Fernwärme von Pfleiderer ?


Bei einer früheren Besprechung mit dem OB: Herbert Götz (Geschäftsführer Jura-Spedition), OB Thomas Thumann, Michael Wolff (Vorsitzender Geschäftsführer der Pfleiderer Holzwerkstoffe) und Dr. Axel Knörr (Leitung Zentraler Umweltschutz) (v.l.)
Fotos:Archiv/Pfleiderer

Kann Pfleiderer die Stadt oder Teile davon kosten-
günstig mit Fernwärme versorgen ?
NEUMARKT. Eine Fernwärmeversorgung der Stadt durch die Firma Pfleiderer ist noch nicht vom Tisch: jetzt will das Unternehmen eine neue "Aufgabenstellung prüfen", bei der der Wärmepreis für die Kunden der Stadtwerke möglicherweise niedriger ausfallen könnte.

Oberbürgermeister Thomas Thumann, Vertreter der Stadtratsfraktionen und der Stadt trafen am Dienstag mit einer Pfleiderer-Delegation zusammen, um um "gemeinsam das Angebot des Neumarkter Unternehmens zu erörtern, Fernwärme zur Versorgung der Stadt bereitzustellen". Das Treffen wurde gegenüber neumarktonline bestätigt; inzwischen wurde am Mittwoch-Mittag auch eine gemeinsame Pressemitteilung herausgegeben.

Darin wird das Gespräch als "offen und konstruktiv" bezeichnet. Wie mehrmals berichtet, war ein erstes Angebot der Firma Pfleiderer in der Stadtrats-Sondersitzung im Juli glatt abgelehnt worden, weil es in weiten Teilen als schlicht zu teuer empfunden wurde - besonders wenn man mit der Abwärme via Wärmepumpe auch den Stadtkern beheizt hätte. Eine Wärmenutzung allein im Pfleiderer-nahen Stadtteil Hasenheide wäre noch eher zu machen, würde aber voraussichtlich Wärmekosten von 8,2 Cent pro Kilowattstunde erfordern (Bei einer Beheizung des Stadtkerns wären es gar 8,8 Cent gewesen)

Die bei dieser Stadtratssitzung favorisierte Größe eines städtischen Biomasseheizkraftwerk könnte die Kilowattstunde dagegen für geschätzt 6,1 Cent anbieten.

Beschlossen wurde in der Stadtratssitzung allerdings auch, daß man mit Pfleiderer nachverhandeln wolle.

Dies ist jetzt offensichtlich begonnen worden. Im Verlauf des Gesprächs wurden Details zum vorliegenden Angebot von Pfleiderer und dem entsprechenden Gutachten von Prof. Markus Brautsch erörtert sowie Argumente ausgetauscht, heißt es von Stadt und Pfleiderer. Dabei habe Oberbürgermeister Thumann deutlich gemacht, dass das bisherige Angebot von Pfleiderer für die Stadt "zwar interessant, unter den bisherigen Voraussetzungen aber nicht wirtschaftlich sei".

Positiv wurde allerdings unter anderem die CO2-Einsparung von 5.865 t/a bewertet, wie sie Prof. Brautsch für diese Lösung errechnet hatte.

Da die Bewertung des vorliegenden Angebots auf der Annahme beruht, dass die Stadt eine eigene Wärmepumpe bereitstellen und betreiben müsste, falle der kalkulierte Wärmepreis für Kunden der Stadtwerke in dieser Variante allerdings etwas höher aus, als dies bei der Versorgung durch ein neu zu errichtendes Biomasseheizkraftwerk der Fall wäre.

Vor diesem Hintergrund kristallisierte sich eine weitere mögliche Versorgungsvariante mit Fernwärme durch die Firma Pfleiderer heraus, hieß es.

"Die neue Aufgabenstellung nehmen wir gerne mit", erklärte Michael Wolff, Vorsitzender der Geschäftsführung des Business Centers Westeuropa der Pfleiderer AG. Dort will man die angesprochene Variante prüfen und – sofern realisierbar – innerhalb von acht Wochen nach Vorlage der Anforderungen der Stadtwerke ein neues Angebot vorlegen.

Da eine zeitnahe Entscheidung über die Fernwärmeversorgung der Stadt "im Interesse aller Beteiligten liegt", sicherten sich Stadt und Stadtwerke und das Unternehmen eine "intensive Zusammenarbeit" zu, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung abschließend.
29.09.10
Neumarkt: Fernwärme von Pfleiderer ?
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