Holz nicht „verschwenden“


Fast die Hälfte der Pfleiderer-Produkte bestehen aus recyceltem Altholz
Fotos: Pfleiderer
NEUMARKT. Der Anteil an recyceltem Altholz in den Produkten der Neumarkter Firma Pfleiderer beträgt bereits jetzt rund 48 Prozent. Bei Spanplatten liegt die Quote sogar bei rund 60 Prozent und bis 2025 will man diesen Anteil noch deutlich ausbauen, hieß es von dem Unternehmen, das sich als „Pionier der Altholzverwertung“ sieht.

„Holz hat den Ruf, ein besonders nachhaltiges Material zu sein“, sagte Pfleiderer-Chef Stefan Zinn. Um das Beste aus dem Werkstoff herauszuholen, komme es aber stark auf die Nutzung an. Deswegen setze Pfleiderer mit einer „Initiative Resource“ auf recyceltes Gebrauchtholz.

Ein Möbel zu bauen und nach der Nutzung „thermisch zu verwerten“, also zu verbrennen, sei durch die früher als nötig freigesetzten Kohlenstoffemissionen klimaschädlich und auch eine Verschwendung kostbarer Ressourcen, sagte Zinn. Es komme darauf an, dass man nach den Grundsätzen der „Kaskaden- und Kreislaufnutzung“ die gesamte Palette an Verwertungsmöglichkeiten ausschöpfe. Konkret bedeutet das: Holz sollte erst zum spätestmöglichen Zeitpunkt zur „energetischen Verwertung“ freigegeben werden, um das darin gespeicherte CO2 lange im Kreislauf zu halten. Zwischen ursprünglicher Nutzung und Verbrennung liege eine weitere Möglichkeit – nämlich mehrfaches Recycling zur „optimalen stofflichen Nutzung“ der Ressource.

Pfleiderer ist branchenübergreifend der größte Verwerter von Gebrauchtholz in Deutschland.

Mit „Resource“ hat Pfleiderer einen innovativen Recyclingprozess gestartet, der einzigartig zuverlässige Fremdstoffabscheidung ermöglicht und eine Spanaufbereitung in höchster Qualität und Menge erlaube. „So erhöhen wir den stofflich verwertbaren Anteil von Altholz und optimieren die Kreislauffähigkeit von Beschaffung bis Produkt“.


Damit Altholz erneut genutzt werden kann, muss es einen Aufbereitungsprozess durchlaufen – damit unerwünschte Fremdstoffe eliminiert und die Vorgaben der Deutschen Altholzverordnung, der strengsten diesbezüglichen Verordnung Europas, erfüllt werden. Damit dies gelingt arbeitet Pfleiderer seit Jahrzehnten mit seinen Partnern aus Altholzverwertung und Maschinenentwicklung an „smarten“ Methoden, um den Rohstoff Holz möglichst lange und umfangreich im Wertstoffkreislauf zu halten.

Das Ergebnis sind die heute im Einsatz befindlichen, individuell konfigurierten Reinigungsanlagen, die in der Branche ihresgleichen suchen würden. Dabei gehe die Sicherheit für Verarbeiter und Verbraucher vor: Pfleiderer übernimmt von seinen Partnern aufbereitete Recyclingholz-Hackschnitzel aus Altholz der Kategorien A1 und A2, die nur noch einen minimalen Fremdstoffgehalt aufweisen.

Der Start in das neue Leben als Recycling-Wertstoff beginnt dann mit einer Vorreinigung und der Sortierung von fein bis grob. Die so entstandenen Fraktionen durchlaufen danach mehrere Stationen, in denen die gezielte Aussortierung der noch vorhandenen Fremdstoffe stattfindet. „Metalle werden magnetisch oder durch Wirbelstromverfahren entfernt“, sagte Zinn. Nichtmetalle wie zum Beispiel Kunststoffe werden anschließend durch Sortierverfahren mit Röntgenstrahlung oder Infraroterkennung identifiziert und ausgeschleust.

Bei den komplexen Prozessen komme sogar KI zum Einsatz. Pfleiderer habe dafür High-Tech-Entwicklung betrieben und einen zweistelligen Millionenbetrag investiert.


Altholz muss einen Aufbereitungsprozess durchlaufen
24.04.24
Neumarkt: Holz nicht „verschwenden“
Telefon Redaktion


Telefon Redaktion


neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
21. Jahrgang
Zur Titelseite neumarktonline
ISSN 1614-2853
21. Jahrgang
neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
18. Jahrgang