1000 Menschen werden betreut


Die Mitarbeiter der Flüchtlings- und Integrationsberatung betreuen rund 1000 Menschen im Landkreis
Foto: Lederer
NEUMARKT. Über 1000 Menschen werden von der Flüchtlings- und Integrationsberatung (FIB) im Landkreis betreut - doch viele von ihnen sind keine Flüchtlinge.

Man helfe auch zahlreiche Migranten, die aus der EU oder einem Drittstaat nach Deutschland kommen, hieß es. In den 43 Asylunterkünften im Landkreis werden derzeit rund 470 Personen beraten.

Die Krise an der polnisch-belarussischen Grenze erinnere daran, dass viele Menschen weltweit tagtäglich auf der Flucht sind, was für viele in der Bevölkerung längst „vergessen“ und „abgeschlossen“ war, hieß es von der FIB. Für sie sei die Unterstützung und Beratung von Menschen jeglicher Herkunft tägliche Selbstverständlichkeit. Das seit 2016 bestehende ökumenisches Projekt zwischen der Caritas und der Diakonie sei für Asylbewerber und Geduldete die einzige Beratungsstelle im Landkreis Neumarkt.


2018 wurde der Aufgabenbereich auf Basis der gesetzlichen Regelungen erweitert. „Wir unterstützen und beraten seitdem auch Menschen, die nicht mehr im Asylverfahren sind, bis zu drei Jahre lang, meist jedoch länger, da die Integration in diesem Zeitraum kaum abgeschlossen ist“, sagte Hildegard Remling. Ebenso biete man Migrationsberatung für alle an, die aus der EU oder einem Drittstaat nach Deutschland kommen. Derzeit werden über 1000 Personen von den Mitarbeiterinnen Carmen Inarrea, Hildegard Remling, Angelika Simbeck, Lisa Sippl und Magdalena Scholz beraten.

Zu den umfangreichen Themen gehören Aufklärung über den Ablauf von Asylverfahren und Ansprüchen von Sozialleistungen sowie über das deutsche Gesundheitssystem, Ausfüllen von Anträgen, Kontakt zu Jobcenter, Kitas, Schulen, Sprachkursen und Weitervermittlung bei Arbeits-, Ausbildungs- und Wohnungssuche. Die Mitarbeiter bilden sich kontinuierlich in fachlichen Schulungen fort, um auf dem neuesten Wissensstand der sich stetig ändernden Regelungen zu sein.

„Seit Corona arbeiten wir außerdem mit einem strikten Hygiene-Schutzkonzept und haben seitdem auch die aufsuchende Arbeit eingestellt, das heißt die Menschen werden nicht mehr vor Ort in den Unterkünften, sondern ausschließlich bei uns nach individueller Terminvereinbarung beraten“, so Magdalena Scholz.

Auch Ehrenamtliche würden sich nach wie vor engagieren, allerdings seien es inzwischen nur noch vereinzelte Menschen, die aktiv seien - „kein Vergleich zu der Zeit zwischen 2015 und 2018, als es so viele helfende Hände gab“. Ganz dringend suche man Menschen, die dolmetschen und übersetzen können. Man habe zwar einen „internen Pool“, aber das Netzwerk müsste dringend erweitert und ergänzt werden.

Von der Politik wünscht man sich, dass die Fachkräfte feste, unbefristete Arbeitsstellen erhalten. „Es ist eine staatliche Aufgabe, die ordentlich strukturiert und finanziert werden muss“, sagte der Bereichsleiter Soziale Dienste Björn Bracher. Derzeit gibt es nach den Bayerischen Richtlinien nur befristete Zuschüsse, die die Kosten nicht voll abdecken. Die Diakonie Nürnberger Land und Neumarkt sei auf Spenden und Zuwendungen angewiesen, um die Stellen sicherzustellen.
05.12.21
Neumarkt: 1000 Menschen werden betreut
Telefon Redaktion


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