neumarktonline Dokumentation

Jahresrückblick zur Kreistagssitzung

Von Landrat Albert Löhner

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich darf Sie alle sehr herzlich zu unserer mittlerweile traditionellen Abschlusssitzung willkommen heißen.

Ganz besonders begrüßen darf ich neben den Kolleginnen und Kollegen des Kreistages
die Träger unserer Landkreismedaille, besonders Herrn Walter Steiner, Herrn Baldur Walter und Herrn Heinz Buchholz mit Familien und Freunden als "neue" Träger der Landkreismedaille
Altlandrat J.W. Bauer mit Gattin
Abgeordnete des Europ. Parlaments, Bundestages und Landtages
unsere Heimat- und Archivpfleger
Oberbürgermeister und Bürgermeister
Sparkassenvorstände
Vorstand des Klinikums, Herr Weymayr
Chefärzte, Pflegedienstleitung, ehemalige Chefärzte
Personalratsvorsitzende
Abteilungsleiter
Referatsleiter
Regina GmbH
Vertreter der Presse
alle Gäste
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

vielen Dank an die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Parsberg für die schöne musikalische Umrahmung unserer Jahresabschlusssitzung des Kreistages und besonders bedanken darf ich mich jetzt schon bei allen Helferinnen und Helfern des Amtes für die Dienste bei der heutigen Festsitzung, auch für den schönen Saalschmuck.

Danken möchte ich auch unserer Kollegin Marianne Pfeiffer für den Schmuck unseres Eingangs, der das Landratsamt das ganze Jahr über bereichert.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

mittlerweile ist es gute Tradition, zum Ende eines Jahres in der letzten Sitzung Bilanz zu ziehen über das abgelaufene Jahr und über die kommenden Feiertage hinaus etwas nach vorne zu blicken. Gerade weil sich sehr viel, sehr schnell ändert, wollen wir diese Tradition weiterpflegen und den Rückblick auch kurz zur Bilanzierung unserer Arbeit im abgelaufenen Jahr nutzen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

in den letzten Wochen des Jahres halten viele Betriebe ihre Jahreshauptversammlung und ihre Bilanzpressekonferenz ab. In erster Linie stehen dabei Zahlen und Ergebnisse, Umsätze und Gewinne, Erträge und Ausschüttungen im Mittelpunkt.

Wir haben nur in einigen wenigen Einrichtungen (Klinikum) eine Gewinn- und Verlustrechnung. Wir haben keine rechnerische Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva. Bei uns sind auch defizitäre Aufgaben, die nur Ausgaben verursachen, wie etwa die Jugendhilfe, die Förderung der Sport-, Musik- und sonstigen Vereine, die Ausgaben für den Umwelt- und Naturschutz, die soziale Sicherung und viele andere Bereiche mehr, nicht zwangsläufig auch Defizite. Ganz im Gegenteil: Viele dieser Aufgaben sind Investitionen in die Lebensqualität in unserem Landkreis. Es kommt nur darauf an, die sehr begrenzt vorhandenen Mittel möglichst effektiv in dieses Ziel "Mehr Lebensqualität für unsere Bevölkerung" zu investieren.

Das, meine sehr geehrten Damen und Herren,
ist unsere Aufgabe als Kommunalpolitiker im Landkreis. Und diese Aufgabe haben wir im vergangenen Jahr nicht schlecht gemacht. Geprägt von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise gingen wir in das Jahr 2010. Die schwierige wirtschaftliche Lage machte uns jedoch keineswegs handlungsunfähig. Im Gegenteil, wir haben in der Region mit unseren Betrieben, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und allen Institutionen und Organisationen die Krise gut gemeistert und sehen die positiven Ergebnisse auch als Bestätigung unserer Arbeit.

Beispielhaft für die Erfolge des zurückliegenden Jahres möchte ich nur einige Projekte nennen:

Wir haben mehr als 10 Millionen Euro in unsere Schulen investiert und konnten so wichtige Vorhaben realisieren. Dazu gehören die Generalsanierung der Doppelturnhalle am Gymnasium Parsberg, der Neubau der Doppelturnhalle an der Mädchenrealschule und nicht zuletzt der Abschluss der Generalsanierung des Ostendorfer Gymnasiums. Allein diese Modernisierung kostete den Landkreis rund 11 Mio. Euro. Geld, das gut angelegt ist in die Zukunftsfähigkeit des Landkreises. Diese konnten wir in den letzten Jahren deutlich verbessern.

So belegte unser Landkreis einen sehr guten 81. Platz unter den insgesamt 412 getesteten Städten und Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland im Zukunftsatlas 2010 der Prognos AG. Damit konnte sich der Landkreis gegenüber der letzten Untersuchung 2007 um über 50 Plätze verbessern und liegt nun im besten Fünftel. Die Zukunftschancen werden als hoch eingestuft, insbesondere weist der Landkreis Neumarkt eine hohe Dynamik und eine solide finanzielle Situation auf.

Am Klinikum Neumarkt konnten wir auch in diesem Jahr wieder neue Chefärzte begrüßen. Prof. Dr. Frank Tympner trat in den Ruhestand. Als neuen Leiter der Medizinischen Klinik II konnte Priv. Doz. Dr. Claus Schäfer gewonnen werden. Dr. Thomas Ebersberger ist neuer Chefarzt der Klinik für Radiologie. Er trat die Nachfolge von Dr. Roland Mayer an.

Einen wichtigen Schritt in die Zukunft stellt die Etablierung der Neurologischen Klinik als neue Hauptabteilung am Klinikum dar. Damit steht neurologische Fachkompetenz künftig zu jeder Zeit zur Verfügung. Priv. Doz. Dr. René Peter Handschu ist zum Chefarzt dieser medizinischen Fachrichtung berufen worden.

Seit einigen Tagen können die Besucher des Klinikums 115 neu entstandene Parkplätze entlang der Nürnberger Straße nutzen. Eine lang ersehnte und wichtige Entlastung für uns alle.

Das Kreisstraßennetz wurde auch heuer in wichtigen Teilen erneuert und das Radwegenetz an den Kreisstraßen wurde weiter ausgebaut. Rund 4 Mio. Euro wurden investiert und wir haben damit nicht nur die Verkehrssicherheit deutlich verbessert, sondern auch die Radwandermöglichkeiten für Touristen, aber auch für einheimische Familien optimiert.

Mit unserem Regionalkonzept betreiben wir Zukunftspolitik wie kaum ein anderer Landkreis und sind auch in diesem Jahr wieder tüchtig vorangekommen. So konnte im Oktober das Landfrauenzentrum Sulzbürg im neuen Anbau des Familienerholungs- und Tagungszentrum offiziell eröffnet werden. Im Bereich Energie wurden die Bemühungen vieler Akteure, den Anteil der Wertschöpfung bei der regionalen Energieerzeugung im Landkreis zu erhöhen, mit Erfolg gekrönt. Zahlreiche Bürger investieren dank der neu gegründeten Bürgergenossenschaft "JurEnergie eG" in Energieanlagen unserer Region.

Voller Stolz blickten wir in diesem Jahr auf bedeutende Regionalentwicklungs-Projekte vergangener Jahre und feierten zusammen mit dem Bonussystem Regionaldo fünf Jahre erfolgreiche Unterstützung unserer regionalen Wirtschaftskreisläufe. Ein weiteres Jubiläum begingen wir mit dem Landschaftspflegeverband Neumarkt, der seit 15 Jahren das Bild unserer Heimatlandschaft ganz entscheidend mitprägt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Ziel all unserer Bemühungen ist es, den Landkreis Neumarkt i.d.OPf. zukunftsfähig zu gestalten und die Lebensqualität zu sichern und zu verbessern. Auch im nächsten Jahr werden uns wieder neue Herausforderungen bevorstehen, die sich nur mit tatkräftiger Unterstützung erfolgreich bewältigen lassen.

Dabei wollen und werden wie in den vergangenen Jahren gemeinsam und ganz bewusst auf die Zukunft setzen. Wir wollen und werden uns optimistisch den kommenden Herausforderungen stellen. Optimismus und Tatkraft bleiben Pflicht! Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich auch dieses Jahr ehrenamtlich in unseren Gemeinden und im Landkreis engagiert haben, sehen das genauso und haben es auch mit Ihrem Engagement bewiesen.

Deshalb möchte ich am Jahresende allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern danken, die sich 2010 für den Dienst am Nächsten engagiert haben, insbesondere den Bediensteten der Krankenhäuser und der Alten- und Pflegeheime sowie den Angehörigen aller sozialen Organisationen. Danken möchte ich auch unseren Mandatsträgern, die durch ihre Arbeit mitgeholfen haben, die Lebensverhältnisse im Landkreis weiter zu verbessern.

Dank sagen darf ich auch allen, die sich im vergangenen Jahr ehren- und hauptamtlich um das Gemeinwohl bemüht haben, den Bürgermeistern, den Stadt- Markt- und Gemeinderäten, vor allem auch Ihnen als Mitglieder unseres Kreistages, den Beschäftigten in den Verwaltungen und sonstigen öffentlichen Einrichtungen und natürlich den Bediensteten des Landratsamtes. Ganz besonders danke ich auch allen Bürgerinnen und Bürgern für das entgegengebrachte Vertrauen und die erwiesene Unterstützung, sowie den Vertreterinnen und Vertreter der Presse und Medien für die faire Berichterstattung und gute Zusammenarbeit.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

wenn man viel arbeitet und vorantreibt, wie wir das auch heuer im Landkreis und in unseren Gemeinden praktiziert haben, kann es auch einmal passieren, dass nicht alles absolut gelingt.

daran erinnert mich auch ein Bericht, den ich vor kurzem gelesen habe.

Es ging darin um einen alten Schäfer, der irgendwo weit vor den Toren einer Stadt seine Schafherde nach Hause trieb. Mitten über die Straße. Kein Problem. Alles frei. Aber irgendwann kam doch ein Auto, Porsche 911. Der Fahrer, smart, jung und von schneller Auffassungsaufgabe, sah: an ein Weiterkommen ist vorerst nicht zu denken. Er stieg aus und ging auf den Hirten zu. "Das wird wohl noch dauern. Nutzen wir die Zeit! Machen wir ein Spielchen". – "Was für eine Spielchen?" fragte der Alte. "Ganz einfach", sagte der Porschefahrer. "Jeder muss den Beruf des anderen erraten. Errate ich Ihren Beruf, bekomme ich einen Lammbraten. Erraten Sie meinen, bekommen Sie mein Auto. "Ehe der alte Mann etwas einwenden konnte, fuhr der Jüngere fort. "Ich wette, Sie sind ein Schäfer!" – "richtig geraten", sagte der Alte amüsiert und ergänzte nach einer Weile. "Ich will fair sein: Suchen Sie sich ein Lamm aus!" Der junge Mann sah kurz entschlossen nach links und nach rechts. Dann traf er seine Wahl: "Das da, das schwarze!" – "In Ordnung", sagte der Schäfer. "Soweit zur ersten Runde. Jetzt zur zweiten. Ich soll raten, welchen Beruf Sie haben? Ich will es Ihnen sagen: Sie sind Jungmanager! Sie haben bestimmt eine dieser Eliteschulen in der Schweiz oder in den USA besucht. Stimmt`s – "Wahnsinn!" sagte der Junge und gab ihm die Wagenschlüssel. "Wie konnten Sie das nur wissen?" – "Ganz einfach", erwiderte der Alte. "Weil Sie es fertiggebracht haben, sich aus einer Herde von 500 Schafen ausgerechnet den Hund als Lammbraten auszusuchen".

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich möchte es heute Ihrer eigenen Phantasie überlassen, mit wem oder welchen Ereignis Sie diese Auswahl im abgelaufenen Jahr in Bezug bringen.

Fest steht jedenfalls: Wir sind weder hier im Kreistag noch in der Verwaltung blutige Anfänger oder smarte Jungmanager. Deshalb hat 2010 auch nahezu alles gut und reibungslos geklappt.

Als kleines Dankeschön darf ich Sie deshalb im Anschluss an diese Sitzung zu einem vorweihnachtlichen Essen einladen. Und fest steht dabei ebenfalls: Das Essen wurde nicht von einem Jungmanager, sondern von einem exzellenten Koch und einem erfahrenen Verwaltungsbeamten ausgewählt. Wir werden also auch diesbezüglich nicht auf den Hund kommen, sondern einheimische Spezialitäten genießen können.

Für die kommenden Feiertage wünsche ich Ihnen und Ihren Familien heute schon eine schöne und erholsame Zeit. Weihnachten wird ja ganz unterschiedlich gefeiert. Viele feiern zu Hause mit ihren Familien und auch mit den Verwandten; die bereiten ja bekanntlich doppelte Freude: Man freut sich, wenn sie kommen und auch, wenn sie wieder gehen. Andere reisen über die Festtage in ferne Länder, manche sinnigerweise gar auf die Weihnachtsinseln. Wo und mit wem auch immer Sie feiern: Genießen Sie die Tage zwischen den Jahren und alles Gute, viel Kraft und Gesundheit für das neue Jahr!

13.12.2010
Telefon Redaktion


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang