Patienten im Mittelpunkt


Die SPD-Kreistagsfraktion möchte einen Anerkennungstarifvertag für die Service GmbH erreichen
Foto: Archiv/Gewerkschaft
NEUMARKT. In Krankenhäusern sollten wieder die Patienten im Mittelpunkt stehen, nicht die Ökonomie, hieß es von der Neumarkter SPD-Kreistagsfraktion.

Die Genossen stuften die Daseinsvorsorge im Bereich Gesundheit – dabei insbesondere das Neumarkter Klinikum - als herausragende Aufgabe im Landkreis Neumarkt ein.

Zur Fraktionssitzung konnte der Fraktionssprecher Dirk Lippmann den neuen Vorstand des Neumarkter Klinikums Markus Graf begrüßen.

Mit der bevorstehenden Krankenhausreform kämen auch auf das Neumarkter Klinikum besondere Herausforderungen zu. Die Bundesregierung habe sich dabei zum Ziel gesetzt, notwendige Reformen für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung auf den Weg zu bringen. Das bisherige System der Fallpauschalen habe viele Krankenhäuser in Bayern in ökonomische und finanzielle Schieflage gebracht. Kreisrat Helmut Himmler stellte fest, dass die Patienten wieder im Mittelpunkt stehen müssten, nicht die Ökonomie. Der Erfolg des Klinikums Neumarkt werde von den Menschen im Klinikum getragen.

Graf sagte, dass das Thema Digitalisierung am Klinikum verstärkt in den Fokus genommen werde. Dabei gelte es, alle Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen. Außerdem werde der Ausbau der ambulanten Strukturen vorangetrieben. Eine große Aufgabe sei die ambulante Nachversorgung im Landkreis Neumarkt, da in Zukunft etliche Eingriffe nicht mehr stationär, sondern ambulant vorgenommen würden.


Der Ausbau weiterer medizinischer Versorgungszentren im Landkreis und am Neumarkter Klinikum werde mit dem Strukturwandel einhergehen. Graf, der seit Anfang März die Geschicke des Neumarkter Klinikum leitet, zeigte sich von der Motivation vieler Mitarbeiter positiv angetan. Er habe viele Menschen in der kurzen Zeit kennengelernt, die für „ihr Klinikum brennen“ würden.

Die Personalgewinnung in etlichen Bereichen binde viele Ressourcen und Energie, das Werben um Mitarbeiter verschärfe sich. Die Wohnraumsituation in Neumarkt und den umliegenden Gemeinden erschwere es, neu gewonnenes Personal langfristig zu gewinnen.

Ein Herzensthema für die Sozialdemokraten sei weiterhin die Situation der beschäftigten Menschen in der „Service-GmbH“, hieß es. Mit großem Interesse habe man die Situation am Nürnberger Klinikum verfolgt. Mittlerweile sei es dort gelungen, die Beschäftigten von der Auslagerung in eine „Service GmbH“ wieder zurückzuholen.

Kreisrat Stefan Großhauser sagte, dass alle wüssten, dass die niedrigere Bezahlung der Beschäftigten nicht in Ordnung sei, nur weil sie nicht wie andere Bereiche im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst geführt werden. „Wir zwacken hier das von den Leuten ab, die eh schon am wenigsten verdienen“, kritisierte Großhauser. Am Ende des Arbeitslebens müsse es für die Rente reichen. Das sei nur über eine dauerhaft bessere Entlohnung zu erreichen.

Lippmann formulierte für die SPD-Kreistagsfraktion das klare Ziel: „Unser Ziel ist es, einen Anerkennungstarifvertag für die Service GmbH zu erreichen.“ Man setze sich dafür ein, die finanzielle Situation der Beschäftigten in der Service GmbH am Neumarkter Klinikum deutlich und nachhaltig zu verbessern.
15.04.23
Neumarkt: Patienten im Mittelpunkt
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