Krippe zeigt Heilige Familie
Die Münsterkrippe präsentiert die Heilige Familie samt Besucher
Foto: Wittmann
NEUMARKT. In der barocken Krippe im Münster St. Johannes präsentieren Maria und Josef stolz ihren Erstgeborenen dem Krippenvolk.
Der Verkündigungsengel Gabriel steht nicht minder stolz dabei. In der Hand hat er noch die persönlich im Himmel als Klosterarbeit gebastelte Lilie für die Gottesmutter. Maria und Josef sind prächtig wie barocke Fürsten gekleidet, denn schließlich sind sie laut Bibel aus dem Hause und Geschlechte Davids.
Krippenhund Peter ist auch heuer die überirdische Erscheinung des Götterbotens, der nach barocker Weise in römischer Uniform und ohne Flügel auftritt, nicht ganz geheuer. Die Hirten haben der Heiligen Familie und dem Fatschenkindl Jesus lauter nahrhafte Sachen mitgebracht.
Die Münster-Krippe geht auf die Jesuiten zurück, die 1621 nach Neumarkt geschickt wurden, um die Neumarkter wieder "katholisch zu machen". Vorher predigten calvinistische und lutherische Prediger in der Pfarrkirche der Neumarkter Residenzstadt im Auftrag des jeweiligen reformierten Landesvaters.
Jahrhunderte später fanden sich in der oberen Sakristei von St. Johannes in einer Kommode etwa drei Dutzend ramponierte Köpfe der fast vergessenen Krippe. Sie wurden restauriert und in liebevoller Arbeit erhielten sie vom Krippenkünstler Norbert Tuffek in Wendelstein wieder Körper und von den fleissigen Händen einer katholischen Gemeindereferentin, eines muslimischen Schneiders, einer lutherischen Erzieherin und von Gisela Herbert, der Ehefrau des evangelischen Ruhestandspfarrers Ernst Herbert, ihre prächtigen Gewänder. Als Jahreskrippe begleitet die Münsterkrippe seither die Neumarkter auch durch das Jahr 2024.
28.12.23
Neumarkt: Krippe zeigt Heilige Familie