Zug wurde evakuiert


Der Steuerwagen des Zuges fing durch heißgelaufene Bremsen Feuer
Foto: Bundespolizei
NEUMARKT. Der Brand eines Personenzuges durch heißgelaufene Bremsen wurde offenbar vom Lokführer eines entgegenkommenden Zuges entdeckt.

Das teilte die Bundespolizei am Donnerstag-Vormittag mit. neumarktonline hat mehrfach über den spektakulären Zwischenfall berichtet, bei dem in der Nacht zum Donnerstag rund 30 Fahrgäste aus dem verqualmten Zug evakuiert werden mußten. Bei dem Großeinsatz waren über 150 Feuerwehrmänner, BRK-Rettungskräfte und Polizisten vor Ort. Verletzt wurde niemand.

Am Donnerstag-Vormittag gab die Bundespolizei nähere Details bekannt und korrigierte dabei auch die Zahl der Passagiere im Zug von 50 auf „rund 30“. Nach den aktuellen Informationen führten eindeutig heißgelaufene Bremsen am Mittwoch gegen 23.45 Uhr zu der starken Rauchentwicklung an einem Steuerwagen der DB Regio auf der Strecke Nürnberg - Regensburg. Alle Reisende konnten unverletzt evakuiert werden. Die Deutsche Bahn richtete einen Schienenersatzverkehr ein.


Wie die Ermittlungen der Bundespolizei ergaben, hatte der Fahrdienstleiter in Neumarkt gegen 23.45 Uhr dem Lokführer des Regionalexpresszuges RE 59499 von Nürnberg nach Regensburg mitgeteilt, dass der Lokführer eines entgegenkommenden Zuges Rauchentwicklung am Steuerwagen des RE 59499 gemeldet habe.

Der Lokführer brachte daraufhin den Zug am Haltepunkt Deining zum Stehen. Dort stellte er fest, dass an beiden Drehgestellen am Steuerwagen starke Rauchentwicklung auftrat. Der Versuch die Rauchentwicklung mit einem Handfeuerlöscher zu stoppen, scheiterte.

Dies gelang erst alarmierten Kräften der Feuerwehr. Die Feuerwehren kümmerten sich auch um die etwa 30 Reisenden und brachte sie vorübergehend im naheliegenden Dorfhaus unter. Nach derzeitigem Stand blieben alle Reisenden unverletzt, hieß es am Donnerstag von der Bundespolizei. Für die Weiterfahrt richtete die DB Regio Bayern einen Schienenersatzverkehr ein.

Nach Auskunft der Techniker der DB Regio sollen heiß gelaufene Bremsen die Ursache für die Rauchentwicklung gewesen sein. Der beschädigte Zug, bestehend aus einem Steuerwagen, drei weiteren Personenwagen und einer Lok, konnte aus eigenem Antrieb in die Werkstatt der DB AG nach Pasing bei München fahren.

Die Bahnstrecke war von 23.44 Uhr bis 1.32 Uhr in beide Richtungen gesperrt. Deswegen hatten 32 Güterzüge Verspätung von insgesamt 2573 Minuten. Es wurden drei Umleitungen eingerichtet. Eine Zugverbindung musste ausfallen.

Die Schadenshöhe am Zug ist derzeit noch nicht bekannt.

Wegen der großen Anzahl an anfahrenden Rettungskräften sperrte die Polizei für den Zeitraum des Einsatzes die Staatsstraße 2220.

Vor Ort waren die Freiwilligen Feuerwehren Neumarkt, Mühlhausen, Deining, Sengenthal, Leutenbach, Döllwang und Berg mit 120 Einsatzkräften und das Rote Kreuz mit 25 Einsatzkräften. Von der Neumarkter Polizei waren acht Beamte und von der Bundespolizei vier Beamte im Einsatz.
06.02.20
Neumarkt: Zug wurde evakuiert
Telefon Redaktion


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