu meinem Verständnis von Politik gehört es auch, dass man gegebenenfalls seine eigene Person zurücknimmt und auch einmal zurücksteckt."

"Angesichts des kurzen Wahlkampfes von nur sieben Wochen zwischen Nominierung und Wahltag sollten wir es uns nicht leisten, uns intern zu bekriegen", appellierte Jawurek an die Delegierten. "Wir müssen als CSU mit größtmöglicher Geschlossenheit in den Wahlkampf gehen, um am 4. Dezember die erfolgreiche Stadtpolitik als CSU mit einem Oberbürgermeister aus unseren Reihen fortsetzen zu können."

In das gleiche Horn stieß CSU-Kreisvorsitzender Albert Füracker, der seinen ersten Auftritt vor der Stadt-CSU mit Bravour absolvierte. "Jeder Vorsprung kann leichtfertig verspielt werden", teilte er einen Seitenhieb auf die Bundestagswahl aus.

Ein solches Debakel will die CSU bei der OB-Wahl nicht erleben, deswegen gab Oberbürgermeister Alois Karl, MdB die Devise aus: "Wir setzten nicht auf Platz, wir setzen auf Sieg." Dieser müßte um so mehr gelingen, als Arnold Graf ein Kandidat ist, der "gänzlich unangreifbar" ist.

In seinem Statement - eine Vorstellungsrede brauchte er vor diesem Kreis nicht zu halten - überraschte er dann doch einige Delegierte, als er auf eine Amtszeit von sechs Jahren pochte, und er damit sein Amt nicht nur bis zur nächsten Stadtratswahl ausüben will.

Die bekannten Probleme - Dauerbrenner "Unteres Tor" beispielsweise - will er zusammen mit der CSU-Mehrheit im Stadtrat lösen und auch neue Perspektiven aufzeigen. So soll das Verhältnis zum Landkreis und auch zur Kreis-CSU auf eine verstärkte Zusammenarbeit abzielen, die Anbindung an die Metropolregion Nürnberg mit Inhalten erfüllt werden und das Problem Hallenbad/Freibad einer Lösung zugeführt werden.

Der weitere Versammlungsverlauf wäre beinahe im Trubel und Jubel um den frisch gekürten Kandidaten untergegangen, hätten es der Kreis- und Stadtverbandsvorsitzende Füracker und Jawurek nicht vorgezogen, der Gratulationscour für Arnold Graf freien Lauf zu lassen.
12.10.05


Anfang ... 605 - 606 - [607] - 608 - 609 ... Ende
Telefon Redaktion


neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
23. Jahrgang