Sternwarte Neumarkt
"Unser Weltbild heute"
NEUMARKT. Wie ist "unsere herrlich gestaltete Kugel, auf der wir leben," entstanden, wie ist sie in den unendlichen Weiten des Universums eingebettet? Dr. Gero Rupprecht vom European Southern Observatory (ESO) in Garching wird am Freitag um 20.15 Uhr im Vortragsraum der Sternwarte Fragen wie diese aus astronomischer Sicht beantworten.
Seit Urzeiten haben sich Menschen Gedanken darüber gemacht, wie die Welt beschaffen ist, in der sie leben, und wie sie entstanden ist. Dieses Bild hat im Lauf der Zeit entscheidende Änderungen erfahren, aber dank der Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften kann man heute fundierte Aussagen zu diesen Fragen treffen.
Dr. Gero Rupprecht, der vielen Neumarktern als Sohn der Stadt bekannt ist, wird den Zuhörern in seinem Vortrag einige der Weltbilder früher Kulturen, bis hin zum modernen Weltbild unserer Zeit erläutern.
Die Lösung aller Rätsel um die Herkunft und Entstehung des Erdballs ist in der umfassenden Analyse des Universums zu suchen. Die Entstehung einer Galaxie, eines Planetensystems oder eines Planeten lässt sich nicht am Nachthimmel als Film betrachten. Der Blick ins All eröffnet jedoch den Wissenschaftlern unendlich viele mosaikartige Momentaufnahmen anderer parallel verlaufender Entstehungsgeschichten, die sich zu einem zusammenhängenden Ablauf rekonstruieren lassen.
Raumsonden und moderne Großteleskope, wie die der ESO, helfen mit ihren Aufnahmen und Messungen die Welt besser zu verstehen. In seinem Vortrag wird Dr. Gero Rupprecht einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsweise der modernen Astronomie vermitteln.
07.12.06
Keplers Krater
NEUMARKT. Am Freitagabend beginnt in der Sternwarte um 19 Uhr wieder eine Himmels-Beobachtungsnacht für Kinder.
Bei klarer Sicht richten sich die Teleskope der Sternwarte auf unseren faszinierenden Erdnachbarn, den Mond. Bei schlechtem Wetter erhalten die jungen Gäste einen Einblick in die erstaunlichen Geheimnisse der Himmelsmechanik und der Mondphasen.
Kepler und die Gesetze der Planetenbewegung haben sich schon fast zu einem Synonym entwickelt. Das bekannteste Denkmal des in Weil geborenen und in Regensburg gestorbenen Genies befindet sich allerdings auf dem Mond. Es ist ein Krater von 2800 Meter Tiefe bei nur 35 Kilometer Durchmesser, der von einer unruhigen Hochebene umgeben ist. Die Verwerfungen der Hochebene und der Krater, der den Namen Keppler trägt, zeugen von der Gewalt ihrer Entstehung. Die Hänge des Kraters erheben sich 1000 Meter über die Hochebene.
Die Sonne strahlt mit zunehmendem Mond immer frontaler auf die Kratergegend und zeigt nun ein feines weitreichendes Spinnennetz. Mondmaterial wurde durch den gewaltigen Einschlag eines frühzeitlichen kosmischen Geschosses alle Himmels- und Mondrichtungen ausgeworfen. In seiner Geschichte war der Mond weder Eiszeiten noch Plattentektonik noch Stürmen ausgesetzt. Die ausgeworfene Materie liegt heute noch so auf der Mondoberfläche wie zum Zeitpunkt des gewaltigen Einschlags.
30.11.06
Gefahr aus dem All ?
NEUMARKT. Wann fällt uns der Himmel auf den Kopf ? In einem Vortrag in der Volkssternwarte geht es um Meteoriten.
Entsprechend einem bekannten Comic hatten die Gallier vor nichts Angst, außer vor dem Himmel, der ihnen auf den Kopf fallen könnte. Hatten sie etwa eine Ahnung, welches Schicksalseinschläge die Erde bereits in ihrer Geschichte erlitt ? Richard Pragner wird am Freitag um 20.15 Uhr in seinem Vortrag in der Sternwarte auf die Gefahr aus dem All und die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Einschlags eingehen.
Unser Erdmond ist mit seiner vernarbten Oberfläche kein Pechvogel, der wie ein Magnet alle Meteoriten des Alls auf sich lenkte. Unsere Erde hat aufgrund ihrer größeren Masse in ihrer Vergangenheit weit mehr himmlische Einschläge erlebt, als unser Erdbegleiter. Allerdings besitzt die Erde durch ihre Plattentektonik, Erosion und nicht zuletzt durch ihre Eiszeiten kein so ausgeprägtes Oberflächengedächtnis wie unser Mond.
Inzwischen wissen wir, dass die Ursache für das Aussterben der Dinosaurier vor 150 Millionen Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gigantischer Meteoriteneinschlag war. Der Meteorit schlug mit einer ungeheuren Geschwindigkeit von etwa 100.000 Stundenkilometern auf die Erde ein. Der Durchmesser des Einschlagskraters betrug 250 Kilometer und die Hitzeentwicklung etwa das Dreifache der Temperatur der Sonnenoberfläche. Als Folge legte sich Staub wie ein Leichentuch um den Planeten und die Temperatur sank. Dies besiegelte das Ende der Dinosaurier.
Ein weiteres bekanntes Zeugnis findet sich im "Nördlinger Ries", wo vor etwa 14,8 Millionen Jahren ein Großmeteorit einschlug. Vermutlich aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars- und Jupiterbahn kommend, durchschlug ein gewaltiger Himmelskörper beinahe ungebremst sie Lufthülle der Erde und stürzte auf das Grenzgebiet zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb. Dabei wurde eine Energie frei, die etwa mit der Sprengkraft von 250.000 Hiroshima-Bomben vergleichbar ist.
Aber auch in unserer Region gibt es Zeugnisse von Meteoriteneinschlägen, auf die Richard Pragner in seinem Vortrag eingehen wird.
05.10.06
"Star-Party" in der Sternwarte

Auch zahlreiche Teleskope von Mitgliedern werden am Sams-
tag zur "Star-Party" aufgebaut.
NEUMARKT. Wie überall in Deutschland wird auch die Neumarkter Sternwarte zum "4. Deutschen Astronomietag" seine Pforten öffnen: Zu einer "Star-Party" wollen die Mitglieder am Samstag zahlreiche zusätzliche Teleskope auf den Mariahilfberg mitbringen.
Für wen der Nachthimmel noch ein Buch mit sieben Siegeln darstellt, der kann sich am 4. deutschen Astronomietag einige dieser Siegel aufbrechen lassen. An diesem Tag werden Sternwarten, Volkssternwarten, Planetarien und wissenschaftliche Institute mit vielen engagierten Amateuren den Besuchern den Himmel ein Stück näher bringen.
Jeder, der die Welt der Planeten, Sterne, Nebel und Galaxien kennen lernen will, findet an diesem Tag einen idealen Einstieg. Die Astronomie bietet eine Fülle von spannenden Themen, in die ein Einstieg ohne großes Vorwissen möglich ist.
Von 15 bis 17 Uhr öffnet die Neumarkter Sternwarte ihre Pforten zur Sonnenbeobachtung. Im Inneren unseres faszinierenden Haus- und Hofsterns verschmilzt in einer Kernfusion Wasserstoff zu Helium. Gigantische Energieströme werden an die Sonnenoberfläche transportiert, die mit einem Protuberanzenfilter durch das Teleskop in ihrer ungezähmten Wildheit beobachtet werden können.
Ab 20 Uhr wird in der Sternwarte der 4. deutsche Astronomietag mit einer "Starparty" fortgesetzt. Zu den Teleskopen der Sternwarte gesellen sich zahlreiche Teleskope von Sternwartenmitgliedern. Die Wunder der Nacht können durch alle Teleskope beobachtet werden - zahlreiche Objekte des Sommersternenhimmels stehen auf dem Programm.
15.09.06