Die Naturschützer in Freystadt wählten einen neuen Vorstand: Manuela Heßlinger (l.) und Christa Schrade
Foto: Schindler
NEUMARKT. Nachdem Stadtrat Gerhard Schmidt den Vorsitz in der Bund Naturschutz-Ortsgruppe Freystadt niedergelegt hat, wurden Neuwahlen notwendig.
Dabei wurde Manuela Heßlinger aus
Großthundorf einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertreterin steht ihr jetzt
Christa Schrade vom Braunshof zur Seite. Gerhard Schmidt wird den Vorstand als
Beisitzer unterstützen. An den übrigen Ämtern änderte sich nichts.
Vom Kreisvorstand nahmen als Gäste die beiden Vorsitzenden Dr. Josef Guttenberger und
Sigrid Schindler teil, die das große Engagement der Freystädter Gruppe lobten.
In dem Jahr
seit der Gründung wurden bereits viele wichtige Themen aufgegriffen wie die Zerstörung von
wertvollen Hecken, die Ausweitung des GE-Gebiets Rettelloh oder die Naturdenkmal-Linden in
Großthundorf. Die Ortsgruppe veröffentlicht auch im gemeindlichen Mitteilungsblatt
kontinuierlich praktische Umwelt-Tipps und konnte bei zwei Filmabenden viele Gäste
begrüßen.
Der neue Vorstand hat sich gleich wichtige Themen zur Bearbeitung
vorgenommen. So soll Gerhard Schmidt als Umweltbeauftragter zusammen mit der
Stadtverwaltung versuchen, wieder einen Bauernmarkt in Freystadt zu etablieren.
Sandra
Pirkl hofft darauf, dass künftig wie in vielen Nachbargemeinden beim Auftreten des Eichenprozessionsspinners
Warnschilder aufgestellt werden, bevor die „chemische
Keule“ zum Einsatz kommt. Notfalls könne man biologische Schädlingsbekämpfungsmittel
anwenden, die sich nicht negativ auf die tierische Nahrungskette auswirkten.
Christa Schrade
schlug ein kleines Sommerfest auf dem Braunshof vor, um dort die Ziele des Bund
Naturschutz einer breiten Öffentlichkeit vorstellen zu können. Man hofft nun auf ein
Abklingen der Corona-Pandemie, damit auch solche wichtigen Kontakte wieder stattfinden
können.
Die Naturschützer wollen den kürzlich vom Stadtrat beschlossenen
Ausbau der sogenannten Kernwege sehr kritisch begleiten, vor allem, weil zu befürchten sei,
dass dabei nicht nur die Fahrbahndecke erneuert wird, sondern „erfahrungsgemäß“ wegen der
Verbreiterung auch die wertvollen Hecken entlang der Wege gefährdet sind. „Diese Hecken
erfüllen in Zeiten des Klimawandels wichtige Funktionen vor allem auch für die
Landwirtschaft und müssen unbedingt erhalten werden“, sagte Manuela Heßlinger.
Inzwischen hat dazu bereits ein
Ortstermin mit Bauoberrat Martin Stahr vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz
stattgefunden, der die Naturschützer beim Erhalt der Hecken unterstützen will. Sein
Amt schätze den Wert von Hecken außerordentlich und fördere solche Struktur- und
Landschaftselemente auch finanziell durch das neue Programm „Flur-Natur“.