Kneipenbühne Oberweiling

Klänge aus Indien


Lutz Strathmeier
NEUMARKT. Der deutsche Sitar-Virtuose Lutz Strathmeyer eröffnet am nächsten Samstag das neue Kneipenbühnen-Jahr in Oberweiling.

Er hat die Musikkultur Indiens in langjährigem Studium verinnerlicht und kann deren Faszination wie kaum ein anderer zum Erklingen bringen, heißt es in der Einladung.

Die Musik Indiens zählt zu den ältesten und am weitesten entwickelten Musikkulturen der Menschheit. In ausgesprochen differenzierten rhythmischen und melodiösen Formen bietet sie ein faszinierendes Spektrum musikalischer Vielfalt. Und die Sitar ist die Königin der indischen Musik. Im Westen ist der obertonreiche "singende" Klang des bauchig langhalsigen Saiteninstruments der Inbegriff indischer Musik.

Bekannt geworden ist sie vor allem durch den Sitarvirtuosen Ravi Shankar, der mit dem weltberühmten Geiger Yehudi Menuhin und den Beatles, insbesondere mit George Harrison, zusammenspielte. Gemeinsam mit dem Rhythmus der Tabla, der markant klingenden Handpauke mit dem Doppelkorpus, hat sich der spezifische Sound der Sitar in aller Welt als das musikalische Markenzeichen indischer Kultur etabliert.

Der 1960 in Regensburg geborene Lutz Strathmeyer ist diesem faszinierenden Instrument völlig erlegen, seit er es 1982 zum ersten Mal bei einem Aufenthalt in Indien in der Hand hatte. Ursprünglich in klassischer westlicher Musik ausgebildet, so auch am Konservatorium Nürnberg (Violine, Viola, Gesang), legt der Musiker seinen künstlerischen Schwerpunkt ganz auf die Musikkultur des Subkontinents.

Die Sitar gilt als eines der am schwersten zu spielenden Instrumente, aber Lutz Strathmeyer hat es zur Meisterschaft auf ihr gebracht. Durch sein langjähriges Studium bei Dr. Jibendra Goswami von der Banaras-Hindu-University in Varanasi und bei anderen Meistern hat er erlernt, in virtuoser Improvisationskunst die "Ragas" zu interpretieren, wofür ihm der indische Musikername Surendra übertragen wurde.

Der Raga, was übersetzt soviel wie "das, was das Gemüt färbt" heißt, ist die traditionelle nordindische Konzertform der Sitar, bei der sie zusammen mit der Tabla erklingt. In Stücken, die stimmungsmäßig auf Tageszeiten, wie Morgen oder Abend, aber auch auf Jahreszeiten bezogen sind, wird zu einem Grundthema innerhalb eines bestimmten musikalischen Regelrahmens improvisiert.

Surendra Lutz Strathmeyer spielt neben der Sitar noch die selten zu hörende Surbahar (übersetzt: Der Große Klang), ein manchmal auch als Basssitar bezeichnetes Instrument. Er hat dafür bei den Meistern Naru Chakravaty und Rabindra Narayan Goswami die alte indische Meditationsmusik erlernt, die als Drupad bezeichnet wird.

Zusammen mit verschiedenen Tablaspielern gibt Surendra Lutz Strathmeyer Sitar-Konzerte, bei denen er in traditioneller, aber künstlerisch eigenständiger Weise Ragas interpretiert.
02.01.12

Viele Leckerbissen


"Gräimfettgäng"


Lutz Strathmeier


"The Red Hot Serenaders"


Martin C. Herberg
NEUMARKT. Die Kneipenbühne Oberweiling eröffnet ihr Januarprogramm am Samstag, dem 7.Januar, mit einem Konzert des deutschen Sitar-Virtuosen Lutz Strathmeier, der die Musikkultur Indiens in langjährigem Studium verinnerlicht hat.

"Surendra" Lutz Strathmeyer spielt neben der Sitar noch die selten zu hörende Surbahar (übersetzt: Der Große Klang), ein manchmal auch als Basssitar bezeichnetes Instrument. Er hat dafür bei den Meistern Naru Chakravaty und Rabindra Narayan Goswami die alte indische Meditationsmusik erlernt, die als Drupad bezeichnet wird. Zusammen mit verschiedenen Tablaspielern gibt Surendra Lutz Strathmeyer Sitar-Konzerte, bei denen er in traditioneller, aber künstlerisch eigenständiger Weise Ragas interpretiert.

Eine Woche später, am 14.Januar debütieren "The Red Hot Serenaders" (Rainer Wöffler, bekannt von den "Sons of the Desert" und die Sängerin Tanja Wirz) mit "hochprozentigen Blues, heißen Jazz, zartbittere Chansons, schmelzende Hawaiimusik und rattenscharfen Ragtime". Zubereitet werden diese hauptsächlich aus den 20er- und 30er-Jahren stammenden musikalischen Leckerbissen auf einer breiten Palette von Instrumenten. Ob Gitarre, Ukulele, Mandoline, Slidegitarre, Waschbrett, Cajon oder Klarinette: Nichts ist vor den beiden begeisterten Musikanten sicher. Gespielt wird stilgerecht ohne Strom, dafür mit umso mehr Groove, zweistimmigem Gesang, einer Prise Schmalz, einem Augenzwinkern und einem Schuss "Frim Fram Sauce".

Martin C. Herberg begleitet das Kneipenbühnenprogramm seit vielen Jahren. Inzwischen ist er vom Geheimtip zum Kultgitarristen avanciert. Nach über 2500 Auftritten in Europa und Nordamerika feierte M. C. Herberg bereits im Jahr 2005 sein 30jähriges Bühnenjubiläum als Solist. Klangmalerische, sphärische Eigenkompositionen und eigenwillige, unkonventionelle Interpretationen von "Klassikern" der U- und E-Musik zeichnen sein Programm aus, wobei er virtuos verschiedenste Stilrichtungen zu einem homogenen Ganzen zusammenfließen lässt. Herberg tritt am 21.Januar in Oberweiling auf.

Im letzten Januarkonzert am 28.1. spielen die Oberpfälzer Kulturpreisträger "Segam & Andi B." zusammen mit der Band "Gräimfettgäng" ihren "Stiftländer Rap": "Oberpfalz des san mir!" Die beiden Nordbayern rappen in allerfeinster oberpfälzer Mundart und bieten mit ihrer fünfköpfigen Band hundertprozentig handgemachte Musik. Mit reichlich Wortwitz bringen sie die Besonderheiten ihrer Sprache zur Geltung, was nicht nur bei eingefleischten Oberpfälzern auf Gegenliebe trifft.
29.12.11

Blues in vielen Facetten


Ein Teil der "Houserockin' Nightcats"
NEUMARKT. Viel zu sagen gibt es nicht über das Konzert der Houserockin' Nightcats am Samstag. Vielleicht nur: was die vier Bluesmusiker an Gitarre, Bass, Schlagzeug und Mundharmonika bieten, ist wohl kaum zu toppen.

Blues in vielen Facetten steht auf dem Programm, abwechslungsreich, treibend, voller Kraft und Spielfreude bei klug ausgewähltem Repertoire – Kein "Hoochie Coochie Man", kein "Thrill is Gone". Das erfreut die vom hierzulande gängigen, abgewetzten Schunkel-Blues überreizten Ohren. Es besteht also trotz aller Scharlatanerie noch Hoffnung, dass diese wunderbare Musikgattung überlebt. Die Nightcats arbeiten jedenfalls daran.

Die Besetzung ist aber auch ein Schmankerl für sich, allein schon wegen des Schlagzeug-Bass-Perpetuum-Mobiles aus Horst Faigle und Johnny Pickel. Die beiden – treibende Kraft der Nightcats – sind in Oberweiling von der Gruppe "Feinton" bestens bekannt.

Kulturförderpreisträger Faigle trat in der Kneipenbühne mit "Jazzkrement" auf und wirkte zusammen mit Lizzy Aumeier bei einer kleinen Produktion des Knopfstudios mit (Ralf Huwendieks "Abenteuer des Alltags"), Johnny Pickel war bereits 1985 mit der Erlanger Modern-Jazz-Formation "Triton" zu hören und brillierte dann immer wieder einmal mit den Bluesbands "B.B.King Project" und "Shades of Blue" in der Kneipenbühne.

Den Tübinger Harpspieler Marcus Grundmann kennt man von den Rother Bluestagen und unzähligen Festivals, wo er mit seiner Band "Blue Breeze" für Furore sorgt, bei der auch Peter Pelzner mitwirkt, ein Gitarrist der mit allen Jazz- und Blueswassern gewaschen ist und wie die Resttruppe ebenso kraftvoll wie elegant und souverän spielt und singt.

So treibt man ein Publikum an den Rand der Ekstase.
g

18.12.11

Lange Abstinenz


"Fifties West Coast Jump & Chicago Blues"
NEUMARKT. "Fifties West Coast Jump & Chicago Blues" steht auf dem Programm, wenn am Samstag die furiose Band "The Houserockin' Nightcats" nach langen Jahren der Oberweiling-Abstinenz in der letzten Veranstaltung des Jahres endlich wieder in der Kneipenbühne landet.

Peter Pelzner (Gitarre, Gesang), Marcus Grundmann (Harp, Gesang), Johnny Pickel (Kontrabass, Gesang) und Horst Faigle (Drums, Gesang) zelebrieren den Blues, wie er in den 1940er und 50er Jahren hauptsächlich in Chicago und an der Westcoast von Musikern wie zum Beispiel Little Walter oder Tiny Grimes entwickelt wurde: hier rauh, hart und stampfend, dort elegant und swingend.

Chicago-Blues ist ein stehender Begriff für die Tradition des elektrischen Blues. Aus dem Mississippidelta nahmen die wandernden Musiker ihren Country Blues mit und elektrifizierten ihn in Chicago.

Ganz anders die Traditionen der West Coast: Die Musiker kamen aus Texas oder California, spielten mit Jazzmusikern zusammen und entwickelten eine eigene Sprache des Blues, der sich an swingenden Rhythmen und eleganten Melodien orientierte. Einige Vorbereiter dieser Bluesvariante wie Tiny Grimes waren fest im Jazz verwurzelt.

Die Spielart des Jump Blues war Anfang der 50er Jahre die große Mode, und die Exponenten wie zum Beispiel T-Bone Walker schufen eine spezielle, mit dem Jazzsound verwandte Atmosphäre. Seine wunderbaren Gitarren-Licks und –Riffs faszinieren heute noch jeden Bluesfan.

Und die Songs anderer Rhythm & Blues-Stars wie Amos Milburn, Lowell Fulson, Charles Brown, Johnny Guitar Watson, die auch in den Charts platziert waren, vervollständigen das Repertoire der houserockin' nightcats.
16.12.11


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ISSN 1614-2853
23. Jahrgang