Greifvögel vergiftet


Zwei tote Greifvögel an einem Waldweg zwischen Möning und Pavelsbach
Fotos: LBV

Ein toter Mäusebussard
NEUMARKT. Unbekannte haben im Raum Freystadt einen Rotmilan und zwei Mäusebussarde mit heimtückischen Giftködern qualvoll getötet.

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) ist sicher, daß es sich um einen gezielten Anschlag auf Greifvögel handelt. Jetzt ermittelt die Neumarkter Polizei.

Nach einem Hinweis einer Spaziergängerin fanden am Dienstag zwei Mitarbeiterinnen des LBV auf einem Acker bei Freystadt die toten Tiere. Ein Rotmilan und zwei Mäusebussarde waren offensichtlich an einem ebenfalls sichergestellten vergifteten Fleischköder qualvoll verendet. Die Fundstelle lag an einem Feldweg, der täglich von Spaziergängern mit ihren Hunden genutzt wird. Weitere Tiere kamen nicht zu Schaden.

In Bayern ereignen sich immer wieder solche illegalen und strafbaren Übergriffe auf Greifvögel und andere Wildtiere, sagte ein Sprecher der Vogelschützer. Eine Spaziergängerin hatte bereits am Sonntag auf einen Feldweg zwischen Möning und Pavelsbach einen verendeten Mäusebussard entdeckt und dem LBV gemeldet. Am Dienstag wurden dort auch noch ein weiterer Bussard und ein Rotmilan gefunden.

Außer den toten Greifvögeln stellten LBV-Mitarbeiterinnen in unmittelbarer Nähe teilweise violett verfärbte Fleischreste in einem Feldgehölz sicher. "Die an einigen Stellen sichtbare lila Färbung deutet darauf hin, dass das Fleisch absichtlich mit Gift versehen wurde, um Greifvögel zu töten", so LBV-Sprecher Markus Erlwein.

Doch nicht nur Greifvögel werden Opfer von vergiftetem Fleisch. Auch andere Vögel wie der Weißstorch suchen nach leicht zugänglicher Nahrung. "Und in ähnlichen Fällen haben sich auch schon freilaufende Hunde an solchen Ködern vergiftet und verendeten anschließend", erklärt Erlwein. Der LBV ruft deshalb Spaziergänger in diesem Gebiet zu erhöhter Achtsamkeit auf. Wer Hinweise zu diesem Fall hat, soll sich bei der Polizeiinspektion Neumarkt melden. Die ermittelt gegen Unbekannt.

Der LBV hat die toten Greifvögel und Proben des Fleisches an die Staatliche Vogelschutzwarte geschickt, die sie in einem Labor genauer untersuchen lässt. So wird ermittelt, ob die Tiere tatsächlich nach dem Verzehr des mutmaßlich vergifteten Fleisches gestorben sind.

Leider gibt es in Bayern immer wieder solche illegalen und strafbaren Übergriffe auf Greifvögel und andere Wildtiere, hieß es von der Vogelschützern. "Oft geschehen sie in Unkenntnis der ökologischen Zusammenhänge. Die Täter meinen, den Schutz von Haustieren oder Niederwild vor den Greifvögeln in die eigene Hand nehmen zu müssen", so Erlwein. Um in Zukunft weitere derartige Aktionen zu verhindern fordert der LBV bessere Aufklärung und empfindliche Strafen.
19.09.13
Neumarkt: <font color="#FF0000">Greifvögel vergiftet</font>
Telefon Redaktion


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