Deining
1864 Tonnen Stahl

Der "Tag des offenen Denkmals" war in Deining ein Besuchermagnet
NEUMARKT. Eines der ungewöhnlichsten "Denkmäler" beim "Tag des offenen Denkmals" im Landkreis war die Eisenbahnbrücke bei Deining.
Die Besucher erhielten fachkundige Informationen rund um die Brücke, die mit ihren 310 Metern das Tal der Weißen Laber in einer Höhe von 28 bis 45 Metern überspannt. Der Leiter des Arbeitsgebietes Instandhaltung von der DB Netz AG, Gerhard Schern, erzählte die Geschichte der Eisenbahnbrücke.
Für die Bahnlinie Nürnberg-Regensburg war ursprünglich eine andere Strecke vorgesehen. Die sollte von Neumarkt aus weiter nördlich über Velburg nach Seubersdorf führen. Diese Pläne brachten jedoch damals einige Velburger Ratsbürger zum Scheitern. Deshalb führte die Strecke nun durch Deining und Batzhausen.
Am 15. Mai 1873 wurde die Brücke eingeweiht. Das zweite Gleis wurde 1895 gebaut, 1925 wurde die Brücke verstärkt und 1949 elektrifiziert. Beim Bau wurden 1864 Tonnen Stahl verbaut. Heute fahren täglich etwa 70 Züge über die Brücke.
12.09.11
Müll im Wald
NEUMARKT. Ein junger Mann entsorgte rund neun Säcke Haus- und Restmüll in einem Waldgebiet mit dem schönen, doppeldeutigen Namen "Lumpenbach".
Glücklicherweise wurden im Abfall des 22jährigen Mannes auch mehrere persönliche Papiere entdeckt, die dem Umwelt-Dreckbärn zugeordnet werden konnten.
Nach Angaben der Polizei haben inzwischen die Großeltern den Müll des Enkels aus dem Wald in der Nähe von Deining entfernt.
30.08.11
Keller in Flammen
NEUMARKT. Am frühen Donnerstagabend stand in Deining der Keller eines Einfamilienhauses in Flammen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Auch der Sachschaden hält sich mit rund 5000 Euro in Grenzen.
Nach Angaben der Polizei war gegen 17.20 Uhr in dem Einfamilienhaus in der Pfarrer-Breindl-Straße ein Raum in einem Keller in Brand geraten. Die Feuerwehren Deining und Oberbuchfeld rückten aus und löschten sofort das Feuer.
Brandursache dürfte ein Kurzschluß in einer Steuerung gewesen sein.
26.08.11
"Nascher" abgestraft

In Unterbuchfeld fand ein Leistungshüten statt
NEUMARKT. Schäfer und Schäferhunde maßen sich beim Leistungshüten in Unterbuchfeld. Sie wollen sich für die Bundesmeisterschaften qualifizieren.
Nascher gibt es überall: Auch in Schafherden leben immer einige mutige Tiere, die gern mal den Raps am Wegesrand oder das Blumenbeet im Vorgarten mit dem Maul erkunden. Damit die Tiere schön bei der Herde und auf dem Weg oder auf der Weide bleiben, sind Schäferhunde wichtig.
Beim Leistungshüten am Hagnerhof bei Unterbuchfeld zeigten Hunde und Schäfer, wie sie eine Herde auf den rechten Pfad führen.
Die Nascher blöken ihren weniger risikofreudigen Kollegen dann auch zu, wie fein das schmeckt, und locken sie nach. "Da muss ein Hütehund sofort dazwischengehen — sonst hat er 300 Schafe im Raps, und die sind da viel schwieriger wieder rauszulotsen als zwei oder drei", sagt Lutz Ringer. Der erfahrene Schäfer und Hundezüchter aus Leutershausen begleitet die Prüfung mit Mikrofon und Lautsprecher, um den Besuchern mit launigen Kommentaren aufzuzeigen, was Hunde und Schäfer gerade zeigen, worauf es bei den einzelnen Prüfungsteilen ankommt.
Zwei Richter, Manfred Voigt und Peter Brückner, begleiten Schäfer Herbert Kind, der mit Olivia als Haupthund und Hill als Beihund die "Prüfungsherde" mit rund 300 Schafen zu verschiedenen Stationen treibt. Start ist mit dem Auspferchen, bei dem der Schäfer sich erstmal im Pferch mit Leitschaf und Herde vertraut macht.
Herbert Kind öffnet ein rund acht Meter breites Nadelöhr im Zaun, und dann geht es los mit der Anforderung für Olivia und Hill: Sie sollen die Schafe durch die Öffnung treiben, verhindern, dass sich Lämmer im Zaun verwuseln, wie es Ringer ausdrückt. Dann geht es in einer Kurve über eine "Brücke", also einen schmalen Überweg, der beim Hagnerhof mit einem offenstehenden Gatter und einem Zaunteil markiert ist.
Weiter zeigt Olivia, deren Leistung hier bewertet wird, dass sie es schafft, zwischen vorbeifahrenden Autos und den Schafen hin und her zu wechseln, um so Abstand zu schaffen; sie muss die Schafe auf einem engen Gehüt, also einer langen, schmalen Fläche halten können und Naschern keine Chance lassen.
"Wenn doch eins das Maul in verlockenden Weizen oder Raps senkt, wird das Schaf gestraft", sagt Schäfer Ringer. Das passiert mit einem Meutegriff, ähnlich, wie ihn eine Hundemutter bei der Erziehung ihres Welpen anwendet: Das Schaf darf nicht verletzt werden, soll aber merken: Jetzt ist Schluss.
In der Realität seien die Herden, mit denen Schäfer und Hunde unterwegs sind, meist deutlich größer, sagt Ringer. Von 500 bis über 1000 Tiere seien in den nur noch 260 Hüteschäfereien die Norm. Vor allem die "überbordende Bürokratie" unterstütze die rückläufige Tendenz, so Ringer weiter. Er appelliert an die Besucher, Fleisch von einheimischen Lämmern zu essen: "Das muss nicht immer so weit anreisen wie aus Neuseeland".
Zufrieden mit dem ersten Leistungshüten unter der Regie der SV-Ortsgruppe Mooswiese-Neumarkt ist Vereinschef Kurt Ent. Bei dieser Prüfung der Landesgruppe Bayern Nord vom Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) wurden 13 Teilnehmer mit 26 Hunden geprüft; aus dem ganzen Bundesgebiet kommen sie, und die oberpfälzischen Schafe müssen sich auch auf Lockrufe in niedersächsischem und thüringischem Dialekt einstellen.
Die Teilnehmer wollen sich für die Bundesmeisterschaften qualifizieren. Interesse hatten sogar noch mehr Schäfer bekundet, aber diejenigen, die noch nicht qualifiziert waren, hatten Vorrang, sagt Ent.
Auf die ersten Plätze kamen am Wochenende: Winfried Weinhold mit Kaya von den Schwedenschanzen (94 von maximal 100 Punkten), Zweite sind Nancy Denecke mit Genna aus der Glockenbergsschäferei (85 Punkte), Dritte wurde Gerd Jahnke mit Eischa aus der Glockbergsschäferei.
Da bereits nordbayerische Jugend- und Juniorenmeisterschaften in Neumarkt gut organisiert wurden, hatte die SV-Landesgruppe sich an Ent gewandt, ob denn nicht auch mal ein Leistungshüten hier möglich wäre. Ent hat die Schäferei Schenk gewonnen, die Schafe und Areal zur Verfügung stellten.
22.08.11