"Nicht angetastet"

NEUMARKT. Bei der Vorbereitung auf die Stadtratssitzung gab es in der CSU-Fraktion einige Grundsatzdiskussionen, aber auch "große Überraschungen positiver und negativer Art".

Sehr positiv wurde die fast einstimmige Empfehlung des Bausenats aufgenommen, bei der Neugestaltung der Situation Oberer und Unterer Markt die derzeitige Grundstruktur im Verkehrssystem nicht anzutasten, das heißt die Fußgängerzone in ihrer bisherigen Ausdehnung zu erhalten, jedoch die Anbindung beim Unteren und vor allem auch beim Oberen Tor entscheidend zu verbessern.

Schwerpunkt für die Raumgestaltung zwischen den beiden Toren müsse eine wesentlich verbesserte Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer sein. Die Marktstraße muss sich den veränderten Anforderungen von Bürgern, Besuchern und vor allem Kunden stellen, hieß es. Dazu gehörten natürlich auch Parkplätze für Autos und Fahrräder, letztere freilich ohne eigene Satzung.

Große Enttäuschung löste die Information aus der Verwaltung aus, das Thema "Grundschule Bräugasse" sei abgesetzt, weil weiterer Gesprächsbedarf bestehe. Auf Antrag der CSU-Fraktion hat der Stadtrat bereits am 10. November 2011 den Umbau der Schule zur Ganztagesschule – einstimmig – beschlossen, hieß es. Voraussetzung war das vorliegende anspruchsvolle und ansprechende pädagogische Konzept. Bei immer noch elf Klassen und bisher kaum sinkenden Schülerzahlen muss eine Umgestaltung natürlich Räume bringen für Mensa, Küche, Unterrichts-Differenzierung und Bewegung.

Gerade beim Punkt Bewegung fehle es nicht nur im Haus, sondern auch im Freien, beim Pausenhof. Dessen Vergrößerung ist nicht nur dringend notwendig, was durch hohe Unfallzahlen belegt sei, sondern auch seit Jahren versprochen, hieß es. Erreichbar wäre dies durchaus, freilich nur durch den "Abriss alter, kaum genutzter, unmittelbar angrenzender Bausubstanz". An dieser Stelle soll auch der vom Stadtrat beschlossene Kinderhort als Hort an der Schule entstehen. Bei der Sanierung der Theo-Betz-Schule wurden diese Synergieeffekte für eine Ganztagesschule bereits sinnvoll umgesetzt.

In vollem Einvernehmen mit der CSU-Fraktion wies Schulreferentin Gisela Burger darauf hin, dass es nicht um eine Luxus-Sanierung gehe, sondern um eine zukunftsfähige Lösung für die zukünftige Schülergeneration. Zwischen der abgespeckten Variante 1 mit Kosten von 1,4 Millionen Euro und der "aufgeblähten Variante 2" mit 8,4 Millionen Euro gebe es "sicher eine echte, gute Lösung, wobei die beiden Varianten inhaltlich eigentlich gar nicht verglichen werden können".

"Große Enttäuschung" machte sich auch breit über die Information, dass der längst beschlossene Umbau des Turnerheims "wieder nicht" angegangen wird, auch hier bestehe weiterer Gesprächsbedarf. Dabei warte die Theo-Betz-Schule, die größte Grundschule weit und breit, seit Jahren dringend auf die Möglichkeit eines vernünftigen Sportunterrichts.

Angesprochen wurden auch der spürbare Mangel an bezahlbarem Wohnraum und der private Wohnungsbau in der Stadt Neumarkt. Es sei doch auffällig, dass von Juni 2009 bis Juni 2012 von 19 Gemeinden des Landkreises immerhin zehn ein kleines oder größeres Wachstum aufweisen. Während zum Berispiel Parsberg und Sengenthal um über 200 Einwohner zugenommen hätten, habe die Stadt Neumarkt in dieser Zeit 135 Einwohner verloren. Es fehle nach Meinung der CSU-Fraktion "zweifellos auch am attraktiven Angebot von Bauplätzen und von ausgewiesenen Baugebieten".
24.04.13
Neumarkt: "Nicht angetastet"
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