neumarktonline Dokumentation

Jahresrückblick 2011 bei der Kreistagssitzung

Von Landrat Albert Löhner

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

vielen Dank an die Schülerinnen und Schüler unserer Realschule Berching für die schöne musikalische Umrahmung unserer Jahresabschlusssitzung des Kreistages und besonders bedanken darf ich mich jetzt schon bei allen Helferinnen und Helfern des Amtes für die Dienste bei der heutigen Festsitzung, auch für den schönen Saalschmuck.

Danken möchte ich auch unserer Kollegin Marianne Pfeiffer für den Schmuck unseres Eingangs, der das Landratsamt das ganze Jahr über bereichert.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

mittlerweile ist es gute Tradition, zum Ende eines Jahres in der letzten Sitzung Bilanz zu ziehen über das abgelaufene Jahr und über die kommenden Feiertage hinaus etwas nach vorne zu blicken. Gerade weil sich sehr viel, sehr schnell ändert, wollen wir diese Tradition weiterpflegen und den Rückblick auch kurz zur Bilanzierung unserer Arbeit im abgelaufenen Jahr nutzen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
aus dem Jahr 2011 wird uns allen wohl die folgenschwere Erdbebenkathastrophe von Japan und der damit verbundene Atomunfall in Fukushima in trauriger Erinnerung bleiben. Viele tausend Menschen mussten ihr Leben lassen. Sehr beunruhigend ist auch die Schuldenkrise im Euroraum. Daneben bewegte uns 2011 auch die Energiewende in Bayern ganz besonders.

Wir im Landkreis Neumarkt setzen bereits seit 1999 in unserem Regionalentwicklungskonzept sehr stark auf regenerative Energien. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Energietechnik an der Hochschule Amberg Weiden haben wir in fast eineinhalb Jahren ein Gesamtenergiekonzept erarbeitet, das vor Kurzem dem Kreistag vorgestellt wurde. Alle Daten zu den Energieverbräuchen und Energiequellen sowie zum Anteil der regenerativen Energien in unserem Landkreis wurden aufbereitet. Wir haben das Ziel, möglichst unabhängig von Atomkraft und fossilen Brennstoffen zu werden und Energie ausschließlich aus erneuerbaren Rohstoffen zu gewinnen. Nach den neuesten Zahlen nimmt unser Landkreis mit rund 50 % EEG-Strom unangefochten den Spitzenplatz in der ganzen Oberpfalz ein. Folgerichtig wurden wir im September dieses Jahres vom damaligen Umweltminister Dr. Markus Söder als Pilotregion mit der Festlegung des 1. Windstützpunkt Bayerns ausgezeichnet. Dadurch können wir, mit Unterstützung des Freistaats Bayern, in den nächsten anderthalb Jahren viele Entwicklungsbereiche der Windenergie in enger Kooperation mit der heimischen Industrie und benachbarten Forschungseinrichtungen untersuchen und Lösungen erarbeiten. Wir tragen dazu bei, dass die Energiewende in Bayern bald Gestalt annimmt und auch gelingt.

Aber auch in vielen anderen Bereichen haben wir unseren Landkreis mit unserer Arbeit wiederum ein Stück vorangebracht. Dabei möchte ich nur kurz ein paar wenige Bereiche hervorheben.

Am Klinikum Neumarkt konnten nach knapp einjähriger Bauzeit zwei neue Pflegestationen in Betrieb genommen werden. Im sanierten Rundbau sind jetzt eine neurologische und eine nephrologische Station mit jeweils 18 Betten untergebracht. Die Investition wurde komplett aus Eigenmitteln des Klinikums finanziert.

Ende September wurden mit der Eröffnung des Kinderhauses Sonnenschein die Weichen weiter in Richtung "familienfreundliches Klinikum" gestellt. Für die weit über 1.000 Beschäftigten besteht seither die Möglichkeit ihre Kinder in einer Kindertagesstätte direkt am Arbeitsplatz unterzubringen. Ohne öffentliche Fördermittel ist es gelungen, Räume der alten Krankenpflegeschule in das Kinderhaus Sonnenschein umzubauen. Das Klinikum reagiert mit dieser Maßnahme auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Öffnungszeiten sind an die Schichtzeiten der Beschäftigten angepasst. Mit den Eltern ist eine individuelle Lösung möglich, die zum einen den Bedürfnissen der Kinder, aber auch den Arbeitszeiten des Elternteils Rechnung trägt.

Auch in diesem Jahr wurde das Kreisstraßennetz mit über vier Mio Euro in wichtigen Teilen erneuert und das Radwegenetz an den Kreisstraßen wurde weiter ausgebaut. Wir haben damit nicht nur die Verkehrssicherheit deutlich verbessert, sondern auch die Radwandermöglichkeiten für Touristen, aber auch für einheimische Familien optimiert.

Der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. wird auch weiterhin in vollem Maße in Schulen und damit in die Zukunft investieren. Unsere Kinder sollen optimale Lernbedingungen vorfinden, um durch eine gute Bildung ein solides Fundament für ihren späteren Einstieg in Ausbildung oder Studium zu haben. Wir investieren in unsere Schulen nicht nur durch Renovierungen, sondern auch, indem wir Erweiterungen vornehmen oder wie jetzt im Falle des Willibald-Gluck-Gymnasiums sogar neu bauen.

Der Kreistag hat sich nach intensiver Abwägung aller Vor- und Nachteile im Frühjahr für einen Neubau statt der ursprünglich vorgesehenen Generalsanierung des größten Gymnasiums im Landkreis entschieden. Nach einer umfangreichen europaweiten Ausschreibung stehen die Planungsbüros für den Neubau fest und die Planungen für den rund 34 Mio. Euro teuren Neubau sind in vollem Gange. Die Gymnasiumsanlage wird die Schullandschaft des Landkreises enorm bereichern und das ohnehin gute Bildungsangebot für unsere jungen Menschen nochmals verbessern.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
wir haben Grund, mit Zuversicht in das Jahr 2012 zu blicken, denn unser Landkreis ist gut aufgestellt.

Die Regierung der Oberpfalz würdigte in diesem Jahr ausdrücklich die sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung des Landkreises und lobte besonders die niedrige Kreisumlage, welche die niedrigste in ganz Bayern ist. Sie lässt den Gemeinden hohen Spielraum für eigene Investitionen. Hervorzuheben ist auch die vorbildlich geringe Verschuldung des Landkreises, der nahezu als schuldenfrei zu bezeichnen ist.

Die derzeitige Arbeitsmarktsituation im Landkreis ist nach wie vor hervorragend. Die Arbeitslosenquote ist erneut zurückgegangen und damit die niedrigste, die wir seit 1991 hatten. 1,7 % sind ein Rekordwert. Wir stehen damit auf Platz zwei in ganz Bayern. Es versteht sich aber von selbst, dass wir auch 2012 unsere Konzepte zur Wirtschaftsförderung weiter entwickeln werden, um Arbeitsplätze im Landkreis Neumarkt zu halten oder auch neu zu schaffen. Wir werden damit fortfahren, Existenzgründungen und Neuansiedlung von Betrieben zu erleichtern sowie alteingesessene Firmen und Geschäfte unterstützen. Unsere mittelständischen Betriebe mit den fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verdienen unsere volle Unterstützung und unseren Dank.

Mit unserem Regionalkonzept betreiben wir Zukunftspolitik wie kaum ein anderer Landkreis und sind auch in diesem Jahr wieder tüchtig vorangekommen. Das gilt für den Bereich Tourismus mit einer Neukonzeption des Tals der Schwarzen Laber, für den ÖPNV mit der Einrichtung eines Rufbussystems, für die Wirtschaft mit der Technologietransferkooperation mit der Hochschule Amberg-Weiden und für den Bereich Energie mit der guten Entwicklung der Jurenergie-Genossenschaft. Zahlreiche Bürger investieren dank der neu gegründeten Bürgergenossenschaft "JurEnergie eG" in Energieanlagen unserer Region.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Ziel all unserer Bemühungen ist es, den Landkreis Neumarkt i.d.OPf. zukunftsfähig zu gestalten und die Lebensqualität zu sichern und zu verbessern. Auch im nächsten Jahr werden uns wieder neue Herausforderungen bevorstehen, die sich nur mit tatkräftiger Unterstützung erfolgreich bewältigen lassen.

Dabei wollen und werden wie in den vergangenen Jahren gemeinsam und ganz bewusst auf die Zukunft setzen. Wir wollen und werden uns optimistisch den kommenden Herausforderungen stellen. Optimismus bleibt Pflicht! Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich auch dieses Jahr ehrenamtlich in unseren Gemeinden und im Landkreis engagiert haben, sehen das genauso und haben es auch mit Ihrem Engagement bewiesen.

Deshalb möchte ich am Jahresende allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern danken, die sich 2011 für den Dienst am Nächsten engagiert haben, insbesondere den Bediensteten der Krankenhäuser und der Alten- und Pflegeheime sowie den Angehörigen aller sozialen Organisationen. Danken möchte ich auch unseren Mandatsträgern, die durch ihre Arbeit mitgeholfen haben, die Lebensverhältnisse im Landkreis weiter zu verbessern.

Dank sagen darf ich auch allen, die sich im vergangenen Jahr ehren- und hauptamtlich um das Gemeinwohl bemüht haben, den Bürgermeistern, den Stadt- Markt- und Gemeinderäten, vor allem auch Ihnen als Mitglieder unseres Kreistages, den Beschäftigten in den Verwaltungen und sonstigen öffentlichen Einrichtungen und natürlich den Bediensteten des Landratsamtes. Ganz besonders danke ich auch allen Bürgerinnen und Bürgern für das entgegengebrachte Vertrauen und die erwiesene Unterstützung, sowie den Vertreterinnen und Vertreter der Presse und Medien für die faire Berichterstattung und gute Zusammenarbeit.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

für die kommenden Feiertage wünsche ich Ihnen und Ihren Familien heute schon eine schöne und erholsame Zeit. Weihnachten wird ja ganz unterschiedlich gefeiert. Viele feiern zu Hause mit ihren Familien und auch mit den Verwandten; die bereiten ja bekanntlich doppelte Freude: Man freut sich, wenn sie kommen und auch, wenn sie wieder gehen. Andere reisen über die Festtage in ferne Länder, manche sinnigerweise gar auf die Weihnachtsinseln. Wo und mit wem auch immer Sie feiern: Genießen Sie die Tage zwischen den Jahren und alles Gute, viel Kraft und Gesundheit für das neue Jahr!

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
12.12.2011
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang