neumarktonline Dokumentation

Jahresabschluss und Ausblick 2007

von Oberbürgermeister Thomas Thumann


Der Stadtrat traf sich zu seiner Weihnachtssitzung im Reitstadel.


OB Thomas Thumann bei seiner Rede
Liebe Bürgermeisterkollegen Arnold Graf und Erich Bärtl,
liebe Stadträtinnen und Stadträte,
sehr geehrte Gäste!

Nach den Ehrungen haben wir nun den Schluss dieser Weihnachtssitzung erreicht.

Die Geehrten und die Bereiche, in denen sie tätig sind belegen jedes Jahr eindrucksvoll, welch vielfältiges Leben in unserer Stadt herrscht.

Ob nun in den Bereichen Kultur und Sport oder in den vielen Vereinen, Verbänden und Organisationen:
Unsere Stadt ist reich an Angeboten und Möglichkeiten,
aber vor allem auch an Menschen, die sich engagieren und in diesen Vereinigungen ehrenamtlich für andere da sind.

Es sind diese einsatzbereiten Mitbürger, die dafür sorgen, Dies sind vorbildliche Leistungen, die nicht mit Geld aufzuwiegen sind und die keine staatliche Instanz, keine Stadt oder Stadtverwaltung erbringen könnte.

Dieser hundertfache Einsatz von Bürgern für ihre Mitbürger macht das wahre Leben und die tatsächliche Lebendigkeit unserer Stadt aus.

Den ehrenamtlich Tätigen in unserer Stadt gilt meine große Bewunderung für diesen selbstlosen Einsatz und ich darf allen in meinem und sicher auch in ihrem Namen an dieser Stelle einmal ganz herzlich Danke dafür sagen.

Wenn man diese Bereitschaft in unserer Stadt für das Allgemeinwohl tätig zu werden sieht, so kann man mit Fug und Recht von einem guten Jahr sprechen.

Auch im privaten Leben wird jeder von uns eine eigene Bilanz zu diesem Jahr ziehen und es als mehr oder weniger positiv für sich verbuchen.

Wir als Stadt können ganz sicher sagen, dass wir ein erfolgreiches Jahr hinter uns gebracht haben.

Dabei möchte ich gar nicht so sehr die Nachricht in den Vordergrund stellen, dass wir erstmalig in unserer Stadtgeschichte den ohnehin stattlichen Rücklagen wohl noch einmal 17 Mio. Euro zuführen werden können.

Ich möchte vielmehr betonen, dass wir dem - symbolisch gemeinten - Gebäude unserer Stadt weitere schöne und wichtige Bausteine hinzufügen konnten.

Ich erinnere nur zum Beispiel an die Fertigstellung des Hauses für Jugend, Bildung und Kultur, mit dem wir ein deutliches Signal für eine Fortführung der seit einem guten Jahrzehnt erfolgreichen Jugendarbeit setzen.

Oder aber auch an den so schön gewordenen Ludwigshain, der als weiterer Altstadt-Spielplatz sehr attraktiv geworden ist und gerne von den Kindern besucht wird.

Ich erinnere zum Beispiel daran, dass wir für unsere Stadtgärtnerei beim Bauhof am Berliner Ring eine zukunftsweisende Investition getätigt haben und mit dem neuen Gewächshaus und den dazugehörigen Einrichtungen für optimale Bedingungen sorgen.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an die Brücke am Beckenhofer Weg, die wir erst vor wenigen Tagen freigegeben haben und bei der ich meine, dass es durchaus gut ist, wenn die Stadt in die Zukunft denkt und plant, auch wenn der Nutzen für manchen jetzt noch nicht so einsichtig erscheint.

Ich möchte an dieser Stelle aber auch an das Schreiberhaus erinnern, das älteste Bürgerhaus unserer Stadt, das wir nach der Sanierung ebenfalls vor wenigen Wochen der Öffentlichkeit übergeben konnten.
Es ist zu einem wahren Schmuckstück geworden, zu einem begehbaren und lebendigen Stück unserer Jahrhunderte langen Stadtgeschichte.

Der Spatenstich für die Fortführung der B299 in diesem Jahr war für uns als Stadt ein wichtiges Datum und wir sind schon froh, dass hier nicht nur die Arbeiten endlich begonnen haben, sondern dass uns auch mit dem Jahr 2008 ein baldiger Fertigstellungstermin in Aussicht gestellt wurde.

In Erinnerung bleiben werden so manchem von uns die Feierlichkeiten zum Bestehen der Städtepartnerschaft mit Issoire seit 35 Jahren, die wir im Juli in Neumarkt und Ende September in Issoire begehen konnten.

Und einiges, das in unserer Stadtgeschichte heuer bedeutsam war, ist vielleicht sogar ein wenig untergegangen oder in seinem Stellenwert nicht so beachtet worden, wie etwa die Auszeichnung der Stadt Neumarkt mit dem UNESCO-Preis "Stadt der Weltdekade", die ich für eine großartige Bestätigung unserer herausragenden Bemühungen im Bereich Agenda und Nachhaltigkeit ansehe.

Gerade sie, liebe Stadtratskollegen, haben zu diesem Erfolg und zu all den anderen Projekten in diesem Jahr mit ihren Entscheidungen beigetragen und dafür gesorgt, dass sich unsere Stadt weiterentwickelt hat und auch künftig weiterentwickeln kann.

Ich möchte an dieser Stelle schon einmal erwähnen, dass sie ein immenses Pensum absolvieren - und das wohlgemerkt in ehrenamtlicher Tätigkeit: 44 Sitzungen des Stadtrates und seiner Senate und Ausschüsse ihre jeweiligen Fraktionssitzungen haben sie bewältigt und dies belegt eindrucksvoll, wie engagiert sie für die Stadt da sind und dabei sehr viel Zeit und Energie investieren.

An dieser Stelle meinen und unseren herzlichen Dank dafür.

In gleicher Weise möchte ich sie, meine lieben Bürgermeisterkollegen Arnold Graf und Erich Bärtl hier ansprechen.

Auch sie üben ihre Bürgermeisteraufgaben ehrenamtlich aus und ich kann an dieser Stelle nur dankend hervorheben: Sie üben diese Ämter hervorragend aus und sind mir eine große Hilfe bei meiner Aufgabe.

Dies ist deswegen möglich, weil wir eine gute Zusammenarbeit und ein sehr kollegiales Verhältnis pflegen.

Dafür und für ihr großes Engagement danke ich ihnen sehr herzlich.

Im Stadtrat waren heuer zahlreiche personelle Veränderungen zu verzeichnen.

Im Januar gab es große Veränderungen bei den Fraktionsvorsitzenden: Schließlich folgte im November der turnusgemäße Wechsel beim Vorsitz der Fraktionsgemeinschaft mit Stadtrat Kopp anstelle von Stadträtin Harres.

Im September mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Stadtrat Dr. Rüdiger Schmiedl aus beruflichen Gründen aus dem Stadtrat ausgeschieden ist. Noch einmal meinen und unseren herzlichen Dank an Herrn Dr. Schmiedl für sein langjähriges Engagement im Neumarkt Stadtrat. Unsere guten Wünsche für die Zukunft werden ihn begleiten.

Sie, sehr geehrter Herr Gebhard jun., haben wir im Oktober als neues Mitglied im Stadtrat begrüßen dürfen und wir wünschen ihnen einen guten Start in ihrer neuen Aufgabe.

Auch in der Besetzung der Referate gab es einige Veränderungen: An dieser Stelle möchte ich ihnen, sehr geehrte Frau Walter recht herzlich für ihr großes und vielfältiges Engagement im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Issoire danken.
Sie haben in ihrer Amtszeit viel bewegt und waren nicht nur eine hervorragende Botschafterin Neumarkts in unserer Partnerstadt, sie haben in unserer Städtepartnerschaft deutliche Spuren hinterlassen.

Auch bei den Sportreferenten gab es eine Veränderung.
So folgten sie, sehr geehrter Herr Stadtrat Gebhard für Stadtrat Mösl und ich möchte es hier auf keinen Fall versäumen, ihnen Herr Stadtrat Mösl ganz herzlich für ihre jahrzehntelangen Bemühungen um den Sport in unserer Stadt zu danken.

Sie haben in vielfältiger Weise unter Beweis gestellt, dass man mit viel Herzblut und Engagement oft mehr erreicht, als mit lauten Worten oder viel Getöse.
Ob Stadtlauf, Bayernrundfahrt oder die Anliegen der Vereine - alles lief bei ihnen zusammen und war bei ihnen in guten Händen.
Noch einmal unseren besonders herzlichen Dank für ihr großartiges Engagement, sehr geehrter Herr Stadtratskollege Mösl.

Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister Graf, haben mit dem Ausscheiden von Stadtrat Schmiedl nun auch das Amt des Kulturreferenten übernommen, eine Aufgabe, für die ich mir keinen besseren und kompetenteren Vertreter aus dem Stadtrat vorstellen könnte. Ich bin mir sicher, dass sie das reichhaltige und vielfältige Kulturleben in unserer Stadt künftig mit Rat und Tat noch weiter bereichern werden.

Inzwischen haben Sie, liebe Stadträtinnen und Stadträte, auch die Weichen für das Jahr 2007 gestellt.

In zwei Referentenbesprechungen zum Haushalt sowie im Verwaltungs- und Kultursenat und heute vor dieser Festsitzung haben sie die Eckwerte des Haushalts auf den Weg gebracht, den wir dann voraussichtlich im März nächsten Jahres beraten und beschließen werden.

Sie haben einen Haushalt mit vorbereitet, wie es ihn in dieser Höhe in unserer Stadt noch nie gegeben hat.

Denn im kommenden Jahr stehen vielfältige und vielschichtige Projekte und Ereignisse ins Haus, wobei die Schlagworte Stadthalle, Unteres Tor, Fachmarktzentrum oder Ärztezentrum die Dimensionen der dabei zu bewältigenden Aufgaben nur unzureichend umschreiben.

Wir stehen derzeit in einer neuen Situation in unserer Stadtgeschichte, dass so viele verschiedene und doch miteinander verknüpfte Großprojekte gleichzeitig in Vorbereitung sind wie noch nie.

Wir können diese sehr komplexe Mammutaufgabe als Stadtrat sicherlich nur gemeinsam lösen.

Und wir können sie nur gemeinsam auf die Art lösen, dass wir uns nicht in Details verlieren, sondern immer den Blick auf das Ganze gerichtet halten und grundsätzlich die Weichen stellen.

Der Stadtrat sollte nicht dafür da sein, jedes Projekt bis in die tiefste Einzelheit und Eventualität zu zerpflücken.

Der Stadtrat sollte die Zielrichtung angeben, dann aber die von ihm mehrheitlich getroffenen Entscheidungen auch mittragen und nach außen vertreten, um so der Aufgabe einer konstruktiven und zukunftsorientierten Stadtpolitik gerecht zu werden.

Aber nicht nur diese Großprojekte stehen an, sondern eine Vielzahl weiterer Aufgaben, Die Altstadtsanierung werden wir in diesem Jahr so effizient und erfolgreich weiterführen wie in den letzten 30 Jahren, und vieles mehr.

Insgesamt summieren sich die Ausgaben im Vermögenshaushalt 2007 auf eine stolze Summe von rund 54 Mio. Euro.

Dass wir diese Maßnahmen überhaupt in Angriff nehmen können, dass wir überhaupt gestaltend in unserer Stadt tätig werden können, liegt zum einen an der überaus positiven Haushaltssituation unserer Stadt.

Und hier möchte ich ausdrücklich meinen Vorgängern Dank sagen und ihnen meinen Respekt dafür zollen, dass sie zusammen mit den jeweiligen Stadträten stets eine vernünftige und ausgewogene Haushaltspolitik betrieben haben.

Gerade sie war und ist ein herausragendes Kennzeichen unserer Stadtpolitik und sie wird es - dies darf ich ausdrücklich betonen - auch in Zukunft bleiben.

Denn wir werden weiterhin eine Haushaltspolitik mit Augenmaß betreiben und die jeweiligen Aufgaben genau nach Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit bedenken und überdenken, so wie es unsere Bürgerinnen und Bürger von der Stadt und den Verantwortlichen in der Stadt seit Jahrzehnten gewohnt sind.

An dieser Stelle möchte ich unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich danken. Sie sind eine ganz wichtige Säule für die überaus erfolgreiche Entwicklung unserer Stadt, auch für die sensationell erfolgreiche Entwicklung unseres Haushalts.

Wir - die Verantwortlichen und die Bürger - sollten daher nicht vergessen:
Es sind vor allem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, in den Nebenstellen und im Bauhof sowie die Kolleginnen und Kollegen der Stadtwerke, die zu einem so blühenden und von vielen Bürgern wie Besuchern häufig gelobten Neumarkt wesentlich mit beitragen.

Darum appelliere ich an alle in der Politik Stehenden, die Mitarbeiter der Stadt nicht zum Spielball der Politik zu machen, wie dies in der Vergangenheit manchmal versucht worden ist.

Es kann nicht angehen, dass im politischen Wettstreit Mitarbeiter diffamiert, interne Verwaltungsvorgänge politisch instrumentalisiert oder gar Unterstellungen gegenüber der Verwaltung in den Raum gestellt werden.

Wohlgemerkt: Berechtigte und sachliche Kritik an der Verwaltung kann und darf sein.

Aber es kann nicht sein, dass die Verwaltung nur des bloßen politischen Kalküls wegen an den Pranger gestellt wird.

Ich bin der Meinung, dass es uns allen um die Stadt und ihre Bürger gehen sollte.

Dazu gehört für mich als allererstes, dass wir politisch Verantwortlichen menschlich korrekt mit anderen und miteinander umgehen, und dass wir sachlich fundierte Entscheidungen treffen sollten.

Dies heißt für mich auch, dass wir miteinander reden sollten, statt übereinander.

Monologe sind hierbei ebenso wenig dienlich wie eine permanente Schuldzuweisung oder das gegenseitige Vorwerfen, was alles in der Vergangenheit irgendwann einmal passiert ist.

Wir alle, ich als Oberbürgermeister und sie als Stadträtinnen und Stadträte sind der Demokratie verpflichtet.

Dazu gehört es, dass wir uns ausreichend informieren und dann Entscheidungen mehrheitlich fassen.
Dazu gehört allerdings auch, dass wir diese mehrheitlich gefassten Entscheidungen dann auch akzeptieren und mutig vorwärts schreiten.

Dieses Vorgehen hat sich in den letzten 60 Jahren in Neumarkt als überaus erfolgreich erwiesen, und ich bin der festen Überzeugung, dass dies in den nächsten Jahren ebenso sein wird.

In unseren Überlegungen wollen und werden wir dabei auch die Schwächeren in unserer Gesellschaft nicht vergessen.

Dabei können wir sicher nicht die sozialen Probleme der Bundesrepublik lösen oder manche Härten aus Bundesgesetzen mildern. Aber wir können in unserem bescheidenen Umfange doch versuchen, offen auf die Betroffenen zuzugehen, ihnen zuzuhören und ihnen vor allen Dingen eines entgegen zu bringen: Respekt und Achtung.

Die Palette unserer Möglichkeiten für ein sozialeres Leben in unserer Stadt reicht Wir, die Bürgermeister, der Stadtrat und die Stadtverwaltung werden in diesem Verständnis daher im neuen Jahr unsere Arbeit wie gewohnt mit Augenmaß angehen, mit dem Blick auf die großen Entscheidungen und doch auch mit offenen Augen für alle anderen Themen und Probleme in unserer Stadt.

Ich versichere, dass wir weiterhin mit viel Hingabe und großem Einsatz dafür sorgen werden, dass unsere Stadt eine positive und gute Entwicklung nimmt.

Wir werden uns dabei aber immer wieder vor Augen führen müssen, Wir können die vor uns liegenden vielen großen und kleinen Aufgaben jedoch mit der starken Zuversicht angehen, dass wir gerade mit dieser Einstellung in der Vergangenheit stets zur Zufriedenheit unserer Bürger gearbeitet und unsere Stadt gut gestaltet haben.

Dies wollen und werden wir auch im Jahr 2007 wieder so handhaben.

Damit neigt sich auch diese Festsitzung ihrem Ende entgegen und um diese Zeit in drei Tagen feiern wir das Weihnachtsfest, werden sich die meisten um den Christbaum scharen.

Vor wenigen Wochen habe ich ein Untersuchungsergebnis gelesen, das mehr als erstaunlich ist: Denn nach einer Umfrage verbringen in Deutschland über 86 % den heiligen Abend im engsten Familienkreis.

Ein erstaunliches Ergebnis ist es für mich vor allem deswegen, weil in vielen Publikationen oft schon darauf hingewiesen wurde, Die Umfrage zeigt Gottlob ein anderes Bild:
Weihnachten ist nach wie vor ein Fest der Familie, und wir sollten die Festtage nutzen, ein wenig von dieser Geborgenheit und Inniglichkeit in uns aufzunehmen.

Gerade an Weihnachten könnten und sollten wir uns diese Gemeinsamkeiten bewusst machen.

Dies hat auch Bundespräsident Horst Köhler vor einigen Jahren in einer Weihnachtsansprache zum Ausdruck gebracht, als er sagte: "Weihnachten erinnert uns daran, dass wir uns umeinander kümmern sollen."

Nehmen wir dies als gutes Motto für die kommenden Festtage und erleben wir so den wahren Sinn dieses Weihnachtsfestes.

Ich wünsche ihnen nun,
liebe Bürgermeisterkollegen,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
sehr geehrte Gäste
und allen Neumarkterinnen und Neumarktern
ein schönes, friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest
sowie ein gesundes, erfolgreiches und in jeder Hinsicht glückliches Jahr 2007
21.12.2006
Telefon Redaktion


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang