...vor einem Jahr: Lämmer gestreichelt Drei Verletzte Arzt bedroht Rathaus schließt früher Geld für Sportvereine

Auf einem "guten Weg"

NEUMARKT. Landrat Albert Löhner ist dafür bekannt, dass er Wahrheiten schonungslos ausspricht. Nicht einmal in der festlichen letzten Kreistagssitzung des zu Ende gehenden Jahres erging er sich in Schönfärberei. So prangerte er an, dass die Erwartungen, die in das erste Regierungsjahr einer großen Koalition mit den entsprechenden parlamentarischen Mehrheiten gesetzt wurden, "nur sehr bedingt in Erfüllung gingen." Als Beispiel führte er das Thema "Gesundheitsreform" an, das deutlich gemacht hätte, dass "aus Mehrheiten nicht zwangsläufig klare Entscheidungen erwachsen."

Trotz des schwierigen Umfelds im Zuge der Gesundheitsreform sieht Albert Löhner das Neumarkter Klinikum samt Kreiskrankenhaus Parsberg "auf einem sehr guten Weg." Schon lange spreche man nicht mehr von einem "Krankenhaus", sondern von einem "Gesundheitszentrum", das mit über 80 Millionen Euro auf einen Standard gebracht wurde, der Patienten und Personal gleichermaßen zugute kommt. (Den Jahresrückblick des Landrats veröffentlicht neumarktonline als Dokumentation im Wortlaut).

Mit "beeindruckenden Beiträgen" - so Albert Löhner in seinem Dank - versuchten die Schüler der Edith-Stein-Realschule Parsberg weihnachtliches Flair in die sonst nüchterne, aber für diese Sitzung adventlich geschmückte Aula des Landratsamtes zu zaubern. Davor und danach galt es aber noch einige Tagesordnungspunkte abzuarbeiten.

Der würdevollste zuerst: die Verleihung der Landkreismedaille an Pfarrer Hans Eichenseer. Er trommelt Jahr für Jahr die aus dem Truppenübungsplatz vertriebenen Bewohner der zwangsgeräumten Orte zu einem Wiedersehen zusammen. So bewahren sie - und seit geraumer Zeit auch ihre Nachkommen - ein Stück Heimatgefühl.

Und wie es am Ende eines Jahres üblich ist, wurden auch Bilanzen aufgemacht: So legte die Gleichstellungsbeauftragte für den Landkreis, Ingeborg Tursch, mit leicht angegriffener Stimme ihren Rechenschaftsbericht vor.

Im 14. Jahr ihres Bestehens nahmen demnach 62 Personen das Beratungsangebot in Anspruch. 25 Ratsuchende waren in Neumarkt, 37 im Landkreis und sechs, die nicht in der Statistik auftauchen, weiter entfernt ansässig. Verwunderlich ist es nicht, dass - wie in den Vorjahren - mit 55:7 der Frauenanteil kräftig überwog.

Die Beratungsinhalte wurden von Problemen Alleinerziehender (13 Fälle) angeführt, gefolgt von Trennung/Scheidung (11), Ehe/Familie/Partnerschaft (9), Arbeit/Beruf (8) , Gewalt (7), ausländische Frauen (7), Existenzgründerinnen (3), Frauen im Rentenalter (2), Frauenleiden (2).

Die Kreisheimatpfleger und Kreisarchivpfleger trugen ohne zu lamentieren ihre großen und kleinen Sorgen vor. Vor allem beklagten sie den schwer zu gewinnenden Nachwuchs für die Heimat- und Archivpflege in verschiedenen Gemeinden.

Ehe die Kreisräte bei einem gemütlichen Beisammensein einem arbeitsreichen Jahr Adieu sagten, verabschiedeten sie den langjährigen Leiter des Kreismedienzentrums, Hans Korba. Er konnte aber beruhigt seinen Hut nehmen, da er bereits zur Jahresmitte für einen fähigen Nachfolger gesorgt hatte (wir berichteten).

---

ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

ISSN 1614-2853 21. Jahrgang