Grüne
Strom aus Gülle

Die Grünen sahen sich an der Biomasseanlage in Rammersberg
um.
NEUMARKT. Die Grünen besuchten die erste Velburger Biomasseanlage im Ortsteil Rammersberg.
Energie sei ein wesentlicher Faktor in unserem Land, so begründete der Kreisvorsitzende von B90/Die Grünen und Stadtrat von Velburg, Roland
Schlusche,
das Interesse der Grünen an der Biomasseanlage.
Der Betriebsinhaber und
Landwirt Josef Eichenseer informierte die Besucher, dass seine Anlage 60
kW/h an elektrischen Strom liefert. Und ganz nebenbei so ergänzt der
Landwirt zufrieden, "kann ich mit der im Fermenter erzeugten Wärme von 40
Grad mein Wohnhaus heizen und die Trocknungsanlage beschicken". Gespeist
wird die Anlage vor allem mit Gülle direkt vom gegenüberliegenden Kuhstall,
aber auch von der Ganz-Pflanzen-Silage wie Mais, Gras und Getreide.
Am Ende
bleibt nur Wasser, versichert der Sohn Martin Eichenseer. Als
Landwirtschaftsmeister fühlt er sich verpflichtet, den Betrieb des Vaters
fortzuführen und zukunftssicher zu gestalten. Durch die eigenständig
entworfene und mit viel Eigenleistung gebaute Anlage hofft er, dass sein
Einkommen als Energiewirt gesichert ist.
Ausgelegt ist die Biomasseanlage
auf die Produktion von 100 kW/h. Begrenzt wurde dies jedoch von der
Genehmigungsbehörde, dem Landratsamt Neumarkt. Diese Einschränkung wird
aber nicht als Nachteil empfunden. Ist daraus doch die Gewissenhaftigkeit
und Vorsicht der Behörde zu erkennen, erklärt Josef Eichenseer.
Stadtrat Manfred Sailer (Velburg) wies darauf hin, dass durch den "Mut der
einzelnen Landwirte" die Treibhausgasemissionen gesenkt werden und die
Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas verringert wird.
Durchaus kontrovers
diskutiert wurde, ob Getreide, also Lebensmittel, für die Energiegewinnung
genutzt werden sollte. Ein Umstand, der nicht bei allen Besuchern auf
Zustimmung stieß.
Abschließend bedankte sich Roland Schlusche und sprach die Hoffnung aus, dass sich in der Großgemeinde Velburg noch viele Nachahmer
finden werden, die dem "Vorzeigelandwirt" Eichenseer folgen werden.
21.07.07
"Alleinerziehende benachteiligt"
NEUMARKT. Die Grünen wollen sich für eine "gerechtere Gestaltung" der Eintrittspreise im Neumarkter Freibad einsetzen.
Mit einem Schreiben an die Stadtwerke und der Thematisierung im Kommunalwahlkampf will die Partei günstigere Tarife für Kleinfamilien erreichen.
Vorausgegangen war die Aussage von Robert Straub, dem zuständigen Sachbearbeiter der Stadtwerke, wonach für Alleinerziehende kein günstigerer Tarif möglich sei.
"Der jetzt gültige Familientarif von acht Euro ist für Alleinerziehende nicht attraktiv", erklärt Grünen-Kreisschatzmeister Stefan Schmidt. Dazu müsste ein Alleinerziehender drei Kinder mitbringen; bei der "traditionellen Familienform" reiche schon ein Kind, um vom Tarif zu profitieren.
Kreis- und Ortsvorstand wollen attraktive Preise für alle Familienformen. "Die Kommune kann es doch nur unterstützen, wenn Eltern mit ihren Kindern ins Bad gehen - das kommt den Familien und dem Bad zugute!" meint Johanna Stehrenberg, die Spitzenkandidatin der Neumarkter Grünen zur anstehenden Kommunalwahl.
Leider würden Alleinerziehende häufig als "unechte Familien" angesehen. Die Bündnisgrünen wollen hier gegensteuern und auch einen finanziell attraktiven Familientarif für Alleinerziehende erreichen.
Ein konkretes Umfinanzierungsmodell ohne finanzielle Einbußen für die Stadtwerke hat sich die Ökopartei auch überlegt. So könne eine Kleingruppe mit einem Erwachsenen und bis zu drei Kindern für fünf Euro ist Bad kommen, mit zwei Erwachsenen bliebe der Familientarif wie bisher bei acht Euro. Horst Wild, der Neumarkter Ortsvorsitzende: "Wir denken, dass man so einem modernen Familienbild Rechnung tragen kann, ohne die traditionelle Familie schlechter zu stellen."
Das Schreiben, das die Grünen an die Stadtwerke und an OB Thumann gerichtet haben, sei bislang noch nicht beantwortet, hieß es.
17.07.07
"Denkmal schleifen"
NEUMARKT. SPD, FLitZ und Grüne fordern die Umbenennung der "Albert-Reich-Straße" und die Beseitigung des "Dietrich Eckart"-Denkmals.
Es sei nach Meinung der Stadträte von SPD, Grünen und des Vereins FLitZ eine "schlimme Schande, leider für ganz Neumarkt", daß "weiter zwei maßgebliche Nazis in Ehren gehalten werden", heißt es in einer Pressemitteilung zu dem interfraktionellen Antrag zur nächsten Stadtratssitzung - die zwei Tage vor der geplanten Einweihung des nach einer von den Nazis ermordeten Neumarker Jüdin benannten Ilse-Haas-Weges stattfindet.
Während die einem Nazi-Maler gewidmete Albert Reich Straße schlicht umbenannt werden soll, müsse das "Eckart"-Denkmal geschleift werden - das Denkmal auf der Schanze im Stadtpark sei zwar offiziell längst zu Ehren eines ehemaligen schwedischen König umbenannt, werde aber immer noch von "jedermann" mit dem "geistigen Nazi-Urtäter" Eckart in Verbindung gebracht. Er war zum Beispiel Chefredakteur des unsäglichen "Völkischen Beobachters". Neumarkt trug in der Nazi-Zeit sogar den Beinamen "Dietrich Eckart Stadt".
SPD, FLitZ und Grüne hoffen, daß der Stadtrat in seiner Sitzung die Schandflecken in Neumarkt per Beschluß tilgt. Als Demokraten werde man aber auch in dieser Angelegenheit selbstverständlich weiter "das Bürgerrecht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen und der Bürgerpflicht auf Widerstand nachkommen", heißt es in der Pressemitteilung.
13.07.07
"Mittelstand ruinieren"
NEUMARKT. Im Neumarkter Rathaus wird nach Meinung von FLitZ und Grünen versucht, "den Mittelstand und das Handwerk zu ruinieren."
In der Sitzung der Fraktionsgemeinschaft wurde die Frage gestellt, ob die Bauverwaltung "auch unter OB Thumann weiter daran arbeite".
Die Bauverwaltung plane die Vergabe eines Bauprojektes an die Stadtbau GmbH mit der Zielsetzung, die beteiligten Handwerker "auszupressen und rechtliche Hürden zu umgehen", heißt es in einer Pressemeldung der Fraktiosngemeinschaft. Man werde die Rolle der hierfür Verantwortlichen einer "strikten Prüfung" unterziehen.
Stadträtin Sieglinde Harres wies darauf hin, dass man in Neumarkt schon bald mit der Genehmigung des ersten Windkraftwerkes rechnen könne. Dies sei der "konsequenten Arbeit" der Fraktion "gegen die Widerstände der UPW, SPD und CSU" zu verdanken.
Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky erläuterte noch einmal, dass die Verabschiedung des Bebauungsplanes am Unteren Tor für die Bürger eine "teure Angelegenheit" werde. Stadtrat Kopp wies darauf hin, dass die vorgelegten Planunterlagen wegen der notwendig gewordenen europaweiten Ausschreibung "nicht einmal das Papier wert" seien, auf denen sie gedruckt seien.
25.06.07