neumarktonline Dokumentation

Verleihung der Landkreismedaille an Altlandrat Albert Löhner

Von Landrat Willibald Gailler

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

nach einem sehr schönen musikalischen Gruß durch die 2 Cent Band, was keinen Hinweis auf die Sparsamkeit dieser Festsitzung bedeuten soll, darf auch ich Sie alle sehr herzlich zu diesem Festakt begrüßen und mich für Ihre zahlreiche Teilnahme bedanken.
Wir ehren und verabschieden heute unseren langjährigen Landrat Albert Löhner und die ausscheidenden Mitglieder des Kreistages.

Unser ganz besonderer Willkommensgruß gilt dabei Dir, lieber Landrat Albert Löhner und Deiner Frau Maria sowie allen ausscheidenden Kreistagsmitgliedern mit Partnerinnen und Partnern.
Sehr herzlich willkommen heißen darf ich auch als Vertreter des Freistaates Bayern, Herrn Staatssekretär Albert Füracker und mich für die spontane Zusage bedanken, unserem hochgeschätzten Landkreischef heute den Dank der Staatsregierung und aller Behörden des Freistaates Bayern zu überbringen.

Ich begrüße herzlich bei uns die Herren Abgeordneten des Europäischen Parlaments, des Bundes- und Landtages, die Damen und Herren Bezirksräte, Frau Sieglinde Bauer, Herrn Oberbürgermeister und die Bürgermeister des Landkreises und unsere Kolleginnen und Kollegen des Kreistages.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ein Landkreis bündelt als untere staatliche Verwaltungsebene viele Aufgaben und Handlungsbereiche. Ganz wichtig ist und bleibt nach wie vor die gesundheitliche Versorgung unserer Bevölkerung. Deshalb freue ich mich, die Leitung des Klinikums, Herrn Vorstand Peter Weymayr, mit den Chefärzten und ltd. Bediensteten sowie den Personalratsmitgliedern und die Vertreter der niedergelassenen Ärzte begrüßen zu dürfen.

Herzlich begrüße ich die Vorstände unserer Sparkasse, alle Führungskräfte und den Personalrat des Landratsamtes sowie des Jobcenters, die Regionalmanager der Regina GmbH, alle Amtsvorstände und Behördenvertreter, alle Vertreter caritativer, sozialer und gemeinnütziger Organisationen.
Einen großen Erfolgsfaktor für unsere positive Entwicklung stellt unsere mittelständische Wirtschaftsstruktur dar. Sie ist das Zugpferd unserer Region schlechthin. Deshalb freuen wir uns außerordentlich, dass die Vertreter unseres Handwerks und des Industrie- und Handelsgremiums an dieser Feierstunde teilnehmen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

wir Menschen leben aber nicht allein von Brot. Auch der Geist braucht Nahrung. Ich freue mich sehr, dass, stellvertretend für alle Geistlichen, die Hochwürdigen Herren Monsignore Richard Distler, Domkapitular Norbert Winner, Dekan Dr. Norbert Dennerlein und Dekan Elmar Spöttle mit ihrem Kommen demonstrieren, dass wir ein Gemeinwesen bilden.
Dafür bilden im wahrsten Sinne des Wortes auch unsere Schulen unsere jungen Menschen mit allen erforderlichen Voraussetzungen aus. Ein herzliches Willkommen deshalb auch an alle Schulleiterinnen und Leiter unserer Schulen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

viele haben in der Vergangenheit an der Erfolgsgeschichte unseres Landkreises mitgearbeitet und deshalb freuen wir uns heute ganz besonders über ihre Anwesenheit
Staatssekretär a.D. Hans Spitzner
Staatssekretär a.D. Rudolf Kraus
die Träger unserer Landkreismedaille
die ehemaligen Sparkassenvorstände

Vielen Dank für Ihre Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten!

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

die Gemeinschaft lebt zuerst auch von all denen, die ehrenamtlich tätig sind. Wir freuen uns über die Teilnahme der Vertreter unserer Feuerwehren, unserer Heimat- und Kreisarchivpfleger und aller Vereine und Verbände unseres Landkreises.

Besonders willkommen heißen darf ich auch die Vertreter der Presse sowie die Musikgruppe 2 Cent Band, die unsere Feier in lockerer Form musikalisch umrahmt. Dafür jetzt schon herzlichen Dank!

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Ihnen allen, sowie allen Gästen, die ich nicht namentlich nennen konnte, gilt unser herzlicher Willkommensgruß.

Sehr geehrter Herr Landrat a.D.,
lieber Albert,

Du kannst heute auf ein 18-jähriges sehr erfolgreiches Wirken als Landrat zurückblicken. Der Kreistag des Landkreises Neumarkt hat Dir dafür einstimmig die Landkreismedaille sowie den Ehrentitel Altlandrat zuerkannt. Ich habe nun die ehrenvolle Aufgabe, die Verleihung vorzunehmen.

Lieber Albert,

wenn man Deine Zeit als Bürgermeister von Berching und Kreisrat mitberücksichtigt, betreibst Du seit mehr als einem Vierteljahrhundert erstaunliche und bemerkenswerte Politik für unsere Region. Dein umfassendes Konzept der Regionalentwicklung und Kommunalpolitik für unseren Landkreis bildet nun seit 18 Jahren auch die Grundeinheit und Grundlage einer in allen Bereichen hervorragenden Entwicklung. Sie trägt in allen Lebensbereichen unserer Bevölkerung mittlerweile hervorragende Früchte. Unermüdlich setztest Du Dich als Landrat dafür ein, die Lebensverhältnisse der Menschen auf dem Lande zu verbessern. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten dabei neben der Verbesserung der Infrastruktur im Straßen- und Radwegebereich v.a. die Bildungseinrichtungen.

Durch die von Dir forcierte Erweiterung der Neumarkter und Parsberger Realschulen, den Neubau der Realschule Berching, die Erweiterung der Gymnasien, der FOS/BOS und die Errichtung der Mensen sowie mittlerweile zahlreicher Renovierungsmaßnahmen und Neubauten von Schulsportstätten kann die Bildungspolitik im Landkreis als vorbildlich bezeichnet werden. Als Highlight darf man dabei den nun sehr gut laufenden Neubau des WGG und die Auszeichnung als Bildungsregion Bayerns bezeichnen.

Nicht nur die schulische, auch die medizinische Versorgung der Kreisbevölkerung lag Dir ganz besonders am Herzen. Sie wurde durch Dein Wirken und das der Kreisräte und des Verwaltungsrates entscheidend verbessert. Du hast nicht nur hervorragende Ärzte verpflichtet, sondern brachtest das Kreiskrankenhaus Neumarkt i.d.OPf. durch weitblickende Investitionen auf einen hohen medizinischen Stand. Unser Landkreis Neumarkt i.d.OPf. verfügt heute über ein leistungsfähiges Klinikum mit weit über dem Durchschnitt liegenden positiven Zahlen und einer medizinischen Leistung, die den Vergleich mit Universitätskliniken nicht scheuen muss. Die von Dir forcierte Entscheidung auf Umwandlung des Kreiskrankenhauses Neumarkt in ein selbständiges Kommunalunternehmen hat sich als richtig erwiesen. Neue Bauabschnitte zur weiteren Modernisierung hast Du im letzten Halbjahr noch auf den Weg gebracht.

Lieber Albert,

Du bist Ideengeber, Innovator und Motor vieler positiver Entwicklungen. Ganz besonders lag Dir eine positive Regionalentwicklung mit dem Aufbau einer umfassenden regionalen Kreislaufwirtschaft am Herzen. Hier hast Du in allen Bereichen von der Regina GmbH über die Wirtschaftsförderung, das Energiebüro, die Umweltbildung bis hin zum Familienzentrum, der Senioren-, Jugend- und Sozialpolitik sehr positive Entwicklungen in die Wege geleitet. Bei all diesen Initiativen hast Du niemals eine effiziente Verwaltung und Betriebsführung sowie eine äußerst solide Haushaltspolitik aus den Augen verloren. Deshalb haben wir einen schuldenfreien Landkreis, keinerlei Investitionsstau, ein hervorragendes Image mit hoher Lebensqualität und somit beste Zukunftsperspektiven. Es gäbe jetzt noch soviel Positives auszusprechen, dass ich damit den Nachmittag füllen und Herrn Staatssekretär Füracker seiner Grußworte berauben würde.
Daher möchte ich jetzt lieber noch kurz versuchen, das Geheimnis Deiner Erfolge aufzuspüren. Du hast Dich selbst einmal in einem Interview in der "Zeit" als visionären Fahnenträger bezeichnet. Problemlösungen im Rahmen einer großen Gesamtphilosophie und Denken in Zusammenhängen, in vernetzten Systemen, das war und ist Deine Maxime. Der Redakteur, der vor zwölf Jahren den Artikel schrieb, bezeichnete Dich in seiner Überschrift als "Den, der nach der Sonne greift", und er beschreibt hierin Dein Denken und Wirken so zutreffend, dass ich gerne nochmals daraus zitieren möchte: Mit Blick auf Deinem Schreibtisch formuliert er:

"Die wenigen Klischees sind schnell erzählt. Das Kruzifix gehört dazu. Unübersehbar hängt es über dem Schreibtisch des bayerischen Landrats. Der selbst ist ein Mann, wie man sich einen Bayern in den Mittfünfzigern so vorstellt: stämmige Figur, durchdringend und irgendwie gemütlich. Natürlich ist er überzeugtes Mitglied der CSU.

Und doch ist Albert Löhner in Neumarkt i.d.OPf., anders als die meisten seiner Kollegen. Wenn die Mutter Gottes, die ebenfalls wenig dezent sein Dienstzimmer schmückt, ihren Blick könnte schweifen lassen, ihr würde sofort ein Agenda 21 Plakat nach der Eingangstüre ins Auge fallen. Sie würde Stapel von Papieren, von Büchern und Broschüren entdecken, in denen viel von Nachhaltigkeit die Rede ist, von der Zukunft des ländlichen Raumes und von regionalen Wirtschaftsstrukturen. Und sie würde, wenn sie denn hören könnte, in diesem Raum oft den Begriff der "neuen Sozial- und Bürgerkultur" vernehmen."

Sehr geehrte Festgäste,
lieber Albert,

ist das nicht eine sehr zutreffende Beschreibung der Art Deines Denkens und Deiner Philosophie? Könnten uns die mittlerweile aufgeräumten Stapel an Büchern, Zeitschriften, Literatur nicht noch viele Einblicke in das Wirken unseres Pioniers der Regionalentwicklung offenbaren?

Lieber Albert,

durch Dein sehr erfolgreiches Wirken wurde unser Landkreis Pilot- und Modellregion in vielen Bereichen. Vom Umweltcluster über die Bildungs- bis hin ganz aktuell zur Ökomodellregion, überall gelten wir bayernweit als Vorbild und Du als Pionier dafür.

Sehr verehrte Festgäste,
lieber Albert,

Deine Landratskollegen haben Dich deshalb sehr zutreffend den "Philosophen unter den bayerischen Landräten" genannt. Darin klang immer sehr viel Hochachtung und Bewunderung mit. Diese Hochachtung, nicht nur Deiner ehemaligen Kollegen, sondern der gesamten Kommunal- und Staatsverwaltung findet sich auch in den zahlreichen Auszeichnungen wieder, die unser Landkreis durch Dein Wirken erfahren hat.

Lieber Albert,

für Deine unermüdlichen Aktivitäten wurdest Du bereits vielfach und vielfältig mit den höchsten Auszeichnungen wie geehrt. Diesen Ehrungen wollen wir heute die Landkreismedaille hinzufügen.
Dazu darf ich kurz die Urkunde verlesen:

Herzlichen Glückwunsch!

Nach 18 Jahren sehr erfolgreicher Arbeit darf ich Dir nun zur Verabschiedung auch die Urkunde mit dem Titel "Altlandrat" überreichen. Sie soll ebenfalls Ausdruck Deines beeindruckenden Wirkens sein und wir wollen Dir heute alle auch nochmals herzlich Dank dafür sagen. Wir wollen Dir aber vor allem auch danken für die menschliche Nähe, für die Zuwendung und für Dein Verständnis, das Du uns immer entgegengebracht und geschenkt hast. Keiner unserer Bediensteten und auch keine Bürgerin oder Bürger war nur ein Name oder eine Nummer. Immer interessierte Dich der Mensch, der sich dahinter verbirgt. Dafür vielen Dank.

Als Zeichen dieses Dankes dürfen wir einen Gutschein überreichen, der Deinem bisherigen Hobby und Deiner zukünftigen Leidenschaft gelegen kommen dürfte, dem Radfahren. Mit dem neuen E-Bike kannst Du jetzt auch die vielen und langen Radwege erkunden, die während Deiner Amtszeit gebaut wurden.

Wir wünschen Dir und Deiner Familie heute und in Zukunft von ganzem Herzen alle erdenklich Gute, viel Freude und Gesundheit und immer auf allen Wegen Gottes Segen. Und lieber Albert, Du darfst weiterhin mit viel Tatkraft die nächsten Jahre angehen, denn Du bleibst uns ja als Bezirksrat, Kreisrat und Bürgermeister im ehrenamtlichen Dienst verbunden.

Alles Gute dazu und für viele weitere gute Jahre!

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
12.Mai 2014
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang