Diesmal klappte alles
NEUMARKT. Nach langen Anlaufschwierigkeiten (letztes Jahr im Frühjahr erkrankte der Künstler kurzfristig, im Dezember dann – beim zweiten Anlauf – war Oberweiling eingeschneit) konnte am Samstag Manfred Kempinger seinen ersehnten Auftritt in der Kneipenbühne realisieren.
Manfred Kempinger
Das lange Warten lohnte sich, denn der "niederbayerische Michael Moore des Kabaretts" zog wie schon bei seinen vier vorherigen Auftritten (zwischen 1999 und 2005) im Oberweilinger Oberpfälzer Kulturzentrum alle Register mimischen, gestischen und vor allem sprachlichen Könnens.
Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen reiht Kempinger keine Sketche aneinander, sondern spielt Theater – präsentiert Einmannstücke, Einakter, in denen jeder Moment punktgenau sitzt. Darin ist der Passauer wohl einzigartig.
Der Autor der Münchner Lach-und-Schießgesellschaft schlüpft nämlich in Rollen, zum Beispiel in die eines hundertprozentigen Franz-Josef-Strauß-Fans, der verzweifelt ist ob der gegenwärtigen Situation in der CSU. Das ist herrlich und trotz oder wegen seines Wahrheitsgehalts unvergleichlich komisch.
Hinzu kommt die Brisanz seiner Themen: so nahm er den aktuellen CSU-Parteitag in Nürnberg aufs Korn; oh nein, man darf nicht glauben, dass hier politische Themen trocken, weil zeitnah, referiert werden – im Gegenteil; die Kneipengäste kamen kaum aus dem Lachen heraus.
09.10.11
Neumarkt: Diesmal klappte alles