Kneipenbühne Oberweiling
"Fett + Fertig" kommt

"Fett + Fertig"
NEUMARKT. Am Samstag gastiert die Gruppe "Fett + Fertig" in der Oberweilinger Kneipenbühne.
Ihr respektloser Umgang mit den Heiligtümern der Rockgeschichte ist einer der Gründe, warum die fünf unzertrennlichen Jungs mittlerweile als Kultband gehandelt werden. Das irgendwie schon seit 1982 (!) existierende Quintett präsentiert fränkisch gesungene Rockmusik, gewürzt mit einem Hauch "Sarkasmus und Mystik".
Das Programm, unorthodox und teilweise herrlich durchgeknallt, erstreckt sich vom "Alptraum" über den von seiner Mutter dominierten "Kurti" bis zum fränkisch/japanischen Ritualgesang bei "Kama su Tlam" Dazwischen führt der "Fährmann" ins Jenseits, heult der "Werwolf", überwältigt Fett & Fertig die Liebe mit lyrischen Liedern, deren wohlklingende Titel "Schneggers", "Ich hob die Schnauzn voll!", "Nimm meine Liebe" oder "Sag doch nicht immer wieder Arschluuch zu mir" für sich selbst sprechen.
Und immer wieder verunstalten sie Songs von AC/DC, Bob Dylan, Fischer Z, Deep Purple und anderen, die sie natürlich vorher ins Middlfrängische übertragen. Selbstverständlich aktualisieren sie das Liveset gelegentlich mit neuen Einfällen wie zum Beispiel mit "Macht und Mammon", "Metz hat fei a schöne Woar" oder der "Frankenhymne".
13.04.11
Phantastisches Debüt
NEUMARKT. Ein phantastisches Debüt absolvierten die beiden Kölner Musiker Astrid Barth und Philipp Roemer in der Kneipenbühne in Oberweiling.

Astrid Barth und Philipp Roemer
Viel Eigenes in deutscher Sprache wurde da wort- und stimmgewaltig dem begeisterten Publikum von einer charismatischen Rockröhre vorgestellt; als gänsehauttreibend und hitverdächtig erwies sich etwa das wunderschöne Liebeslied "Ruf mich".
Nun stehen ja deutschsprachige, persönliche Lieder unter dem Generalverdacht, zumindest hin und wieder ins Peinliche abzudriften. Die ebenso intelligente wie gefühlvolle Sängerin Barth zerstreute in jedem Moment solche Gedanken: jede Textzeile erschien plausibel ohne zu dozieren, schien tief empfunden ohne kitschig zu sein.
Philipp Roemer an ihrer Seite unterstützte sie dabei neben seinem glasklaren Harmoniegesang mit einer virtuos gespielten, rhythmisch exakten und dennoch groovig-bluesigen akustischen Gitarre, die mühelos zwischen Begleit- und Soloparts wechselte, in einer Dichte, die ohne Probleme Bass und Schlagzeug verzichtbar macht: ein Einmann-Orchester an nur einem Instrument.
Ganz unprätentiös ließ das Duo mit ein paar Covernummern seine Zuhörer wissen, an welchen Größen es sich misst: Ulla Meineckes "Tänzerin" war genauso gut wie das Original; eine Freude war es, "Marcia Baila" von Les Rita Mitsouko wiederzuhören und "Don't set me free" – nein, nicht von Ray Charles, sondern - von Bobby Sharp, wie Astrid Barth charmant wissen ließ.
10.04.11
"Von Pop bis Blues"

Astrid Barth und Phillipp Roeme
NEUMARKT. Es ist immer wieder erstaunlich, wie dicht und intim, wie kraftvoll und mitreißend die Atmosphäre gewebt ist, die von lediglich zwei Musikern erzeugt werden kann: Genau so wie Steffi Denk und Yankee Meier als "Voice & Strings" gelingt es den beiden Kölnern Astrid Barth und Phillipp Roemer, mit packendem Vortrag ihr Publikum zu begeistern. Am Samstag sind sie in Oberweiling zu Gast.
Die Sängerin Astrid Barth sammelte ihre Erfahrungen als powervolle Frontfrau diverser Rockbands, bevor sie über ein Jazz-Trio später auch zum Bigband-Swing und schließlich zur Blues Band "Get the Cat" kam.
Philipp Roemer entschied sich bald nach Abschluss seines Jazz-Gitarren- Studiums in Hilversum/NL, dafür, sich eher an Musikern wie Robben Ford oder Stevie Ray Vaughan zu orientieren.
Ursprünglich unter das Motto "Von Pop bis Blues" gestellt, entwickelte sich das Duo aus Köln dank jahrelanger Erfahrung und vieler Liveauftritte innerhalb kurzer Zeit schnell weiter. Zwar blieb der Blues als Grundlage erhalten, auch Einflüsse aus Popmusik, Soul und Jazz sind weiterhin unverkennbar: dann kam wie von selbst die Zeit, in der eigene Stücke ins Programm aufgenommen wurden, durchgängig in deutscher Sprache. Der Erfolg beim Publikum gibt dem Duo Recht:
Blues, Jazz und intelligente Popmusik funktionieren sehr wohl auf deutsch. Gepaart wird der Mix mit bodenständigen, oft augenzwinkernden, manchmal tief die Seele treffenden Texten.
Das Duo Barth-Roemer live bedeutet: bewegende Stimmen, hauchig oder kraftvoll, zärtlich oder brutal, bunt wie das Leben, und ebenso mit einer Prise Humor, immer aber sprühend vor Authentizität, vereint mit ausgefeilter, stets songdienlicher Gitarrenarbeit.
07.04.11
Oberweiling tanzte

"4T-up"
NEUMARKT. Eine Solosängerin, ein Solosänger, dazu satter Chorgesang, drei Bläser, eine handwerklich gediegene Rhythmusabteilung, ein Keyboarder, der durchaus Akzente setzen kann und ein guter Sologitarrist: das ist die neunköpfige Formation
4T-up, die in der Kneipenbühne Oberweiling ihr Publikum zum Tanzen bewegte und sich aus dem unendlich großen Fundus der Funk- und Soulmusik beachtliche Juwelen pickte.
Bei der Hommage an James Brown musste man unwillkürlich an die Oberpfälzer Commitments, "Get Ready", denken, zumal die "gute Seele" der Neumarkter Soulmusik, Brigitte Blank, auch hier dabei ist und mit Saxophon, Querflöte und gelegentlich als Solosängerin Farbtupfer setzt.
Neben solchen Klassikern wie "Celebration" von Kool & The Gang oder "Car Wash" von Norman Whitfield waren aber auch Stücke von Stevie Wonder und Carlos Santana zu erleben: sie erweiterten das stilistische Spektrum des Nonetts ungemein. Neben Brigitte Blank ist André Oettel dem eingefleischten Oberweilingern ein Begriff: der Absolvent der
Los Angeles Music Academy konnte schon vor Jahren mit der hinreißenden Latincombo Corcovado in Oberweiling das zahlreiche Publikum begeistern.
06.04.11