"Lücken schließen"

NEUMARKT. Die SPD-Gemeinderäte in Berg wollen "zukunftssichere Versorgungs- und Betreuungsstrukturen" weiterentwickeln und sichern.

Die medizinische Versorgung und die erforderlichen Betreuungsstrukturen für ältere Menschen waren Hauptthemen einer Zusammenkunft der Berger SPD im Innenhof des Gasthofs "Zum Kloster" in Gnadenberg.

Als sachkundige Referenten hatte Fraktionssprecherin Lisa Kienlein die Mediziner Dr. Marie-Luise und Dr. Gerfried Vogel geladen.

Zur längerfristigen Versorgung wollen die SPD-Vertreter in Berg ein "Zentrum für Gesundheit, Dienstleistungen und Handel" entwickeln, in dem Zug um Zug Gesundheits- und Versorgungsdienstleistungen für die Bürger konzentriert werden sollen. Nicht nur wegen einer immer älter werdenden Gesellschaft, sondern auch wegen attraktiver Versorgungsstrukturen sei eine gute und konzentrierte Versorgungs- und Betreuungsstruktur in Zukunft eine wichtiger Standortvorteil im Wettbewerb der Kommunen um Bürger und Familien, hieß es.

Auch der Wohnungsbau mit kleinen Wohnungen solle in Berg - so Bürgermeister Helmut Himmler - forciert werden. Zum einen gelte es, immer mehr alleinstehende Menschen mit angemessenem Wohnraum zu versorgen, und zum andern gebe es eine schon bestehende und künftig noch bedeutsamere Lücke zu schließen. Ein Teil der älteren Mitmenschen könne die Arbeiten für das eigene Haus im Grünen nicht mehr erbringen, wolle aber auch nicht in einem Seniorenheim leben. Für diese Zielgruppen gebe es Handlungsbedarf zur Abdeckung des erforderlichen Wohnungsbedarfs.

Dr. Marie-Luise Vogel, Bezirksvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes und Vorstandsmitglied im Landesverband Bayern, informierte die Berger Sozialdemokraten über die Auswirkungen der neuen Gesundheitspolitik. Bei einer Vielzahl von Gesprächen mit Bundes- und Landespolitikern habe sich gezeigt, "dass diese offenkundig nicht übersehen hätten, was sie eigentlich beschlossen haben". Man spreche zwar von den Vorzügen der 8000 Hausärzte in Bayern, nehme ihnen aber die Existenzgrundlage für die Zukunft. Viele junge Ärzte würden deshalb ins Ausland gehen oder Tätigkeiten in der Wirtschaft aufnehmen.

Das "gute und leistungsfähige deutsche Gesundheitssystem" werde zunehmend dem "ineffizienten und teuersten System der Welt - dem amerikanischen - angepasst und an Aktiengesellscheft verscherbelt", hieß es. Prämisse gesundheitlicher Versorgung werde immer mehr der maximale Profit der Aktionäre - und der Patient werde zur Ware. Diese Entwicklung sei fatal für Patienten und Ärzte zugleich und daher müsse dagegen Widerstand organisiert werden.

Wegen der Wichtigkeit der Thematik will der Bürgermeister im Juli eine Veranstaltung für die Bevölkerung der Gemeinde Berg organisieren.

Gemeinderat Norbert Nießlbeck informierte über die geplanten Aqua-Fit-Kurse im Hallenbad Berg, mit denen das bestehende Angebot in der Kommune hinsichtlich Gesundheitsbewußtsein ergänzt werden soll.

Überaus erfreulich verlaufe nach Auskunft von Kulturreferent Hannes Stepper der Computerkurs für Senioren an der Schwarzachtalschule, an dem auch Mitarbeiter der Nachbarschaftshilfe mitwirken, um die interessierten älteren Menschen an Umgang und Nutzung der Technik heranzuführen.

Auch die Richtlinien für das Bürgerfest 2008 sind von 2. Bürgermeister Georg Späth erarbeitet und liegen dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vor. Späth dankte der teilnehmenden Vereinen für ihr zuverlässiges Engagement, ohne das das Fest am Sophie-Scholl-Platz nicht durchführbar wäre.
07.06.08
Neumarkt: "Lücken schließen"
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