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Deusmauer Moor in Gefahr

NEUMARKT. Naturschützer sorgen sich ernsthaft um das Deusmauer Moor: seltene Pflanzen und Tiere drohen dort zu verschwinden.

Der Landesbund für Vogelschutz kritisiert in diesem Zusammenhang Jäger, die im Moor Ankirrmaterial ausbringen würden. Und nach wie vor bleibt der Verdacht, daß Bibern illegal nachgestellt wird.

Das Deusmauer Moor ist mit etwa 200 Hektar Größe das bedeutendste Feuchtgebiet im Landkreis Neumarkt. Es besitzt für einige Vogelarten, wie die Bekassine, die Wasserralle, den Schlagschwirl, das Blaukehlchen oder die Rohrweihe eine überregionale Bedeutung. In den letzten Jahren konnten sogar wieder Arten nachgewiesen werden, dier hier schon als verschollen galten, zum Beispiel das Tüpfelsumpfhuhn oder der Schilfrohrsänger.


Der Landsbund für Vogelschutz (LBV) sorgt sich aber jetzt ernsthaft um dieses Naturjuwel im Landkreis Neumarkt. Der Biber hatte in den vergangenen Jahren zu einer natürlichen Wiedervernässung des Moores beigetragen. Er verschwindet aber jetzt zusehends aus seinen Revieren, wie zahlreiche gebrochene Dämme belegen. Mit der Aufgabe der Biberdämme fallen auch die zahlreichen vom Biber angelegten Seitengräben trocken, so dass das Moor in manchen Bereichen stark entwässert wird.

Diese Entwicklung macht sich bereits in einigen Feuchtwiesen bemerkbar, in denen extrem seltene Pflanzenarten gedeihen. Einige Arten gehen bereits sichtbar in ihren Beständen zurück, insbesondere verschiedene Orchideenarten, wie das Fleischfarbene Knabenkraut. Auch der Bestand der vom Aussterben bedrohten Bekassine ist eingebrochen.

Die Ursachen für das Verschwinden der Biber seien dem LBV nicht bekannt, hieß es. In den letzten Jahren hätten LBV-Mitglieder aber wiederholt tote oder lethargisch wirkende Biber im Moor beobachtet, was auf menschliche Nachstellungen hindeute. Die LBV-Kreisgruppe Neumarkt bat die Bevölkerung um Hinweise auf eine mögliche illegale Verfolgung. Bei allem nachvollziehbaren Unmut von Eigentümern, bei denen der Biber außerhalb des Naturschutzgebietes Schäden anrichte, müßten Maßnahmen zur Regulierung des Biberbestandes in den kaum genutzten Bereichen innerhalb des Moores tabu bleiben.

Daneben wirken sich auch Störungen durch Jäger negativ aus, hieß es. Im Moorabschnitt bei Dietkirchen wurde beispielsweise großflächig Ankirrmaterial mitten in geschützten Lebensraumtypen ausgebracht. Dazu wurden sogar Wege in wichtige Brutstätten von Vögeln angelegt. Mit einer schonenden und verantwortungsvollen Jagdausübung habe dies nach Ansicht des LBV nichts zu tun.

Der LBV wünscht sich verstärkte Schutzbemühungen für das Moor, einen Aktionsplan, der vom Landkreis Neumarkt, der Stadt Velburg und den Eigentümern mitgetragen wird. Erfreulich wäre, wenn sich weitere Unterstützer finden würden. Im Rahmen eines Schutzkonzeptes sollten ökologisch wertvolle Flächen, die für ihre Eigentümer nicht mehr nutzbar sind, angekauft werden.

Entlang der Autobahn wird mit Hinweisschildern für die Landschaft des Deusmauer Moores geworben. Alle Verantwortlichen müßten aber mehr Anstrengungen unternehmen, um diesen einzigartigen Lebensraum konsequent zu schützen und für naturkundlich Interessierte attraktiver zu machen. Andernorts in der Oberpfalz, wie zum Beispiel in der Tirschenreuther Weiherpfanne, dem Kulzer Moos im Landkreis Schwandorf oder in der Regentalaue bei Cham sei dies durch die Zusammenarbeit vieler verschiedener Akteure bereits in hervorragender Weise gelungen. Dies sollte Vorbild und Ansporn für den Landkreis Neumarkt sein, hieß es von den Naturschützern.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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