Ochsenkühn tritt an


Bürgermeister Markus Ochsenkühn mit Gattin Carola und Stadtverbandsvorsitzendem Marco Gmelch inmitten von CSU-Prominenz

NEUMARKT. Bürgermeister Markus Ochsenkühn soll nach 18 Jahren für die CSU den Oberbürgermeister-Sessel im Neumarkter Rathaus zurückerobern.

Bei der Aufstellungsversammlung des Neumarkter CSU-Stadtverbandes wurde er am Sonntagabend mit 100 Prozent der Stimmen zum CSU-Kandidaten gewählt.

Er wird voraussichtlich gegen Amtsinhaber Thomas Thumann (UPW) antreten.

Was vor dem Super-Gau im Jahr 2005 für die jeweiligen CSU-Kandidaten praktisch eine „gemähte Wiese“ war entwickelte sich danach für sie eher regelmäßig zum Himmelfahrtskommando: 2005 verloren die Christsozialen erstmals seit Kriegsende völlig überraschend die OB-Wahl gegen den vergleichsweise unbekannten Thomas Thumann von der UPW. Thumann erzielte damals sensationelle 53,5 Prozent der Stimmen und mußte nicht einmal in die Stichwahl.

Und die Neumarkter waren offenbar zufrieden mit dem UPW-OB: Thumann baute seine Erfolge bei den Wiederwahlen in den Jahren 2011 und 2017 auf jeweils über 68 Prozent aus. Die durchaus honorigen Gegenkandidaten der CSU kamen bei den OB-Wahlen nur auf demütigende 32 Prozent (2005), 21,5 (2011) und 25,44 Prozent (2017).

Nun soll es für die CSU der amtierende ehrenamtliche Bürgermeister Markus Ochsenkühn richten. Er ist seit 2010 im Stadtrat, war von 2014 bis 2020 CSU-Fraktions-Chef und ist seit 2020 erster Vertreter des amtierenden Oberbürgermeisters. Dieser Amtsbonus mag dabei ein gewisser Vorteil sein, kann aber im Wahlkampf bei Angriffen auf die Stadt-Spitze natürlich auch zum Bumerang werden.


In seiner Bewerbungsrede bei der Aufstellungsversammlung des Neumarkter CSU-Stadtverbandes am Sonntagabend hielt sich der anschließend gewählte Kandidat staatsmännisch zurück - der Name des amtierenden Oberbürgermeisters fiel dabei kein einziges Mal.

Viele Kommunen würden Neumarkt um die Gestaltungsmöglichkeiten beneiden, sagte Ochenkühn. Dies sei auf eine jahrzehntelange Gemeinschaftsleistung von den Bürgern, der Wirtschaft und der Politik zurückzuführen. Neumarkt sei von den „Oberbürgermeistern seit dem zweiten Weltkrieg gut geführt“ worden.

Da aber politische Entscheidungen „keine One-Man-Show“ seien müsse in Zukunft die Kommunikation zwischen Stadt-Spitze, der Verwaltung und der Fraktionen und Parteien verbessert werden.

Ochsenkühn ging auch auf derzeit heftige umstrittene Themen wie die Diskussion um den Parkplatz für Wohnmobile ein - und vor allem den dafür vorgesehenen Standort am alten Bauhof.

Weitere Themen waren die Sanierung des Freibades, die Sanierung der Parkhäuser und der öffentliche Nahverkehr, der von noch mehr Bürgern genutzt werden sollte. Auch die umstrittene Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung, die Themen Kindergärten und Schulen und das weite Feld „bezahlbarer Wohnraum in Neumarkt“ sprach Ochsenkühn an.

Die Energiewende werde „auch hier in Neumarkt“ nur gelingen, wenn man es schaffe, die Bürger mitzunehmen, sie bei der Planung von PV-Anlagen oder Windrädern frühzeitig zu informieren und einzubinden: „die Bürger müßten die Gelegenheit haben, sich an der Anlage zu beteiligen“.

Ochsenkühn kündigte einen fairen Wahlkampf an; auch hier müsse ein Maß an Respekt und Verständnis gelten: „Und ich habe vor jedem Kandidaten, der sich dieser Wahl stellt, Respekt“.
17.04.23
Neumarkt: Ochsenkühn tritt an
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