Kneipenbühne Oberweiling
Wüstensöhne bejubelt

Wüstensohn
NEUMARKT. Ein Erlebnis für Ohren und Augen waren wieder die zum Trio geschrumpften "Sons of the Desert", deren Bühnenoutfit und Name einem Laurel-Hardy-Spielfilm aus dem Jahr 1933 entnommen ist.
In der vollen Kneipenbühne ließen der Saarländer Rainer Wöffler, der Münchner Hans Graf und der Innsbrucker Leopold Stepanek die Musik aus jener Zeit lebendig werden und produzierten auf silberglänzenden Vintage-Resonator-Instrumenten und einem mächtigen Sousaphon virtuose, lustvolle, Blues-, Ragtime-, Hawaii- und Jazzklänge, kurzweilig und stets mit unüberhörbarem Schalk im Nacken.
Die "Wüstensöhne" wurden dafür nachhaltig bejubelt.
19.02.13
Wüstensöhne kommen

"Sons Of the Desert"
NEUMARKT. Von den Palmenstränden Honolulus zu den Vaudeville-Theatern New Yorks, von den Sümpfen Louisianas zu den "Speak-Easies" in Chicago führt die Musik der "Sons Of the Desert" am Samstag in der Oberweilinger Kneipenbühne.
Die Band präsentiert Musik aus der Zeit, als Alkohol aus Teetassen getrunken wurde und Al Capone für den Nachschub sorgte, als Laurel & Hardy ihre größten Erfolge drehten, und der Hot Jazz den Rhythmus bestimmte. Blues und Ragtime, Jazz und Vaudeville-Songs à la Mae West, Hawaii-Musik und Hokum-Blues der "Roaring Twenties and Thirties" werden von den "Sons Of the Desert" mit größter Präzision, fetzigem Drive und unwiderstehlicher Spielfreude auf den akustischen Originalinstrumenten dieser Zeit präsentiert.
15.02.13
"Dillberg" in Oberweiling

"Dillberg"
NEUMARKT. Vier exzellente Musiker haben sich aufgemacht, die musikalische Landschaft im Bereich deutscher Popmusik zu bereichern.
Als "Neopopularmusik" bezeichnen "Dillberg" ihren Stil und scheinen Erfolg damit zu haben, denn mit ihrem Song "Blaue Stunde" haben sie es in die Top 10-Eurocharts eines mp3-Internetportals geschafft, in dem immerhin fast 10.000 Band registriert sind. Am Samstag nun debütierte das Quartett in der Kneipenbühne und spielte unplugged sein Programm, das in der Grundtendenz von Liebe, Sehnsucht, Verlassen werden und anderen sehr persönlichen Befindlichkeiten handelt.
Die Musiker bestechen mit soliden Kompositionen ebenso wie mit handwerklich adäquater Umsetzung und mit feinem, mehrstimmigem Gesang. Dass Drummer Johannes Voltz aufgrund eines Unfalls am Mischpult sitzen musste (bei zwei Nummern zog es ihn dennoch zu seinem Instrument) und stattdessen Jörg Szameitat (einer der beiden Masterminds bei der Gruppe "Giftwood") für ihn einsprang, tat dem Gesamtbild in keiner Weise Abbruch.
Klassische Klaviersoli (Dominik Hinney), akustische, mit einer Loopstation angereicherte Gitarrenklänge, solistisch als auch in der Begleitung hörenswert (Oliver Spieß ), ebenso kraftvolle wie klug gesetzte Basslinien (Rolf Scharrer) und ein abwechslungsreiches, feines Schlagzeug begeisterten die zahlreichen Oberweilinger Kneipengäste jedenfalls von Anfang an.
11.02.13
"Aber wen hab ich?"

Andi Blaimer
NEUMARKT. "Ihr habt Glück, denn ihr habt mich. Aber wen hab ich?"
Der Trompetenimitator, Ukulele- und Bluesharpspieler, geniale Loopstationbediener und Sologitarrist Andi Blaimer ließ in der letzten Veranstaltung der Kneipenbühne seine überraschten Zuhörer an merkwürdigen Überlegungen bezüglich eines vorhandenen Paralleluniversums teilhaben, nahm in der Rolle des unterdrückten Mannes gnadenlos Rache am weiblichen Geschlecht, feuerte diesbezüglich die eine oder andere Salve punktgenau direkt unter die Gürtellinie ab, mit Texten, deren Direktheit, wenn überhaupt, nur mit denen Franks Zappas zu vergleichen sind.
Stets hatte er die Lacher auf seiner Seite, etwa wenn er seinen Multifunktionskochlöffel erklärte oder mit komödiantischer Bravour eine Lobeshymne auf die Ukulele absolvierte.
Seit er zum ersten Mal 1989 in der Kneipenbühne seine "Schwachsinnigkeiten" präsentierte, ist er um Lichtjahre gereift. Die zahlreichen Gäste ließen ihn jedenfalls erst nach mehreren Zugaben in Ruhe.
04.02.13