An die Bürgermeister und
Stadträte,
Gemeinderäte,
Markträte der
Stadt Berching
Gemeinde Berngau
Gemeinde Deining
Stadt Dietfurt
Stadt Freystadt
Gemeinde Mühlhausen
Markt Postbauer-Heng
Gemeinde Sengenthal
Stadt Beilngries
Handlungsaufforderung an die betroffenen Kommunen
bezüglich des Ersatzneubaus der Juraleitung P53
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Bürgerinnen und Bürgern unseres Landkreises Neumarkt wurden im Juni durch TenneT in Webinaren die Trassenvarianten durch unsere Gemeinden vorgestellt.
TenneT bemüht sich, die Trassenvarianten möglichst verträglich gegenüber den Schutzgütern Mensch, Natur und Landschaft zu planen.
Aus unserer Sicht werden jedoch diese Ziele weder erreicht, noch sehen wir eine Notwendigkeit des Ersatzneubaus der Juraleitung als erforderlich. Wir bauen auf eine dezentrale erneuerbare Energieversorgung.
Daher richten wir uns mit diesem Schreiben an alle gewählten Bürgervertreter, Gemeinderäte und Bürgermeister des Landkreises Neumarkt, unsere Bürgerinteressen
verantwortlich zu vertreten und für unsere Ziele einzustehen.
Stellvertretend für alle Bürgerinitiativen gegen den Ersatzneubau der Juraleitung sprechen wir für mehr als 3.000 namentlich genannte Unterstützer. Darüber hinaus lehnen auch sehr viele weitere Bürger den Ersatzneubau kategorisch ab.
Ihnen als Verantwortliche der Kommune fällt in der jetzigen Phase der Vorbereitung zum Raumordnungsverfahren eine maßgebliche Rolle zu:
Nur Kommunen können im Raumordnungsverfahren Einwände erheben.
Sie sind jetzt gefordert, im Sinne der Gesundheit der Anwohner zu handeln, unsere schützenswerte Natur zu erhalten und die Gemeindeentwicklung mit den einzelnen Ortschaften hin zu nachhaltigen und lebenswerten Wohn- und Arbeitsorten für unsere Familien voranzutreiben.
In den mittelfränkischen Nachbarkommunen, wie Rohr, Büchenbach, Kammerstein, Schwanstetten, Rednitzhembach und Wendelstein, stehen die Bürgermeister im Zusammenschluss gegen den Trassenbau ein. Schließen auch Sie sich nach diesem Vorbild im Landkreis Neumarkt zusammen!
In einigen unserer Kommunen gibt es bereits einstimmige oder zumindest mehrheitliche Ratsbeschlüsse, den Ersatzneubau kategorisch abzulehnen. Wir fordern, dass alle unsere verbleibenden Kommunen jetzt diesem Beispiel folgen und in einem klaren Ratsbeschluss den Ersatzneubau ausdrücklich ablehnen.
In manchen Gemeindegebieten (Berching, Deining, Mühlhausen,..) übersteigt bereits heute die erzeugte erneuerbare Energie den gesamten Strombedarf der Gemeinde deutlich. Das muss Ansporn sein, eine aktive und treibende Rolle in der Energiewende einzunehmen und diese in der Region als primär dezentral erzeugte und vor Ort eigengenutzte Bürgerenergie zum Nutzen aller zu realisieren.
Unterstützen können dabei unsere regionalen Firmen, die über die maßgeblichen Technologien und Verfahren verfügen – und bereits in den Startlöchern stehen!
Durchaus bewusst ist uns, dass eine solche dezentrale Energiewende nicht ohne Eingriffe in die Natur und in das Landschaftsbild möglich ist (z. B. für Windräder, PV-Anlagen, Power-to-Gas-Anlagen oder Speicher).
Jedoch der Aspekt einer gesicherten Wertschöpfung durch die Bürger und Kommunen vor Ort muss beim Einsatz wertvoller Ressourcen im Vordergrund stehen, und nicht die Gewinne der internationalen Energiekonzerne und großen anonymen Finanzunternehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Bürgerinitiativen des Landkreises Neumarkt mit Sprechern:
Berching, Alexander Delacroix
Dietfurt, Rainer Eisenschenk
Döllwang, Birgit Aurbach
Forst, Gerhard Löckler
Fribertshofen, Reinhard Weigl
Mühlhausen, Sigrid Schindler
Pollanten, Wolfgang Großmann
Rudertshofen, Jürgen Sippl
Rübling-Stierbaum, Martina Schmid
Sondersfeld, Conny Zeidler
Sulzbürg/Landl, Helmut Enzenberger
Wallnsdorf-Schweigersdorf, Stephan Großhauser
Wappersdorf-Weihersdorf-Wangen-Greißelbach, Johann Wölfl
Weidenwang-Groß-und-Kleinberghausen, Jutta Frank
Winterzhofen, Andreas Wild
sowie Kottingwörth-Grögling, Oliver Hetzel
und Wolfsbuch-Eglofsdorf-Amtmannsdorf, Bernhard Pöppel