Lebenslange Haftstrafe gefordert

In einem ICE bei Seubersdorf wurden mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt
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NEUMARKT. Im Prozeß um die Messer-Attacken in einem ICE-Zug bei Seubersdorf hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe gefordert.
Für die Bundesanwältin sei „versuchter Mord“ nachgewiesen,sagte sie.
Wie
mehrfach berichtet steht der 28jährige Abdalrahman A. in München vor dem 6.Strafsenat des Oberlandesgerichts und muß sich wegen der blutigen Attacken auf mehrere Bahn-Fahrgäste verantworten. Ursprünglich waren Ermittler und Staatanwaltschaft davon ausgegangen, daß der Mann psychisch krank ist. Inzwischen haben sich aber die Anhaltspunkte erhärtet, daß er aus radikal-islamischen Motiven gehandelt hat.
Er soll am Morgen des 6. November 2021 im ICE 928 von Passau nach Nürnberg auf vier Fahrgäste mit einem Taschenmesser mit einer Klingenlänge von 8,5 Zentimeter vielfach kräftig eingestochen haben. Der Zug wurde dann in Seubersdorf angehalten, wo Polizisten den bewaffneten Mann festnehmen konnten.
Unmittelbar danach bezeichnete sich Abdalrahman A. selbst als psychisch krank. Am 7. November 2021 wurde er wegen eines Unterbringungsbefehls des Amtsgerichts Nürnberg in das Bezirksklinikum Regensburg eingewiesen. Dort soll er am Morgen des 20. Dezember einen Pfleger mit der Hand mindestens einmal schmerzhaft ins Gesicht geschlagen haben.
Bei der Tat im ICE wurden drei Männer schwer verletzt.
Bundesanwältin Silke Ritzert forderte in ihrem Schlussplädoyer am Donnerstag eine Verurteilung wegen versuchten Mordes und gefährliche Körperverletzung aus niedrigen Beweggründen in drei Fällen.
Das Urteil wird kurz vor Weihnachten erwartet.
15.12.22
Neumarkt: Lebenslange Haftstrafe gefordert