Rock und Blasmusik


Der Schützenverein Eichenlaub Pavelsbach feiert den 100. Geburtstag.


Die Fahnenträger präsentierten stolz das Schmuckstück des
Vereins.
NEUMARKT. Zum 100jährigen Jubiläum hat beim Schützenverein Eichenlaub Pavelsbach ein rauschendes Fest begonnen, bei dem für alle Altersgruppen etwas geboten werden soll.

Der Feier vorausgegangen sind schon das große Preisschießen vom 19.Mai bis 14.Juni sowie das Bürgerschießen vom 21. bis 23.Juni. An beiden Veranstaltungen zählte man weit über 500 Teilnehmer, was angesichts der Gewinne im Gesamtwert von 10.000 Euro nicht verwunderte.

Genauso zahlreich sollen die Besucher nun zu den noch anstehenden Festtagen erscheinen. Eingeleitet wurde das Wochenende am Freitag mit einer großen Rocknacht, für die die überregional bekannte Band "El Loco" verpflichtet werden konnte, die unterstützt wurde von "Cycle Stage", die in Pavelsbach ein Heimspiel feiern konnten.

Am Samstag steigt ab 18 Uhr die große Preisverleihung des Preisschießens. Dann folgt die Preisverleihung für die Teilnehmer des Bürgerschießens und die Verteilung der Pokale an die Vereine, die sich am Schießen beteiligt haben. Ein höhepunkt des Tages ist der anschließende Auftritt der Böllerschützen. Ab 20 Uhr werden dann die bekannten Rothseemusikanten im Festzelt kräftig für Stimmung sorgen.

Der Sonntag steht ganz im Zeichen des großen Festzuges, der ab 14 Uhr in Pavelsbach losziehen soll. Anschließend folgen die Ehrungen und Grußworte der geladenen Gäste. Nach dem dicht gespickten Programm der Vortage soll das Festwochenende ab 18 Uhr in gemütlicher Atmosphäre mit der "Steierer Music Company" ausklingen.

100 Jahre Schützenverein Eichenlaub e.V. Pavelsbach

Nach dem letzten Faschingstag am Aschermittwoch 1906, trafen sich in der Gastwirtschaft Muschawek die Gründungsmitglieder und riefen den Schützenverein unter dem Namen "Zimmerstutzenverein Eichenlaub" Pavelsbach ins Leben. Bei der am gleichen Abend durchgeführten Wahl wurde Heinrich Lobenhofer einstimmig zum ersten Vorstand gewählt. Die übrigen Gründungsmitglieder setzten sich zusammen aus: Josef Muschawek, Anton Hirschmann, Xaver Gruber, Xaver Lukas, Johann Walk, Nikolaus Kleesattel, Michael Hirsch, Stephan Riehl, Johann Hofbeck, Xaver Metzger und Josef Haubner.

Das Gründungslokal wurde gleichzeitig zum Vereinsdomizil bestimmt. Die Zechstube diente für den Aufbau einer Schießanlage. Seinerzeit begnügte man sich mit einem einzigen Schießstand, auf dem aus 15 Metern Entfernung mit Zimmerstutzen auf Zwölfringscheiben geschossen wurde. Jeden Samstag schoss man voller Begeisterung und Eifer. Als sportlich größten Erfolg werteten die Schützen des "Eichenlaub" den ersten Preis des Mitglieds Xaver Lukas beim Bundesschießen 1912 in Neumarkt mit einem 0-Teiler.

Kameradschaftspflege, regelmäßiges Übungsschießen, die Beteiligung an Preisschießen bei den Nachbarvereinen, sowie die Teilnahme an sämtlichen kirchlichen Veranstaltungen prägten das äußere Bild des Vereins. An diesen Aktivitäten wurde mit Begeisterung, bis in den August des Jahres 1914 als der erste Weltkrieg ausbrach und der größte Teil der Schützen zum Militär eingezogen wurde, teilgenommen. Der Krieg hatte zur Folge, dass der Schießbetrieb bei den Schützen bis 1918 eingestellt werden musste.

Unmittelbar nach Beendigung des ersten Weltkrieges war eine Versammlung zur Wiedergründung des Schützenvereins einberufen worden. Als neuer Vorstand wurde Josef Zech gewählt, sein Vize wurde Johann Lehner. Willi Kleesattel übernahm den Posten des Kassiers. Der neu aus der Taufe gehobene Verein schloss sich sofort dem Fränkischen Schützenbund sowie dem Schützengau Altdorf-Neumarkt an. An der Fahnenweihe 1926 sowohl in Sondersfeld wie auch 1929 in Pfeifferhütte war der "Eichenlaub" bereits Teilnehmer.

Als bei der Machtübernahme 1933 sämtliche Vereine "zurückgedrängt" bzw. den NS-Verbänden angegliedert wurden, kam es letztlich mit dem Kriegsausbruch im Jahre 1939 soweit, dass das ganze Vereinsleben des Schützenvereins "Eichenlaub" Pavelsbach bis zum Ende des Krieges zwangsläufig ruhte. Durch den Krieg zwischen 1939 und 1945 sind leider die meisten Überlieferungen aus dem Vereinsleben des Zeitraums zuvor vernichtet worden.


Die Vorstandschaft des Vereins.
Als dann der Schießsport von den Siegermächten wieder freigegeben wurde, gründete man im Jahre 1954 den Schützenverein "Eichenlaub" Pavelsbach neu. 1. Schützenmeister wurde damals Michael Metzger sen., 2. Schützenmeister Johann Kleesattel und das Amt des Kassiers übernahm Georg Schmidt. Der "Eichenlaub" Pavelsbach schloss sich erneut dem Schützengau Altdorf-Neumarkt an. Der Verein nahm mit drei Mannschaften an den Rundenwettkämpfen mit gutem Erfolg teil.

Im Frühjahr des Jahres 1955 stiftete ein Großteil der Mitglieder einen Silbertaler, um eine Schützenkette anfertigen zu lassen. Während der Fastenzeit 1955 konnte erstmals das Königsschießen mit einer Königsfeier am Ostersonntag abgehalten werden. Die Würde des Schützenkönigs wurde dem damaligen 1.Vorstand Michael Metzger sen. mit dem besten Tiefschuss zuteil. Ein im Mai 1955 angesetztes offenes Preisschießen war ebenfalls ein großer Erfolg. Nicht nur benachbarte Vereine, sondern auch Schützen aus Regensburg, Ingolstadt und Marktredwitz waren daran beteiligt.

Auch die finanziellen Verhältnisse des Vereins besserten sich bis zum Frühjahr des Jahres 1956 soweit, dass 300 DM in der Vereinskasse übrig blieben. Damit erfüllte sich der Verein den längst ersehnten Wunsch, eine neue Vereinsfahne anzuschaffen, die dann auch im Wert von 900 DM Eigentum des "Eichenlaubs" wurde.

1956 wurde dann auch ein großes Schützenfest anlässlich des fünfzigjährigen mit Preisschießen und Fahnenweihe in Pavelsbach vorbereitet und durchgeführt. Dieses Ereignis unter der Schirmherrschaft des Landrats Dr. Schedl, war ein markanter Punkt des Vereinslebens und sowohl sportlich wie auch finanziell ein Plus für den "Eichenlaub" Pavelsbach.

Bis 1981 blieb der Schützenverein "Eichenlaub" in jeder Beziehung aktiv. Er meldete insgesamt fünf Mannschaften zu den laufenden Rundenwettkämpfen des Schützengaues Altdorf-Neumarkt-Beilngries an. Im Laufe der Zeit wuchs auch die Finanzkraft des Vereins. Damit stiegen auch die Anforderungen an Komfort und der technischen Ausstattung. So erwarb man 1977 von der Gemeinde das kleine Schulhaus und gestaltete es zu einem Schützenheim um. Kurz vor der Vollendung dieses Schützenhauses wurde allerdings zugunsten des Kindergartens in Pavelsbach das Gebäude wieder ganz an die Gemeinde zurückgegeben. Dafür packte man die Gelegenheit beim Schopfe, als der Vereinswirt Fink einen neuen Saalbau plante und dem Schützenverein anbot, im Kellergeschoss einen Schützenstand mit Schützenstüberl einzurichten. Diese Schießanlage wurde vom Verein finanziert und gehört dem Verein.

Bereits im Herbst 1980 konnte dort der Schießbetrieb aufgenommen werden. Im Mai 1981 wurde die Schießanlage anlässlich des 75jährigen Vereinsjubiläums unter dem 1.Schützenmeister Heinz Buchholz und der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Hans Bradl feierlich eingeweiht. Der Schießbetrieb wird seit dieser Zeit mit insgesamt zehn halbautomatischen Ständen durchgeführt. Die Pavelsbacher Schützen hatten zur damaligen Zeit eine vorbildliche Schießanlage gebaut, die für viele Vereine im Gau das Muster der eigenen Planung wurde.

Die Mitgliederzahl nahm stetig zu. Im Jahr 1981 waren es noch etwa 120 und heute sind es über 150 Mitglieder. Das ist eine stolze Zahl und spricht für die Dorfgemeinschaft, denn die zahlreichen Mitglieder des Vereines sind auch die Mitglieder der anderen Vereine im Dorf. Zudem wurden die Aktivitäten des Vereins ausgeweitet: so wird jetzt zum Beispiel jährlich zusätzlich eine Grillfeier, eine Weihnachtsfeier, eine Christbaumversteigerung und ein Mannschaftsessen abgehalten. Zudem beteiligen sich die Eichenlaubschützen seit einigen Jahren stark am traditionellen Volksfestumzug.

1996 wurde dann ein großes Schützenfest mit Preisschießen zum 90jährigen Bestehen der Eichenlaubschützen Pavelsbach abgehalten, das Dank der tatkräftigen und freiwilligen Unterstützung aller Mitglieder glatt über die Bühne ging. Zum Jubiläum wurde die nun schon fünfzig Jahre alte Vereinsfahne saniert.

Nun zu den sportlichen Erfolgen der Eichenlaubschützen: 1995 wurde der Vereinsrekord von 1518 Ringen von der 1.Mannschaft, welche damals noch in der 1.Gauliga schoss, aufgestellt und wird bis heute noch gehalten. 1979 gab es mit Johann Ramsauer erstmals einen Gauschützenkönig aus Pavelsbach, ihm folgten 1995 Gerhard Lehner und 1996 Willibald Kleesattel jun. Zudem wurde die Jugendarbeit durch Johann Rinn und Siegfried Fink mit großem Einsatz erweitert und 1998 nahm erstmals eine Jugendmannschaft am Rundengeschehen teil.

Heute nehmen sieben Mannschaften an den Rundenwettkämpfen teil. Die 1.Mannschaft schießt in der 2.Gauliga, die 2.Mannschaft in der A-Klasse, weitere drei Mannschaften in der B-Klasse und eine Mannschaft in der C-Klasse. Als letztes ist die Jugendmannschaft zu nennen die erfolgreich in der 1.Gauliga schießt.
22.07.06
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