Weniger Straftaten


Im Landkreis Neumarkt ging die Zahl der Straftaten auch im Corona-Jahr 2020 weiter zurück
Symbolbild: Pixabay
NEUMARKT. Die Zahl der Straftaten im Landkreis ist im Corona-Jahr 2020 weiter zurückgegangen und liegt jetzt bei unter 24 Delikten pro 1000 Einwohner.

Dies wurde am Dienstag bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für die Oberpfalz bekannt. Die rückläufigen Zahlen im Landkreis Neumarkt sind vor allem deswegen erstaunlich, weil bereits ein Jahr zuvor ein Rückgang um fast ein Fünftel verzeichnet wurde.

Der Landkreis Neumarkt ist damit zusammen mit dem Landkreis Amberg-Sulzbach die „sicherste“ Region in der Oberpfalz. Die sogenannte Häufigkeitszahl zeigt die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner an und lag im Raum Neumarkt im letzten Jahr bei 2362 (Vorjahr: 2463); das bedeutet nur knapp 24 Straftaten pro 1000 Einwohner. In der Oberpfalz liegt dieser Wert bei 3665, in ganz Bayern bei 4291.


In absoluten Zahlen wurden im Landkreis Neumarkt 3179 Straftaten polizeilich erfaßt, das sind 111 oder 3,4 Prozent weniger als 2019. Allerdings sank im gleichen Zeitraum auch die Aufklärungsqupote um 2,1 Prozent auf nun 65,8 Prozent.

Prozeß wird vorbereitet

NEUMARKT. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft bereitet derzeit den Prozeß gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger und Räuber vor, der im Juli und August in Neumarkt für Verunsicherung in der Bevölkerung sorgte.

Wie neumarktonline damals vielfach berichtete soll ein 29jährige Asylbewerber aus Nigeria mit vorgehaltenem Messer versucht haben, eine junge Frau zu vergewaltigen. Bereits einige Tage zuvor ist es im Neumarkter Ludwigshain zu einer vollendeten Vergewaltigung einer anderen jungen Frau gekommen. Und wieder einige Tage zuvor hat ein als dunkelhäutiger Mann beschriebener Täter einer dritten jungen Frau im Neumarkter Stadtpark mit vorgehaltenem Messer ihr Handy geraubt.

Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke bestätigte jetzt auf Anfrage von neumarktonline, daß derzeit die Anklage gegen den 29jährigen Mann vorbereitet werde. Die gesicherten DNA-Spuren würden darauf hindeuten, daß der Mann für alle drei Taten verantwortlich ist. Wann es zu einer Anklage und einem Prozeß kommt steht aber noch nicht fest.

Der Tatverdächtige sitzt natürlich nach wie vor in Untersuchungshaft.
Eine dramatische Steigerung verzeichnete der Landkreis Neumarkt bei der Zahl der Einbrüche: sie verdoppelte sich von 20 auf 41 Fälle. In der Oberpfalz ist diese Zahl dagegen nur leicht gestiegen und liegt „weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau“, hieß es. Man hätte vielerorts erwartete, daß die Geschäftsschließungen wegen des „Lockdowns“ die Einbruchs-Zahlen in geschlossene Läden in die Höhe schnellen ließen. Wenigstens oberpfalzweit sei aber genau das Gegenteil der Fall gewesen: schwere Diebstähle aus gewerblichen Objekte erreichten den tiefsten Stand im Langzeitvergleich (650 Taten) und gingen um 2,3 Prozent im Vergleich zu 2019 zurück.

Hervorgehoben wurde bei der Pressekonferenz in Regensburg eine kleine Serie von drei schweren Verbrechen, die in der Neumarkter Bevölkerung für erhebliche Verunsicherung sorgten: darunter eine versuchte und eine vollendete Vergewaltigung im Neumarkter Stadtgebiet (Siehe Kasten).

Und noch bei einem anderen Punkt wurde der Landkreis Neumarkt erwähnt - obwohl er eher in die Verkehrs- statt in die Kriminalstatistik gehört: Ein Raser bei Mühlhausen hält den traurigen Rekord bei den Geschwindigkeits-Überschreitungen. Auf der B299 raste damals ein Motorradfahrer mit fast unglaublichen 223 Stundenkilometern durch die Radarfalle der Polizei.
09.03.21
Neumarkt: Weniger Straftaten
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