NEUMARKT. Michael Kusche, Blueslegende aus Nürnberg, stellt am Samstag in der Oberweilinger Kneipenbühne seine neue Formation „Big Time“ vor.
Die fünfköpfige Band präsentiert Eigenkompositionen, eine authentische wie eigenständige Mischung aus Blues, Soul, Funk und Reggae, die in der Summe zum „Urban-Blues-Style“ wird. Michael Kusche ist phänomenal – ein Sänger erster Güte mit begnadeter „schwarzer“ Stimme, der gleichzeitig eine einmalig gefühlvolle, intensive und virtuose Gitarre spielt und sein Publikum vom ersten bis zum letzten Ton in seinen Bann zu ziehen vermag. Er lebt den Blues mit jeder Faser seines Körpers, mit jeder Nuance seiner Seele. Das macht seine melodiösen und intelligenten Songs zu etwas ganz Besonderem.
Mit dabei ist Peter Adamietz, der auf seiner Hammond B3 mit leichter Hand die Grenzen zwischen Jazz, Funk und Pop verwischt. Satte Klangteppiche wechseln mit swingenden Melodielinien. Den Posaunisten Ralf Bauer findet man in vielen musikalischen Projekten ganz unterschiedlicher Art. Ob mit dem Sunday Night Orchester, als Freejazzer oder als Mitglied der Popband Hot Cargo: seine „mystische Posaune“ gibt jedem Konzept ein unverwechselbares Gepräge.
Harry Hirschmann war lange Jahre der Bassist von Kevin Coyne. Tourneen führten ihn nach Paris, London und Berlin. Schlagzeuger Jochen Schmidt schließlich, wie Hirschmann Mitglied bei den „Ballroom Shakers“, kann auf diverse Preise zurückblicken, auf einen 1. Platz bei der „Battle of the Bands“, einen 1. Platz beim „Varta Musikpreis“ und einen 2. Platz beim „Landesrockfestival Bayern“.
27.01.15
Balladesk und rockig
NEUMARKT. Am Freitag debütieren die Sängerin Tanja Raith und der Gitarrist Andreas Blaimer in der Oberweilinger Kneipenbühne.
Seit weit über 20 Jahren musiziert, komponiert und textet das in vielen Sparten äußerst erfolgreiche Duo als musikalische Einheit. Nie ließen sich die beiden vielseitigen Musiker in eine Schublade stecken, und so gingen und gehen sie ihren gemeinsamen Weg durch die unterschiedlichsten Musikstile.
Mit ihrem neuen Programm "Raith", für das Tanja und Andi seit zehn Jahren eigene Songs schreiben, und das nun endlich den Weg aus dem Probekeller gefunden hat, beschreiten sie den Weg harmonischer englischsprachiger aber auch bayrischer Popmusik, mal balladesk, mal rockig.
Mit charmanter Singer-Songwriter–Natürlichkeit bereiten Bass und Akustikgitarre den Äther, in dem die Melodien, gesungen von der charismatischen Soulstimme Tanja Raiths, die Ohren der Zuhörer bezaubern.
21.01.15
„Folk Project“ betörte
„The Folk Project“
NEUMARKT. „The Folk Project“ betörte die Besucher in der vollen Kneipenbühne in Oberweiing mit einer phantastischen Auswahl an Songs von Tim Hardin bis Muddy Waters, von Eric Clapton bis Sting; den Schwerpunkt allerdings bildeten Klassiker von Bob Dylan.
So war eine Version von „All Along The Watchtower“ zu hören – genauso eigenwillig wie die Interpretation von Jimi Hendrix, aber eben komplett anders. Unbekannteres wie Guy Clarks „The Dublin Blues“ wechselte sich mit Eigenkompositionen ab. Das glanzvolle „Feels like Home“ aus der Feder des Gitarristen Hans Yankee Meier drückte ein ähnliches Gefühl wie Randy Newmans gleichnamige Nummer aus. „Gambling High“ vom meisterhaften Akkordeonspieler Sepp Frank könnte durchaus auch von Bob Dylan sein. Überhaupt erwies sich Sepp Frank als Kenner der Materie – selten hat in Oberwweling jemand „Like A Rolling Stone“ so anrührend gesungen.
Witzige Ansagen wie „Wir spielen als nächstes 'Weils hoaß is' (Wild Horses) vom 'Jager Mich und die Stoana-Buam' gehörten zur bunten Mischung genauso wie Instrumentalstücke voller Gefühl und Feuer, darunter Yankee Meiers ausgefuchster Bossa Nova und erstaunliche Soli vom Schlagzeuger Peter Asanger und Kontrabassisten Wolfgang Berger – beide erwiesen sich als mit allen Wassern Gewaschene.
War der mehrstimmige Gesang des virtuosen Quintetts allein schon eine Wonne, so ging doch die Sonne auf, wenn die junge Sängerin Claudia Dechand (neu in der Band) die Hauptstimme übernahm. Voller Charme und manchmal ein wenig an Annett Louisan erinnernd, eroberte sie im Flug die Herzen des Publikums, dessen Begeisterung naturgemäß kein Ende finden wollte.
g
20.01.15
Noch niemals zu hören...
Das a-capella-Quartett „Somesing“
Foto: Golly Hertlein
NEUMARKT. Das a-capella-Quartett „Somesing“ spielte im Rahmen der „Freien Bühne“ in der Oberweilinger Kneipenbühne zum allerersten Mal außerhalb einer Barbershop-Veranstaltung und bewies vom ersten Moment an, dass es sich die dort errungenen Preise im vergangenen Jahr zu Recht verdient hat.
Sandra Kern (Sopran), Gabriele Rösing (Alt), Thorsten Engels (Tenor, Countertenor) und Dominik Schaller (Bariton) bezauberten ihre Fans mit wunderbar präzisen Einsätzen, strahlend schönem vierstimmigen Gesang und einer charmanten, alles andere als trockenen Conference, in der über die Geschichte und das Ansinnen dieses ebenso ungewöhnlichen wie bezaubernden Musikstils viel Informatives erzählt wurde.
Wie in jeder guten Musik soll das Ambiente um die Musiker herum beginnen, mitzuklingen – Somesing nennen das „Entwicklung von Obertönen“: die gelingt wie in einem Streichquartett so auch bei a-capella-Gesang nur bei absolut schwebungsfreier Intonation. Dann allerdings wirkt das einfach nur ergreifend.
Man darf sich nicht vorstellen, dass da einfache Akkordfolgen zu hören sind. Nein: „Barbershop“ lebt von Vorhaltsdissonanzen, Blue Notes und ebenso kreativen wie klugen harmonischen Wendungen, wie sie etwa Bix Beiderbecke in den Pioniertagen des Jazz entwickelt hat. Alles in allem begeisterte die Gänsehautmusik von „Somesing“ ausnahmslos alle Anwesenden, die getrost in dem Bewusstsein nach Hause gehen konnten, dass so etwas in der weit über dreißigjährigen Geschichte des Oberweilinger Kulturzentrums noch nicht zu hören war.