Gottesdienst am Volksfest


Am Samstag findet wieder ein Schausteller-Gottesdienst mit dem früheren Schaustellerpfarrer Martin Fuchs statt

NEUMARKT. Im Rahmen des diesjährigen Volksfestes findet auch wieder ein Gottesdienst der Schausteller statt. Schaugeschäfte und Fieranten gehören seit jeher zum Fest dazu. Das war auch vor 50 Jahren schon so, als "Ski-Lift" und Kasperl-Theater auf den "Tummelplatz" lockten.

Der frühere Schaustellerpfarrer und jetzige Pfarrer in Berg und Gnadenberg, Martin Fuchs, wird die Messe am Feiertag Maria Himmelfahrt, also am Samstag, um 10 Uhr in der Kleinen Jurahalle zelebrieren. Die musikalische Umrahmung übernimmt die Blaskapelle Dirnhofer aus Stauf.


Anschließend gibt es in der Kleinen Jurahalle einen Frühschoppen mit Blasmusik. Am Abend wird in der Großen Jurahalle um 19.30 Uhr die Band „D’Rebell’n“ spielen und in der Kleinen Jurahalle legt ab 19 Uhr die Party-Band „Jack-Point“ los.

Vor 50 Jahren beim Volksfest 1965 hatte die Firma Hartmann die attraktive Zusammenstellung der Fahrgeschäfte vorgenommen, wie man den Unterlagen im Neumarkter Stadtarchiv entnehmen kann. Neben dem Auto-Skooter gab es zum Beispiel eine „Gebirgs-Alpenbahn“, die rasante Fahrten über Berg und Tal versprach, für die Kinder standen „Kinder- Auto-Sportkarussells“ bereit, und auch die klassische Schiffschaukel durfte nicht fehlen.

Und als große Attraktion und mit viel Vorfreude wird „Schmids Original Münchner Kasperl-Theater“ angekündigt. Mehrere Sportschießhallen, wie etwa „Krugs Der goldene Schuss“ und der „Centrum-Schießwagen“ boten jedem die Gelegenheit, seine Schießkünste zu beweisen. Damals wie heute beim Volksfest mit dabei war der Glückshafen, der 1965 schöne Gewinne versprach. „Wack’s Hurricane“ mit den „selbst steuerbaren Flugzeugen“ war ebenso wieder auf dem Festplatz zu finden wie „Das Original-Wiener-Riesenrad“.

Auch kulinarisch war einiges geboten. Neben „Singers Eis-Express“, bereitgestellt von einer damals bekannten Eisdiele aus Nürnberg, gehörte auch die „Italienische Eisdiele“ von R. de Pellegrin dazu. Kulinarisch war darüber hinaus noch einiges im Angebot. Neben dem Festbier der Gansbrauerei konnte man auf Gockerl der damals neuen Gockerl-Braterei von Liebermann zurückgreifen, die sich direkt in der neuen, erstmals zur Verfügung stehenden „Jurahalle“ gleich neben dem Eingang befand.

Vor der Festhalle gab es einen Pavillon der Firma Liebermann, wo Schaschlik oder Bratwürste angeboten wurden. Auch Neumarkter Bratereien wie die von Xaver und Maria Lang sowie von Maria Lehmeier hatten auf dem Festplatz damals ihre Zelte aufgeschlagen. Bratwürste, Schaschlik, Wiesen-Hering und vieles mehr wurde dort angeboten. Stände mit Süßwaren, Obst und Erfrischungen ergänzten 1965 das Angebot.

Die Liste der Schaugeschäfte beim Volksfest vor 50 Jahren spricht auch von dem auf dem Festplatz befindlichen Fahrgeschäft „Ski-Lift“, das sich selbst in einer Anzeige als „das modernste Fahrgeschäft am Platz“ bezeichnet. In den Unterlagen des Stadtarchivs heißt es darüber weiter, dass man dort mit einem richtigen Ski-Lift-Gefühl seine Runden auf der Anlage drehen konnte. Von 60 PS werde das ganze Karussell bewegt, wobei „eine sinnvolle Hydraulik die Liftsessel hebt“. 3500 Glühlampen hatten bei Nacht die Fahrt auf diesem Ski-Lift begleitet, dabei wechselten die Lampen zwischen Rot auf Weiß.

In den Unterlagen wird auch davon gesprochen, dass damals eine ganz neu gestaltete Geisterbahn mit dabei gewesen sei. Als modernes Fahrgeschäft, „das nur auf großen Plätzen zu finden ist“, wird „Calypso“ erwähnt, „ein besonderes Familienvergnügen für Jung und Alt, bei dem man nach der Fahrt beschwingt aussteigt, ohne ein Unbehagen im Magen zu verspüren“. Auch von einem „Kretons-Hundetheater“ ist im Programm die Rede, das laut Eigenangabe des Betreibers „einmalig in Deutschland“ sei. Dabei präsentierten 18 Hunde als Schauspieler besondere Kunststücke und Aktionen.

Eine Besonderheit eigener Art stellte die 1965 im Rahmen des Volksfestes präsentierte Ausstellung „Der Mensch“ dar. Dabei handelte es sich um eine „weltbekannte Wanderausstellung der Familie Happe aus Hamburg“, zu der übrigens nur Erwachsene Eintritt hatten. In der Ausstellung ging es rund um den ganzen Menschen, dabei sollen verschiedene Modelle und die Sammlung von Natur-Präparaten zu sehen gewesen sein. Die Ausstellung wurde als „die wohl größte ihrer Art“ angekündigt.

Ebenfalls im Volksfestprogramm 1965 enthalten war eine Fotoausstellung, die während der Volksfestzeit im Rathaus stattgefunden hatte.

neumarktonline-Leser können das Volksfestprogramm samt Bus-Fahrplan (PDF, 5,6 mb) hier herunterladen.
12.08.15
Neumarkt: Gottesdienst am Volksfest
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