Kneipenbühne Oberweiling

Wüstensöhne kommen


"Sons of the Desert"
NEUMARKT. Die Sons Of The Desert gastieren am Samstag in der Kneipenbühne in Oberweiling.

Von den Palmenstränden Honolulus zu den Vaudeville-Theatern New Yorks, von den Sümpfen Louisianas zu den "Speak-Easies" in Chicago führt die Musik des sympathischen Münchner Quartetts. Diana Ponto (Gesang, Hulatanz, Ukulele, Waschbrett), Rainer Wöffler (Hawaiigitarrre, Mandoline, Gesang), Leopold Stepanek (Tenorgitarren, Gesang) und Hans O. Graf (Sousaphon, Ukulele, Gitarren) spielen Hits aus der Zeit, als Alkohol in Teetassen serviert wurde und Al Capone für den Nachschub sorgte, als Laurel and Hardy ihre größten Erfolge drehten und der Hot Jazz den Rhythmus bestimmte.

Kurz: Die "Wüstensöhne", bewaffnet mit glänzenden Blechinstrumenten, den akustischen Originalinstrumenten jener Zeit, bekleidet mit schicken Marokkofezen beziehungsweise einem reizenden Baströckchen, präsentieren Blues und Ragtime, Jazz und Vaudeville-Songs à la Mae West, Hawaii-Musik und Hokum-Blues der "Roaring Twenties and Thirties".

Sie tun das mit größter Präzision, fetzigem Drive und unwiderstehlicher Spielfreude.
30.11.10

Aus dem Häuschen

NEUMARKT. "Zydeco-Annie" und ihre drei "Swamp Cats" ließen es sich bei ihrem Konzert in der Kneipenbühne in Oberweiling gut gehen.

"Laissez les bon temps rouler" ist nämlich die Devise der Musiker, die im tiefen Süden der USA einen ganz besonderen Stil geprägt haben: Zydeco, eine fröhliche, tanzbare Mischung aus Blues, afrokaribischem Lebensgefühl und akadischer Folklore, die häufig in einer makkaronischen Mixtur aus französisch und englisch gesungen wird. Der Funke sprang unmittelbar auf ihre Zuhörer über, und kaum einer konnte lange still auf seinem Stuhl sitzen.

Neben dem Sänger Rolf Berger, einem ausgesprochenen Sonny Boy an Waschbrett und Minimalschlagzeug, der virtuosen Blues-, und Boogiepianistin und Akkordeonspielerin Anja Baldauf, dem präzisen E- und Kontrabassisten Jens Ohli - was kann der slappen! - stellte sich ein neuer Swamp Cat (Sumpfkater) in der Runde vor: der Regensburger Sologitarrist und Mandolinenspieler Christian Veith. 1987 erhielt er mit seiner Band "Chambergrass" den Kulturförderpreis der Stadt Regensburg. 1993 gewann er mit der Blues-Band "Muck’s Blues Connection" die begehrte Auszeichnung "Bavarian Blues Award". Seit 1981 unterrichtet er an der "Music Academy" in Regensburg. Er ist auch als Autor für diverse Musikzeitschriften wie "Solo", "Musician" und "Akustik-Gitarre" tätig und natürlich den älteren Oberweilinger Kneipengästen ein Begriff, die ihn freudig überrascht begrüßten. Zydeco-Annie jubelte: "Endlich ist die Band komplett. So habe ich sie mir immer vorgestellt!"

In der Tat: was Tempo, Dynamik, Können und Spielfreude angeht, kann dem Quartett nicht so leicht jemand das Wasser reichen. Sehr schnell wurde klar, warum Anja Baldauf und ihre Mannen zu den besten europäischen Zydeco-Ensembles gehört. Dabei strotzten die vier nur so vor Vielfalt, denn Country, Cajun, Bogaloo, Boogie, Blues und Mardi-Grass-Rhythmen standen genauso auf dem Programm wie Zydeco. Was wunder, dass das Publikum aus dem Häuschen geriet und im Zugabeteil einfach keine Ruhe geben wollte.
29.11.10

Zydeco in Oberweiling

NEUMARKT. Den Zuhörer erwartet am Samstag in der Oberweilinger Kneipenbühne mit "Zydeco Annie + Swamp Cats" eine musikalische Reise durch die Musikvielfalt Louisianas.

Mittlerweile mit beachtlichen Preisen ausgezeichnet, entwickelte sich die Truppe um Anja Baldauf zu einer der besten europäischen Zydeco Bands. Ihre Auftritte sind stets ein Erlebnis der besonderen Art. Die international bekannte Akkordeonvirtuosin spannt mit ihrer Band einen weiten Bogen von klassischem Zydeco, Country und Cajun bis hin zu Bogaloo, Boogie und Mardi Grass Rhythmen.

Alle Musikwege der USA führen in den tiefen Süden. Rock, Soul, Blues, Gospel, Rock'n' Roll, Jazz und Country - sie alle haben hier ihre Wurzeln. In Louisiana vermischen sich Nationen und Kulturen auf einzigartige Weise. So entstand, ausgehend von New Orleans, aus dem afro-karibischen Lebensgefühl der vielen Kulturen und der französisch sprechenden Akadier, nachdem sie aus Kanada vertrieben wurden, der Zydeco.

Das ist eine schnelle, tanzbare Musikform und Lebensfreude pur. Charakteristische Instrumente sind Akkordeon und Waschbrett, die Texte werden überwiegend in englischer aber auch in französischer Sprache gesungen. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich dieser Musikstil und Mitte der 50er Jahre erreichte der Zydeco durch Musiker wie Clifton Chenier und Boozoo Chavis sehr schnell Popularität. Später kamen E-Gitarre, Schlagzeug und starke Rhythm'n'Blues-Wurzeln hinzu, die heute bis in die Funk und HipHop-Ecke reichen.

In New Orleans, dem "Big Easy", gilt heute noch die Devise "Laissez le bon temps rouler" – "Lasst es Euch gut gehen". Und das ist bei dieser Musik schon vorprogrammiert.
25.11.10

Jubiläum in Oberweiling


Golly
NEUMARKT. Jubiläum in Oberweiling: Am Samstag feiert die Kneipenbühne ihr 1000. Konzert.

Golly, Betreiber der seit fast dreißig Jahren überaus erfolgreichen Kulturstätte, lässt es sich natürlich nicht nehmen, diesen Umstand zusammen mit Henning Frank und Jule Weidinger (BTC) entsprechend zu feiern: Die drei stellen ihre neue CD "Re-inclonation, a sci-fi-music" zum ersten Mal live dem Publikum vor.

Der Zuhörer soll feststellen, dass sie mit ihrer handgemachten melodiösen, experimentierfreudigen, satirischen Neo-Hippiemusik voll im Trend liegen: was Melodienreichtum, harmonische und rhythmische Einfälle betrifft, würden sie - auch aufgrund des traumhaft schön gesetzten dreistimmigen Gesangs - den Beatles alle Ehre machen, hieß es.

Das Projekt hat dem Regisseur Josef Rödl so gut gefallen, dass er das seit 2003 bestehende Trio dazu eingeladen hat, zu seinem Dokumentarfilm "Kabarett Kabarett" die Filmmusik zu komponieren. Der Streifen wurde im Frühjahr auf dem internationalen Münchner Dokumentarfilmfestival uraufgeführt und am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, erstmals im Fernsehen ausgestrahlt.

Ein Roman soll spannend sein, informativ und hin und wieder lustig. Das jedenfalls ist Gollys Meinung. Ob diese Kriterien auf seinen Roman "Reïnklonation" zutreffen, kann das Publikum an diesem Abend nachprüfen: Heike Berghofer nämlich wird in den Musikpausen daraus lesen. Damit nicht genug: Golly hat den Roman außerdem illustriert; die 23 Grafiken kann man im Treppenaufgang begutachten. Sie können neben dem Roman und der CD am Konzertabend zu einem einmaligen Sonderpreis erworben werden, handsigniert und nummeriert.
17.11.10


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21. Jahrgang