Steuer-Hebesätze stabil


Im Landkreis Neumarkt herrscht helles Blau vor: die IHK hat die Gewerbesteuer-Hebesätze zusammengestellt
Grafik: IHK
NEUMARKT. Was die Gewerbesteuer betrifft können sich die Unternehmer im Landkreis nicht beklagen: die Steuer-Hebesätze bleiben weiterhin stabil.

Vor allem die Stadt Neumarkt glänzt mit unveränderten Zahlen seit Jahrzehnten. Die Industrie- und Handelskammer beklagt, daß neun Kommunen in der Oberpfalz ihre Hebesätze erhöhen wollen.

2021 erhöhten neun von 250 Kommunen ihren Gewerbesteuerhebesatz, hieß es von der IHK. Damit müßten sich etliche Unternehmen in der Oberpfalz auf höhere Steuern einstellen. Aus Sicht der IHK setzen die Kommunen mit Steuererhöhungen das falsche Signal, sagte dazu der IHK-Steuerexperte Dr. Martin Kammerer. „Kommunen mit hohen Hebesätzen werden im Standortwettbewerb langfristig oft zu Verlierern.“ Denn bei der Wahl des Unternehmensstandorts spielten viele Faktoren eine Rolle. „Neben der geeigneten Infrastruktur oder etwa ausreichenden Fachkräften ist auch die Höhe der Gewerbesteuer wichtig,“ sagte Kammerer.

Die 19 Gemeinden im Landkreis Neumarkt hören das mit Wohlgefallen: hier blieben die Hebesätze für die Gewerbesteuer stabil und das in manchen Fällen seit Jahrzehnten. In der Stadt Neumarkt gab es die letzte Erhöhung im Jahr 1976, sagte zum Beispiel ein Sprecher der Stadt Neumarkt. Mit 315 Prozent belegt man dabei einem unternehmerfreundlichen absoluten Spitzenplatz unter den Großen Kreisstädten bayernweit. Den niedrigsten Steuersatz im Landkreis hat man damit aber nicht: die Gemeinde Sengenthal will von ihren Firmen nur 290 Prozent.

Bei einem niedrigen Hebesatz erhält die Gemeinde weniger Steuereinnahmen, ist aber genau deshalb für Gewerbebetriebe attraktiv. Der Hebesatz ist die Bezeichnung für einen Faktor, der zur Ermittlung der Steuerschuld mit dem „Steuermessbetrag“ multipliziert wird.


Die aktuellen Hebesätze im Landkreis Neumarkt:

Grundsteuer A Grundsteuer B Gewerbesteuer
Berching 300 300 300
Berg 300 300 300
Berngau 330 330 330
Breitenbrunn 330 330 330
Deining 300 300 300
Dietfurt 325 325 325
Freystadt 300 300 330
Hohenfels 330 330 325
Lauterhofen 320 320 320
Lupburg 330 330 330
Mühlhausen 330 330 330
Neumarkt 235 275 315
Parsberg 300 280 320
Pilsach 350 350 330
Postbauer-Heng 320 320 330
Pyrbaum 320 320 320
Sengenthal 270 270 290
Seubersdorf 310 310 310
Velburg 320 320 320


Der Landkreis Neumarkt auf einer entsprechenden Oberpfalz-Karte der IHK eine hellblaue Insel zwischen vielen dunkelblauen Flecken. Die Stadt Regensburg will zum Beispiel satte 425 Prozent von ihren Firmen.

Auch bei den Grundsteuern glänzen die Gemeinden im Landkreis gewöhnlich durch recht niedrige Werte. Die beiden Grundsteuern werden mit „A“ und „B“ bezeichnet, übrigens nicht etwa wegen der aufeinanderfolgenden ersten Buchstaben des Alphabets: die Grundsteuer A („agrarisch“) betrifft Grundstücke der Land- und Forstwirtschaft , die Grundsteuer B („baulich“) bebaute oder bebaubare Grundstücke und Gebäude.

Der Hebesatz für die Grundseuer A liegen im Landkreis zwischen 235 (Neumarkt) und 350 (Pilsach), die Grundsteuer B zwischen 279 (Sengenthal) und 350 (Pilsach).

Oberpfalzweit steigen am stärksten die Gewerbesteuerhebesätze für Unternehmen in Teublitz und Guteneck (Landkreis Schwandorf) sowie Rieden (Landkreis Amberg-Sulzbach) und Pechbrunn (Landkreis Tirschenreuth) mit einem Hebesatzplus von 30 Prozentpunkten. Auch die Tourismusgemeinde Lam (Landkreis Cham) erhöht spürbar um 25 Prozentpunkte. Niedermurach (Landkreis Schwandorf) möchte 20 Prozentpunkte mehr von den Betrieben, Rötz (Landkreis Cham) 15 Prozentpunkte.

Zwei Kommunen haben den Gewerbesteuerhebesatz gesenkt. Tiefenbach (Landkreis Cham) entlastet die Unternehmen mit minus 10 Prozentpunkten und Leonberg (Landkreis Tirschenreuth) mit minus 5 Prozentpunkten.
25.10.21
Neumarkt: Steuer-Hebesätze stabil
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