Vereinsvertreter informierten sich in Berg über die "Datenschutz-Grundverordnung"
NEUMARKT. Für Google oder Facebook würde man sie sich ja wünschen: den Neumarkter Vereinen bereitet die "Datenschutz-Grundverordnung" aber nur Probleme.
Vorsitzende und Schriftführer beklagten sich jetzt bitter über die neue EU-Bürokratie - und das in Zeiten, in denen sowieso niemand mehr Vorsitzender eines Vereins werden will, hieß es.
Bei einer eigenen Versammlung befaßten sich jetzt Berger Vereine mit der ungeliebter Datenschutz-Grundverordnung.
„Auf diese großartige Verordnung mit weiterem unnötigen Bürokratieaufwand habt Ihr gewiss alle gewartet und jetzt freut Ihr Euch auf die penible Umsetzung“, meinte Bürgermeister bei seiner süffisanten Begrüßung im Motorsportzentrum des MSC Berg.
Zahlreiche Vertreter der Vereine im Berger Gemeindegebiet waren der Einladung der Gemeinde sowie der Volkshochschule Neumarkt gefolgt, um sich über die Umsetzung der Verordnung zu informieren.
Rechtsanwältin Sabine Mühling-Wechsler machte gleich zu Beginn des Abendseminars unmißverständlich deutlich, dass an der Anwendung der DSGVO kein Unternehmen, keine Behörde und auch kein Verein vorbeikomme.
Seit dem 25. Mai 2018 haben auch alle Vereine die Pflicht, die neuen datenschutzrechtlichen Anforderungen umzusetzen und anzuwenden. Lamentieren und schimpfen helfe nicht weiter, sondern es gelte nun, das geltende Recht in Anwendung zu bringen. Die Referentin gab den Vertretern der Vereine auch viele hilfreiche Tipps für die praktische Anwendung des Datenschutzes in der Vereinsarbeit.
Der Ärger der Vorsitzenden und Schriftführer über den erheblichen zusätzlichen Aufwand an Bürokratie blieb gleichwohl auch nach der Informationsveranstaltung bestehen. Schon jetzt sei es mitunter äußerst schwierig, Vereinsvorsitzende zu finden, hieß es von den Vereins-Vertretern. Die Datenschutz-Grundverordnung werde diese Problematik nach Einschätzung des Bürgermeisters deutlich verschärfen. Vereinsarbeit sei weitgehend ehrenamtliches Engagement in der Freizeit. Das sei dem Gesetzgeber in Brüssel und Berlin aber allem Anschein nach nicht hinreichend bewusst. Sonst würde ein Monstrum wie die DSGVO gar nicht erst entstehen.