Eigenen Entwurf vorgestellt

Diese Skizze soll die Vorstellungen des Vereins „Freundeskreis Stadtpark Neumarkt" zeigen
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NEUMARKT. Geht es mit der Stadtpark-Sanierung weiter ? In der nächsten Woche befaßt sich der Neumarkter Stadtrat damit in einer Sondersitzung.

Der erst vor einigen Wochen neu gegründete Verein „Freundeskreis Stadtpark Neumarkt" stellte am Donnerstag einen eigenen Entwurf vor, bei dem nach eigenen Angaben „kein einziger großer Baum gefällt oder verpflanzt werden“ müßte.

Die ursprünglichen Pläne für eine Umgestaltung des Neumarkter Stadtparks waren bereits im Mai 2019 kassiert worden, als eine große Mehrheit der Neumarkter (fast 71 Prozent) bei einem Bürgerentscheid vor allem auf den Erhalt von rund 100 Bäumen bestand (wir berichteten). Über ein Jahr später scheiterte ein weiterer Anlauf für eine Stadtpark-Sanierung überraschend, als sich die CSU im Stadtrat fast geschlossen dagegen aussprach und so für eine Patt und damit eine Ablehnung sorgte (wir berichteten).

Erst im November letzten Jahres zeichnete sich dann ab, daß es doch noch weitergehen kann. Nicht zuletzt die neu in Aussicht gestellten Zuschüsse für eine Sanierung führten dazu, daß sich die beiden großen Fraktionen im Stadtrat zusammenrauften und für eine fast einstimmige Weichenstellung sorgten (wir berichteten).

Am Mittwoch nächster Woche steht nun das Thema „Umgestaltung Stadtpark“ praktisch als einziger Punkt auf der Tagesordnung einer Sondersitzung. Im Vorfeld dazu meldete sich auch wieder der Verein „Freundeskreis Stadtpark Neumarkt" zu Wort. Man habe den Oberbürgermeister und alle Stadträte angeschrieben und sie um eine konstruktive Zusammenarbeit beim Thema Stadtpark gebeten, hieß es.


Bei der Sitzung soll es vor allem auch über das weitere Vorgehen bei der Umgestaltung des Wunder-Parkplatzes entschieden werden. Der Verein stellte dazu einen eigenen Entwurf vor. Er sei das Ergebnis vieler Gespräche und beziehe die zahlreichen Wünsche nach einer ökologischen Ausrichtung und den Verzicht auf zusätzliche Versiegelung durch Stein-, Pflaster- oder Asphaltflächen ein. Somit entspräche der Vorschlag wohl vollständig dem neuen Förderprogramm zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel".

Es müsse kein einziger großer Baum gefällt oder verpflanzt werden, wenn eine kurze Strecke des Leitgrabens noch verrohrt bleibe, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Als Ausgleich dazu dürfe der Wasserlauf anschließend etwas „mäandern", werde verbreitert und „sogar begehbar". So ein Wasserlauf harmoniere besser mit der vorherigen Gestaltung des Leitgrabens.

Eine Streuobstwiese und der Naschgarten könne einen direkten Bezug zu Nutzpflanzen vermitteln und „Stadtkindern" ein nachhaltiges Naturerlebnis ermöglichen. Hier können sich auch Obst- und Gartenbauvereine, Schulen oder Kitas mit der Anlage und Pflege einbringen, zum Beispiel mit „urban gardening“. Sogar mit Imkervereinen wäre eine Zusammenarbeit für einen zukünftigen "Stadtparkhonig" vorstellbar, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Der Spielplatz sollte nur mit Naturmaterial realisiert werden. Für die Wege wäre Feinkies ein Belag, der sich nicht so schnell aufheizt wie Asphalt oder Pflaster. Auf Fotos von Wärmebildkameras werde deutlich gemacht, wie wichtig Grünpflanzen und -flächen für das innerstädtische Klima seien. Deshalb sollte auf dem ehemaligen Parkplatz so viel Grün wie möglich entstehen, natürlich in vielen verschiedenen Varianten: Obstbäume, Hecken, Solitärbäume, blütenreiche Untersaat und Wiese.

Auch über ein für die Stadträte zweifellos sehr wichtiges Thema hat man sich im Verein Gedanken gemacht: „Die Kosten für unseren Vorschlag dürften sich weit unter denen der bisherigen Planung bewegen“, hieß es vom Verein. Allerdings habe man dazu keine Berechnungen erstellen lassen, denn dies sei natürlich Aufgabe eines Planungsbüros - „hier möchten wir uns keine Kompetenzen anmaßen“.

Weiter heißt es in der Mitteilung des Vereins:

Neben der Neugestaltung des Parkplatzes bitten wir auch darum, im bestehenden Stadtpark auf die große Treppe, auf einen festen Ausschank und die Toilettenanlage auf der Schanze zu verzichten. Die Treppe würde zwangsläufig zur Aufheizung des Klimas beitragen, Ausschank und Toiletten sollten in Kooperation mit der bestehenden Gastronomie geregelt werden, z.B. durch entsprechende Anbauten. Vorrangig sollten im Park zunächst die Wege saniert werden, um Unfallgefahren zu vermeiden. Die Anlage eines Skulpturenpfads wäre wünschenswert, allerdings nur in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Lothar Fischer.

Es würde uns als Vorsitzende unseres Vereins und mit uns sicher auch die fast 12.000 Neumarkterinnen und Neumarkter, die für eine ökologische Umgestaltung des Stadtparks und für den Erhalt der Bäume gestimmt haben, sehr freuen, wenn unsere Planungsskizze als Grundlage für die Umgestaltung des Parkplatzes weiterverfolgt wird und auch unsere zusätzlichen Anregungen ernst genommen werden.

04.02.21
Neumarkt: Eigenen Entwurf vorgestellt
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