Drei Tage warten...

NEUMARKT. Klausuren versäumt, einige schlaflose Nächte - eine 17jährige Schülerin erhielt erst nach drei Tagen ihr - negatives - Testergebnis.

Darüber informierte Bezirksrätin Gabriele Bayer von den Grünen, die bereits vor einigen Tagen die Teststrukturen als „Corona-Albtraum“ bezeichnete (wir berichteten). Bei symptomlosen Tests könne es schon mal drei Werktage dauern, habe ihr eine Mitarbeiterin des Labors bestätigt.

Die von Bayer erwähnte 17jährige Schülerin wurde bei einem Selbsttest in der Schule am Montag dieser Woche positiv getestet. Deshalb wurde unverzüglich ein PCR-Test im Testzentrum in der Jurahalle gebucht. Der Test erfolgte um 11.30 Uhr.

Nachdem am Mittwoch-Mittag, nach 48 Stunden, das Ergebnis noch nicht auf der Corona- oder Labor-App angezeigt wurde, stelle Bayer Nachforschungen an. „Das Gesundheitsamt war nicht mehr erreichbar, das Landratsamt sei nicht zuständig, die Firma der PCR-Test sei zuständig“, habe es geheißen. Diese Firma sagte, dass das Labor zuständig und die Probe in Bearbeitung sei.

Bayer: „Es wurde Mittwoch-Abend – kein Ergebnis.“ Am Donnerstag-Morgen erfuhr man dann, dass die Probe erst am Dienstag morgen um 5.03 Uhr im Labor in Weiden angekommen ist. Die Proben würden aus allen Teststationen, für die das Labor zuständig ist, wohl zusammengekarrt und gesammelt, um dann stark zeitverzögert in das Labor gebracht zu werden. Dort erfolge dann wohl eine „Priorisierung“ - Proben von Menschen mit Symptomen würden anscheinend vorgezogen.


Bayer fordert nun, umgekehrt die symptomlosen Schüler im Labor zu priorisieren, damit sie möglichst schnell ihr negatives Ergebnis bekommen und unverzüglich wieder am Unterricht teilnehmen können. Die 17jahrige Schülerin bekam am Donnerstag-Morgen um 9.47 vom Gesundheitsamt die Faxmail, dass ihr Test negativ sei. Die Schülerin hatte mittlerweile zwei Klausuren versäumt, habe drei Nächte kaum geschlafen, „war sehr gestresst und ihre Motivation war auf dem Tiefpunkt“. Bayer: „Nicht alle Schüler freuen sich, wenn sie schulfrei haben“.

Laut Bayer wäre es fatal, nur die Teststation aufzurüsten. Zwingend müßten die Laborkapazitäten den realen Bedarfen anpasst werden.

Die Bezirksrätin fragt sich außerdem, warum man „im 21. Jahrhundert“ zwar die Tests als Drive-In anbietet, die Patienten aber trotzdem einparken müssen, aussteigen, in einen Container gehen, dort wird händisch alles aufgenommen und nur der Test erfolgt als Drive-In. Man könne doch auch beim Drive-in die Testbestätigung einscannen, den Personalausweise einscannen und den Test durchführen. Die Datenverarbeitung könne ja parallel im Hintergrund laufen. Bayer: „Aber vielleicht sind ja noch nicht alle im 21. Jahrhundert der Telekommunikation angekommen“.
04.12.21
Neumarkt: Drei Tage warten...
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