"Saat des Bösen"

NEUMARKT. Ein bekannter brasilianischer Wissenschaftler spricht bei Zivil Courage in Neumarkt über Agro-Gentechnik.

Als "Saat des Bösen" bezeichnet Dr. Antônio Andrioli die Agro-Gentechnik, da sie eine schleichende Vergiftung von Böden und Nahrung mit sich bringt. In seinem Vortrag am Montag, 15. Oktober, um 20 Uhr im großen Saal des Johanneszentrums in Neumarkt schildert Andrioli die Auswirkungen des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen auf Menschen und Umwelt und stützt seine Ausführungen auf die Erfahrungen brasilianischer Bauern, die seit Jahren gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen.

Halten die Versprechen der Saatgutmultis der Realität stand? Gibt es noch ausreichend nicht gentechnisch verändertes Soja? Was können wir aus den Erfahrungen der Länder Lateinamerikas lernen? Mit diesen Fragen konfrontiert Andrioli, der fließend Deutsch spricht, seine Zuhörer. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung der Organisation Zivil Courage ist frei.

Dr. Antônio Inácio Andrioli, dessen Urgroßvater aus Deutschland nach Brasilien auswanderte, wurde 1974 in Campina das Missoes/Brasilien geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Agrartechniker, studierte im Anschluss Philosophie, Psychologie und Soziologie und promovierte in Deutschland zum Thema "Bio-Soja versus Gen-Soja". Er arbeitet derzeit als Hochschullehrer an der Universität Unijui und setzt sich für die Kleinbauern sowie die durch Einführung der Gentechnik landlos gewordenen Bauern in Brasilien ein. "Ich bin ein Globalisierungskritiker", sagt er über sich selbst. Er sieht seine Aufgabe darin, zwei Welten zu verbinden: die Welt der erfahrenen Bauern und die Welt der theoretischen Wissenschaften.
09.10.07
Neumarkt: "Saat des Bösen"
Telefon Redaktion


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