"Besser als erwartet"
Die Bauwirtschaft meldet positive Aussichten
Der Konjunkturklima-Indikator
(zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
NEUMARKT. Während in weiten Teilen Deutschlands die Unternehmen schlecht in das Geschäftsjahr 2013 starteten, erging es vielen Firmen in der Region zunächst besser als erwartet.
Das
ergibt die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK.
Der lange und kalte Winter hat über die Branchen hinweg seine Spuren
hinterlassen. „Dennoch zeigen die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage
Frühjahr 2013 eine Trendwende gegenüber den letzten Umfragen“, beobachtet
der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Josef Beimler.
Die
Unternehmen in der Region schrauben ihre Geschäftserwartungen wieder
gewaltig nach oben, der Einbruch der Kapazitätsauslastung soll sich in den
nächsten Monaten umkehren. „Das Vertrauen in die Inlands- und
Auslandsgeschäfte ist zurückgekehrt, wenngleich der Zypern-Effekt ein
Unsicherheitsfaktor bleibt“, sagte Beimler. Mit einem Wert von 117
Punkten verbesserte sich der Konjunkturklima-Indikator der IHK gegenüber
dem Jahresbeginn um sechs Punkte.
Dem aktuellen ifo-Geschäftsklimaindex zum Trotz blickt die gewerbliche
Wirtschaft Ostbayerns zuversichtlich auf die nächsten Monate.
Die IHK vermeldet einen neuen Rekord bei der Exportquote von 50,1 Prozent.
Der Fokus der Firmen liegt auf dem nichteuropäischen Ausland, das die
Eurokrise kalt lässt. „Vor allem aus Asien sind die Bestellungen im
Vergleich zum Jahresbeginn gestiegen“, sagt Josef Beimler. Die Industrie im
IHK-Bezirk verstärkt derzeit Marketing und Vertrieb in Asien, Afrika und
Russland. Branchenübergreifend rechnen rund 30 Prozent der Betriebe mit
mehr Aufträgen jenseits der Grenzen.
Die positiven Geschäftserwartungen schlagen sich noch nicht in den
Investitionsplanungen aller Branchen nieder. In der Industrie geben 80
Prozent der Unternehmen an, Aufträge vergeben zu wollen. Davon planen 31,5
Prozent ihr Finanzierungsbudget zu erhöhen. Für die Unternehmen mit
Investitionsabsichten ist die Lage am Finanzmarkt aufgrund des Zinsniveaus
nach wie vor günstig.
Die Geschäftserwartungen sind wieder optimistischer, hieß es. Die positivsten
Aussichten melden Industrie und Bauwirtschaft. Als großer
Unsicherheitsfaktor wird die Entwicklung der Rohstoffpreise gewertet. Am
Arbeitsmarkt wird es voraussichtlich wenig Bewegung geben. Dreiviertel der
Personalabteilungen planen 2013 weder steigende noch sinkende
Beschäftigtenzahlen. 36,6 Prozent der Betriebe sehen sich in der Lage,
höhere Preise am Markt durchzusetzen. Tendenziell sollen sich die
Verkaufspreise im Vergleich zu den Vorjahren aber nur mäßig erhöhen.
08.05.13
Neumarkt: "Besser als erwartet"