Turm-Fertigung im Norden
"Zusätzliche Arbeitsplätze"
NEUMARKT. Wenn Bögl in Kiel Türme für Windanlagen baut, brauchen sich die Mitarbeiter des Unternehmens in Neumarkt und Sengenthal nicht zu sorgen.
"Diese Investition hat keine Auswirkungen auf Arbeitsplätze in Neumarkt", erklärte am Freitag-Nachmittag eine Unternehmens-Sprecherin auf entsprechende Nachfragen von neumarktonline. Das Engagement im hohen Norden sei allein der grossen Nachfrage geschuldet.
Arbeitsplätze in Neumarkt seien dadurch nicht bedroht - eher im Gegenteil. Man rechne sogar damit, daß das Engagement in Kiel auch in Neumarkt noch zusätzliche Arbeitsplätze schaffen wird, hieß es.NEUMARKT. Die Sengenthaler Baufirma Max Bögl will schon bald im hohen Norden Türme für
Windenergieanlagen bauen.
Der größte privater Baukonzern in Deutschland
mit über 6000 Mitarbeitern übernimmt die ursprünglich für die
Produktion von Windenergieturbinen vorgesehene Fläche direkt
am Neuen Hafen Kiel-Canal (NHK-C) von der Firma
REpower
Systems, wurde am Freitag in einer Pressemitteilung bekanntgegeben.
Am Donnerstag wurde in Osterrönfeld von den
Firmeninhabern Johann und Stefan Bögl sowie den
Geschäftsführern der Neuer Hafen Kiel-Canal GmbH, Dr. Gerald
Gehrtz, Peter Klarmann und Herwig Schröder ein
Erbbaurechtsvertrag mit einer Laufzeit von zunächst 50 Jahren
unterzeichnet.
Das Unternehmen Max Bögl sei sehr daran
interessiert, möglichst bald mit der Produktion von Türmen für
Windenergieanlagen zu beginnen, hieß es. Im Februar 2012 soll der
Bauantrag gestellt werden; die Aufnahme der Produktion ist für
das erste Quartal 2013 geplant.
Die Unternehmensgruppe Max Bögl plant die Errichtung einer
komplett neuen Komponentenfertigung für Windenergieanlagen.
Es werden am neuen Standort Osterrönfeld Segmente für
Hybridtürme von zunächst Onshore-, später auch Offshore-
Anlagen hergestellt.
Bei Hybridtürmen handelt es sich um eine Kombination von
Betonfertigteilen im unteren Bereich (das sind die in Osterrönfeld
herzustellenden Segmente) und Stahlmasten im oberen Bereich.
Bereits jetzt überlegt die Firma, hier auch die Produktion von
Segmenten für Auftriebskörper von Offshore-Fundamenten zu
realisieren. Bögl sieht den großen Nutzen in der günstigen
Lage des neuen Hafens am Nord-Ostsee-Kanal mit kurzen Wegen
zur Ost- sowie Nordsee und elbaufwärts.
Die Hybridtürme werden nach einem patentierten Verfahren
produziert, das gegenüber den bisher gebräuchlichen
Stahlkonstruktionen auch wirtschaftlich erhebliche Vorteile biete;
nicht zuletzt ließen sich durch diese Art der Fertigung deutlich
größere Nabenhöhen erreichen. Beim Einsatz von
Windenergieanlagen im Binnenland sei damit eine bessere
Windausbeute und somit eine höhere Effizienz möglich.
Geplant
ist mittelfristig die Produktion von 200 Türmen pro Jahr. Die
einzelnen Turmhalbschalen haben ein Gewicht zwischen 50 und
rund 100 Tonnen, die von den sehr leistungsfähigen Kränen des Neuen
Hafens problemlos bewältigt werden können.
Die Kräne für den Neuen Hafen mit einer Tragfähigkeit von rund
100 und 150 Tonnen sind vor einem Monat bestellt worden und werden
Ende Juli 2012 installiert sein.
"Mit der Ansiedlung der Firma Max
Bögl ist eine Grundauslastung des Hafens in absehbarer Zeit
gewährleistet. Wir werden uns weiter intensiv dafür einsetzen,
dass sich auch auf den Flächen südlich der B 202 Firmen
ansiedeln werden, die für den Umschlag ihrer Produkte auf die
Nähe zu einem Hafen angewiesen sind", so der
Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Brunkert.
09.12.11
Neumarkt: Turm-Fertigung im Norden