Sternwarte Neumarkt
Blick ins All
NEUMARKT. Am Freitag ab 20 Uhr besteht auf der Sternwarte wieder die Gelegenheit, mit den eigenen Fernrohren
ins All zu schauen.
Jeder Besucher kann dabei sein eigenes Fernrohr mitbringen und sich von den Sternwartenmitgliedern Tipps dazu geben lassen.
Wenn es das Wetter zuläßt, wird gleich auf der Beobachtungsplattform aufgebaut und nach der Dämmerung gemeinsam auf die
Suche nach entfernten Objekten im All gegangen. Erfahrene Beobachter zeigen dabei den richtigen Weg.
Begonnen wird mit dem Saturn, um dann weiter hinaus ins Universum zu schwenken, zu Galaxien und Kugelsternhaufen.
Dabei lernt man ganz automatisch die Nachteile und Vorteile der einzelnen Fernrohre kennen, hieß es.
Nebenbei kann man dann in den großen Teleskopen der Sternwarte einen Vergleich ziehen.
19.05.08
"Der Mann im Mond"
NEUMARKT. Unter dem Titel "Der Mann im Mond" will Gerald Reiser auf der Neumarkter Sternwarte wieder zusammen mit Kindern den nächsten Nachbarn im Weltall erkunden.
Am Freitag ab 19 Uhr schaut er sich mit den Kindern den "Mann im Mond" näher an.
Es ist ein Areal von etwas mehr als der Fläche Südamerikas, das man beim Blick zum Vollmond überschaut.
Schon die Vorfahren sahen in diesen
hellen und dunklen Gebieten im Mond Gestalten und Gesichter.
Manche sehen im Mond immer noch einen alten Mann mit einem Reisigbusch oder Holzstapel geschultert dahergehen.
So entstand schließlich auch die Sage vom Mann im Mond:
- "Vor uralten Zeiten ging ein Mann am Sonntagmorgen in den Wald, haute sich Holz ab,
-
- band sich das Holz auf den Rücken und trug es nach Hause zu.
-
- Da begegnete ihm unterwegs ein hübscher Mann in Sonntagskleidern, der wollte gerade in die Kirche gehen,
-
- blieb aber stehen und redete den Holzträger an und sagte: "Weißt du nicht, dass heute Sonntag ist,
-
- an welchem Tage der liebe Gott ruhte, als er die Welt und alle Tiere und Menschen geschaffen hat?
-
- Weißt du nicht, dass geschrieben steht im dritten Gebot, du sollst den Feiertag heiligen?"
-
- Der hübsche fragende Mann aber war der liebe Gott selbst; jener Holzhauer jedoch war ganz verstockt
-
- und antwortete: "Sonntag auf Erden oder Mondtag im Himmel, was geht das mich an, und was geht es dich an?"
-
- "So sollst du deinen Holzstoß tragen ewiglich!" sprach der liebe Gott, "und weil der Sonntag auf Erden dir so gar unwert ist,
-
- so sollst du ewigen Mondtag haben und im Mond stehen, ein Warnungsbild für die, welche den Sonntag mit Arbeit schänden!"
-
- Von der Zeit an steht im Mond immer noch der Mann mit dem Holzbündel, und er wird wohl auch so stehen bleiben bis in alle Ewigkeit."
-
|
Was aber ist dieser Mann im Mond wirklich? Erst seit der Erfindung des Fernrohres im Jahr 1610 sah man die richtige Gestalt des Mondes.
Es handelt sich um Gebirge und riesige Täler und Ebenen, hervorgerufen
durch Meteoriteneinschläge und Lavaaustritt, als der Mond noch jung und heiß war.
Mit den Fernrohren der Sternwarte wird Gerald Reiser zusammen mit den Kindern den Mond näher heranholen
und das wahre Gesicht des Mannes im Mond offenbaren.
15.05.08
Spektakuläre Erscheinungen
NEUMARKT. Um "Polarlichter – Phantastische Naturerlebnisse des Nordens" geht es bei einem Vortrag von Sebastian Deiries, von der Bayerischen Volkssternwarte München und European Southern Observatory (ESO)
am Freitag um 20 Uhr in der Volkssternwarte Neumarkt.
In der Hülle der Sonne kommt es immer wieder zu heftigen Eruptionen, besonders alle elf Jahre
zu Zeiten höchster Sonnenaktivität. Der Sonnenwind verwandelt sich bei solchen Ausbrüchen in
einen regelrechten Sturm. Einige Milliarden Tonnen heißen Gases entweichen.
Während der normale Sonnenwind etwa 300 Kilometer pro Sekunde schnell ist, saust solch eine "Orkanböe"
mit über 700 Kilometer pro Sekunde durchs All. So können die Teilchen die Erde schon nach 24 Stunden
in Form einer Schockwelle erreichen. Die Folge sind gewaltige Reaktionen auf die Erdatmosphäre
in Form von gigantischen Polarlichtern.
Diese leuchtenden Lichtvorhänge des Polarlichts verzaubern deshalb die arktischen Nächte besonders.
Etwa im Jahre 2011 und 2012, wenn die Sonnenaktivität wieder maximal ist,
wird erwartet, daß diese magischen Himmelslichter für einige Nächte
wieder bis nach Süddeutschland vordringen.
In den Polregionen kann man fast in jeder klaren Nacht Polarlichter sehen.
Die beste Zeit ist zwischen Anfang September bis Mitte April. Im Sommer
sind die bunten Lichtspiele kaum zu sehen, denn in dieser Zeit ist der Himmel zu hell.
Der Multimedia-Vortrag erklärt diese Erscheinungen allgemein verständlich,
und zeigt erstaunliche und späktakuläre Videos von Polarlichtern.
Diese werden auf der großen Leinwand im Vortragssaal der Sternwarte mittels
neuester Präsentationstechnik ihre volle Qualität erreichen.
Deiries, Jahrgang 1956, ist Physikingenieur und im Detektorlabor bei der ESO tätig,
und beschäftigt sich schon seit 1988 mit Polarlichtern.
Er befand sich Anfang September 2007 in
Nordskandinavien und zeigt aktuelle Bilder von dieser phantastischen Reise.
08.05.08
Keine Strahler ?
NEUMARKT. Eine nachts mit Spots angestrahlte Mariahilfkirche wird es vorerst jedenfalls nicht geben.
Stadt und Kirche haben sich darauf geeinigt, daß die Renovierung der Kirche im Vordergrund stehe und die Pläne einer nächtlichen Bestrahlung zuerst einmal hintan gestellt werden. Die bekannt gewordenen Pläne hatten einen Sturm der Entrüstung (
"Neumarkter Forum") ausgelöst - vor allem die Mitglieder der nahen Volkssternwarte sahen durch die "Lichtverschmutzung" das Ende ihres Hobbies gekommen (
wir berichteten).
Bei der Sternwarte ist man optimistisch, daß die umstrittenen Pläne ganz fallengelassen werden. Schließlich ist im nächsten Jahr zum 40jährigen Bestehen der Sternwarte die Anschaffung eines 30.000 Euro teuren Kuppelteleskops geplant.
04.05.08