NEUMARKT. Bei der Impfquote weit hinten: nicht einmal jedes zweite Kleinkind im Landkreis Neumarkt ist ausreichend gegen Rotaviren geimpft.
Nur 55,7 Prozent der Kleinkinder des Geburtsjahrgangs 2015 sind in Bayern vollständig gegen den gefährlichen Rotavirus geimpft. Damit liegt die bayerische Impfquote deutlich unter der schon geringen deutschlandweiten Impfquote von 68,3 Prozent. Das teilt die Landesvertretung Bayern der Techniker Krankenkasse mit und beruft sich auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts.
Der Landkreis Neumarkt bildet mit 49,7 Prozent beinahe das Schlußlicht in der Oberpfalz - nur der Landkreis Amberg-Sulzbach weist noch schlechtere Werte auf.
Die beste Impfquote aller deutschen Bundesländer erreicht Mecklenburg-Vorpommern. Dort sind 81,4 Prozent der Kleinkinder rechtzeitig und vollständig gegen eine Infektion mit Rotaviren geimpft. Mit nur 15 Prozent weist der Landkreis Rosenheim die schlechteste Impfquote in ganz Deutschland auf.
Rotaviren sind die häufigste Ursache für Magen-Darm-Infektionen bei unter Fünfjährigen. Sie lösen starken, bis zu einer Woche andauernden Durchfall, Erbrechen und Fieber aus. Zwar kommt es nur selten zu lebensbedrohlichen Erkrankungen, wegen des hohen Wasserverlusts müssen dennoch zahlreiche Fälle stationär im Krankenhaus behandelt werden. Im Jahr 2017 gab es 5811 Rotavirus-Erkrankungsfälle in Bayern, 2159 davon trafen Kinder bis drei Jahren, das sind 37 Prozent aller Erkrankten.
In der oberfränkischen Stadt Hof haben mehr Kleinkinder als überall sonst in Bayern den Impfschutz gegen Rotaviren bekommen: 83,4 Prozent. In ganz Bayern gibt es nur 13 Landkreise und Städte, in denen die Impfquote 70 Prozent übersteigt.
Die Landeshauptstadt München verbucht 63,9 Prozent Impfquote, Nürnberg 51,9 Prozent, Augsburg 58,2 Prozent, Regensburg 73,6 Prozent, Landshut 52,1 Prozent, Bayreuth 68,7 Prozent und in Würzburg sind 52,9 Prozent der Kinder des Geburtsjahrgangs 2015 rechtzeitig und vollständig geimpft.
Dass die Impfquoten generell noch nicht allzu hoch ausfallen, könnte daran liegen, dass es eine entsprechende Empfehlung der ständigen Impfkommission erst seit dem Jahr 2013 gibt. Demnach soll die Impfserie bis spätestens im Alter von zwölf Wochen beginnen. Die Immunisierung muss je nach Impfstoff bis zum Alter von 24 oder 32 Wochen abgeschlossen sein und ist mit zwei oder drei oralen Impfstoffdosen vollständig.