Kneipenbühne Oberweiling

Auf Wolke 9


"Cloud No. 9"

NEUMARKT. "Cloud No. 9", ein Kassler-Schweizer Trio fand sich nach vielen Jahren wieder zusammen, um am Samstag in der Kneipenbühne "Music from Laurel Canyon" – das ist ein Ort im Herzen von Los Angeles – zu zelebrieren.

Neben dem "Big Yellow Taxi" von Joni Mitchell und der Hippie-Hymne "Love The One You're With" von Steven Stills gab es viele wunderschöne Songs zu hören und wiederzuentdecken, etwa "I Don't Want Talk About It" von Crazy Horse oder "I Am A Patriot" von Jackson Browne. Natürlich durften auch Songs von Bob Dylan nicht fehlen, der schon ein paar Jahre früher und noch dazu in New York zu wirken begann, um die Welt der Musik radikal zu ändern.

"Cloud No. 9" – Andrea, Wolf und Willi – legen großen Wert auf oft dreistimmigen Gesang, den sie vorzüglich arrangieren. Zudem bringen sie mit Gitarren, Bass, Mandoline und Perkussion eine Menge Farbe ins musikalische Flower-Power-Geschehen. Das alles erinnert ein wenig an "Inside Llewyn Davis", den jüngsten Film der Coen-Brüder, in dem die Geschichte eines Singer/Songwriters erzählt wird, der zu Anfang der 60er Jahre in New York sein Glück versucht: geprägt von traumhaft schönem Gesang, profunder, oft melancholischer Lyrik und den dazu passenden Melodien und Harmonien.

"Cloud No. 9" entführten ihre Zuhörer jedenfalls auf ganz ähnliche Weise wie doe Coen-Brüder in eine Zeit, in der viel mehr Aufbruchsstimmung als heutzutage herrschte; in der die Welt noch verbesserbar erschien – und so konnte man, wenn man wollte, in Oberweiling wieder einmal für ein paar Stündchen auf "Wolke sieben" schweben.
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04.05.14

"From Laurel Canyon"

NEUMARKT. Am Samstag gibt das Trio "Cloud No. 9" sein Debüt in der Oberweilinger Kneipenbühne.

Auf dem Programm steht "Music from Laurel Canyon", Musik der legendären Folkrock-Kommune Kaliforniens. In den so unglaublich kreativen 60er-Jahren inspirierten sich dort gegenseitig Musiker wie Joni Mitchell, David Crosby, Stephen Stills, Neil Young, James Taylor, "The Mamas and the Papas" und viele andere Bands wie "America" oder "Buffalo Springfield".

Diese Tradition greift "Cloud No. 9" auf, eine Gruppe, die sich in den 90er Jahren gegründet hat. Großen Wert legen die drei Mitglieder – zwei aus Kassel, einer aus der Schweiz – auf einen ausgefeilten Satzgesang, wie er vor allem durch die Songs von Crosby, Stills, Nash and Young zu einem unverwechselbaren Stil geformt wurde. Cloud No. 9 sind Willi Wolfgang (Bass, Gitarre, Gesang) Andrea (Gitarre, Gesang) und Wolf (Gitarre, Gesang).
01.05.14

Tücken des Alltags

NEUMARKT. Am nächsten Samstag debütiert Martin Frank in der Oberweilinger Kneipenbühne mit seinem Premierenprogramm "Ich pubertiere!"

Der 19jährige "Comedian" aus dem Bayerischen Wald gibt darin humorvolle Einblicke in das schwere Dasein eines noch nicht ganz Gereiften. Die scheinbar unüberwindbaren Tücken des Alltags als Babysitter, den Überlebenskampf im Wilden Westen Mexikos, die Vor- und Nachteile der Nähe seines Heimatortes zur Grenze der Tschechischen Republik, sowie den ganz normalen täglichen Familienwahnsinn in einem Männerhaushalt beschreibt Martin Frank – dessen Namen sich bayerische Kabarettliebhaber wohl merken werden müssen – auf ebenso spitzbübische wie unterhaltsame Weise.

Aber der eigentliche Grund, warum Martin auf der Bühne steht, ist nicht um Leute zum Lachen zu bringen. Nein! Er will Opernsänger werden; und das will er beweisen.
20.04.14

Eiffelturm gesehen


"Trio Trikolore"

NEUMARKT. Schauspielerin, Sängerin und Dramaturgin Eva Sixt, Mitglied beim "Trio Trikolore" schlug am Samstag vor, die Vorhänge in der Kneipenbühne etwas zurückschieben und durchs Fenster zu spitzen, um mit ein wenig Phantasie dort draußen Sacré-Cœur de Montmatre und den Eiffelturm zu sehen.

Das war aber gar nicht nötig, denn die Bilder der Wahrzeichen von Paris entstanden anhand der interpretierten Musik wie von selbst in den Köpfen der viel zu wenigen Zuhörer.

Die vorzüglichen Instrumentalisten Sepp Frank (Kontrabass, Gitarre, Ukulele, Knopfharmonika, Gesang) und Rainer J. Hofmann (Akkordeon, Kontrabass, Perkussion, Gesang) zelebrierten an der Seite der famosen Conférencière Chansons von Charles Trénet (La Mer – zum Niederknien schön), Charles Aznavour, Gilbert Bécaud, Jacques Brel, Françoise Hardy, natürlich Édith Piaf und vielen anderen Größen der französischen Liedermacherkultur.

Die drei frankophilen Virtuosen taten dies mit Verve und auf eine Art und Weise, die so manchem im Publikum das Gefühl gab, an einem sonnigen Frühlingstag mit einem Baguette unterm Arm und einer Flasche Rotwein in der Hand im Bois de Boulogne ein paar Musikanten zu lauschen; Musikanten, die in der Lage sind, das unvergleichliche Liedgut französischer Provenienz aufs Wesentliche einzukochen und zudem mit Virtuosität und dennoch unwiderstehlichem Charme in die Runde zu streuen.

Manche Zuhörer wurden ganz sanft auf den Friedhof Père Lachaise katapultiert und konnten dort wieder einmal am stets blumengeschmückten Grab des Spatzen von Paris "La vie en rose" lauschen, einem Chanson, das in Oberweiling gleichzeitig zum Manifest einer unvergleichlichen Musikkultur wurde.
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13.04.14


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21. Jahrgang