Christlich Soziale Union
Ohne Oberbürgermeister
Bürgermeister Arnold Graf (links) übernimmt die Leitung im Neu-
markter Rathaus. Alois Karl (Mitte) geht nach Berlin. Rechts CSU-
Vorsitzender Helmut Jawurek.
NEUMARKT. Ab nächster Woche hat die Stadt Neumarkt für über sechs Wochen keinen Oberbürgermeister.
Alois Karl tritt sein Bundestagsmandat an und die Leitung der Stadt wird von Bürgermeister Arnold Graf übernommen - der auch aussichtsreicher Kandidat für Karls Nachfolge ist. Am Donnerstag wird der noch amtierende OB mit einer Feier in der Kleinen Jurahalle verabschiedet.
Wie Rathaus-Presesprecher Dr. Franz Janka gegenüber
neumarktonline bestätigte, endet Karls Amtszeit offiziell am 19. Oktober - einen Tag nach der konstituierenden Sitzung des Bundestages, in den der künftige "Alt-OB" gewählt wurde. So schreibt es das Gesetz vor.
Rund sechseinhalb Wochen lang - bei einer notwendigen Stichwahl noch länger - liegt die Leitung der Behörde in den Händen von Karls 1. Stellvertreter, Bürgermeister Arnold Graf. Als CSU-Kandidat für das Oberbürgermeister-Amt bei der Wahl am 4. Dezember stehen dessen Chancen natürlich recht gut, auch nach dem Wahltag hinter dem Chef-Schreibtisch im Rathaus sitzen bleiben zu können.
Für Alois Karl ist der Termin-Kalender jetzt kaum weniger dicht gedrängt als vor der Bundestagswahl, als er von einem Wahlkampf-Termin zum nächsten hetzte. Eine ellenlange Liste von Verabschiedungs-Feiern mit den verschiedensten Organisationen, Ämtern und Vereinen steht an.
Die wohl größte Feier ist am Donnerstag um 19 Uhr in der Kleinen Jurahalle geplant: Hier ist die Bevölkerung eingeladen, vom scheidenden Oberbürgermeister Abschied zu nehmen.
Bei der Veranstaltung wird es neben einem Rückblick auf die 15 Jahre Amtszeit auch Grußworte geben. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Bigband der Städtischen Musikschule.
Auch für Essen und Trinken ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.
12.10.05
Offizieller CSU-Segen
Arnold Graf (hinten) soll neuer OB werden. In der Mitte Noch-OB
Alois Karl, daneben Stadtverbands-Chef Helmut Jawurek, bei
der Presse-Konferenz nach der Fraktionssitzung.
NEUMARKT. OB-Kandidat Arnold Graf soll am Mittwochabend den offiziellen Segen der Delegiertenversammlung bekommen.
Denn ausgerechnet der chancenreichste Bewerber um den Stuhl des Neumarkter Oberbürgermeisters ist noch nicht offizieller Kandidat. Er wurde zwar von der CSU-Stadtratsfraktion mit großer Mehrheit als OB-Kandidat empfohlen. Die Entscheidung darüber steht aber der Delegiertenversammlung zu, die sich am Mittwoch um 19.30 Uhr im Johanneszentrum trifft und zu der der Neumarkter CSU-Vorsitzende Helmut Jawurek eingeladen hat.
Auch wenn Jawurek im Vorfeld selbst als Kandidat im Gespräch war: An der Aufstellung Arnold Grafs zweifelt niemand. In allen Stellungnahmen von CSU-Seite wurden sein schon 33 Jahre währendes Engagement in der Kommunalpolitik, seine 15 Jahre Erfahrung als CSU-Fraktionsvorsitzender, seine Verwaltungskenntnisse als langjähriger Bürgermeister und sein großes bürgerliches Engagement hervorgehoben. Leise Kritik gab es allenfalls, warum man nicht einen jüngeren Kandidaten ins Rennen schicken will.
Bislang hat Bürgermeister Arnold Graf als Einziger angekündigt, für die Neumarkter CSU als Oberbürgermeister kandidieren zu wollen, heißt es in der Einladung zu der Delegiertenversammlung. Über 100 Delegierten der 14 CSU-Ortsverbände, die rund 900 Mitglieder repräsentieren, werden dabei ihren CSU-Kandidaten für die außerordentlichen OB-Wahlen am 4. Dezember nominieren.
11.10.05
"90 Prozent für Brücke"
CSU-Ortsvorsitzender Günther Braun (rechts) und Schriftführer
Günter Stephan bei dem Presse-Gespräch.
NEUMARKT. 90 Prozent der direkt betroffenen Anwohner sind für eine Pöllinger Brücke, heißt es von der CSU.
Die Pöllinger CSU hat vor Ort Unterschriften für eine Brücke bei Pölling gesammelt und stellte am Montag die Ergebnisse bei einem Presse-Gespräch vor.
Man habe bei den unmittelbaren Anwohnern der Pöllinger Hauptstraße 91 Unterschriften gesammelt, hieß es. Insgesamt liegen an der Pöllinger Hauptstraße 65 Häuser.
Da bei der Aktion vor einigen Tagen fast sämtliche Anwohner angetroffen wurden, könne man "von einer mindestens 90prozentigen Zustimmung für die Brücke ausgehen", sagten Ortsvorsitzender Günther Braun und Schriftführer Günter Stephan.
Die "üblichen Nein-Sager und Blockierer" Kopp und Ries wollten nun auch in Pölling ihre "Verhinderungspolitik" durchführen, hieß es von der Pöllinger CSU. Flitz wolle "zum Schaden der Bürger des gesamten Ortsteils eine wichtige verkehrspolitische Verbesserung verhindern". Die CSU Pölling sei nicht gewillt, diesem "Treiben" tatenlos zuzusehen.
Zur derzeitigen Situation sagten die CSU-Sprecher, daß das Fahrzeugaufkommen sehr viel höher sei als noch vor einem halben Jahr. Pölling werde von vielen Autofahrern, die nicht bei den örtlichen Geschäften einkaufen, als Abkürzung benutzt.
Bei einer Messung der jeweils drei Kilometer langen Strecken und Fahrtzeiten ergaben sich diese Daten:
Ampel-Pöllinger Hauptstraße-Pölling Nord: | 3 Minuten, 10 Sekunden |
Ampel- Kreisverkehr-Pölling Nord: | 2 Minuten, 25 Sekunden |
Bei dem Test wurden die jeweiligen Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten. Unberücksichtigt blieben Wartezeiten an der Ampel sowie beim Abbiegen an der Einmündung Pölling Nord, bei der beim Linksabbiegen beide Spuren überquert werden müssen. Der B.U.N.D. schlage einen fünften "Finger" vom Kreisverkehr nach Pölling vor, was aus Sicht der CSU völlig unverständlich sei. Einerseits würden Flächenversiegelungen bekämpft, andererseits wolle man eine zusätzliche Straße. Außerdem würde diese Straße durch ein Feucht- und Überschwemmungsgebiet führen. Zudem wäre dadurch ein aufwendiges Brückenbauwerk erforderlich.
Braun und Stephan führten dann noch einmal alle Argumente auf, die für eine Brücke sprechen würden:
- größtmögliche Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, insbesondere für die Schüler der beiden Gymnasien und Realschulen.
- sehr viel weniger Lärm durch nicht anhaltende und anfahrende Fahrzeuge und weniger Abgase, weil gerade LKW nicht mehr anfahren müssen, sondern zügig durchfahren können.
- der Damm wirkt als zusätzlicher Lärmschutz.
- behindertengerechte Rampe der Brücke mit 4,9 Prozent (Brücke Stauf 5,2 Prozent; bei den Staufer Bürger sei die Brücke trotz anfänglicher Bedenken inzwischen vollkommen akzeptiert.
- Pölling wird derzeit als Abkürzung benutzt, um den Kreisverkehr Richtung Woffenbach zu umgehen und umgekehrt
- eine Unterführung, auch "nur" für Fußgänger und Radfahrer, ist wegen des hohen Grundwassers mit sehr hohen Kosten verbunden
Die Sorgen der Anwohner an der Rampe würden von der CSU Pölling selbstverständlich ernst genommen. Sie entbehrten aber jeglicher Grundlage, da alle Anwohner davon profitierten, dass durch den Bau der Brücke weniger Lärm- und Schadstoffbelastung vorhanden sein werden, hieß es bei dem Prese-Gespräch.
Wer sich in die Unterschriftenliste eintragen möchte, kann dies bei der Firma Braun Am Grünberg 8 tun. Die Liste liegt dort auf.
10.10.05