neumarktonline Dokumentation

Rückblick 2014
in der Weihnachtssitzung des Stadtrates

Von Oberbürgermeister Thomas Thumann

Meine sehr geehrten Bürgermeisterkollegen Albert Löhner und Gertrud Heßlinger,
sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrates,
sehr geehrte Ehrenbürger, Stadtmedaillen- und Preisträger,
verehrte Gäste!

Weihnachten steht vor der Tür und das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu.
Jeder wird so seine eigenen Erinnerungen an dieses Jahr haben und bestimmte Ereignisse und Vorgänge für sich als herausragend verbuchen und bewahren. Für meine Frau und mich wird die Geburt unserer Tochter Valentina sicherlich der ganz große Höhepunkt dieses zu Ende gehenden Jahres bleiben.

Viele haben uns auf den verschiedensten Wegen ihre Glückwünsche übermittelt und dafür danken wir allen ganz herzlich.

Blickt man auf 2014, so ist es sicher ein gutes Jahr für uns in Deutschland und ganz besonders für uns in Neumarkt gewesen.

Wenn wir etwa die Arbeitslosenquote in Neumarkt heranziehen, die zuletzt im November bei sagenhaften 1,8 % gelegen hat, so ist dies ein sehr positives und wahrlich deutliches Zeichen für die Stärke des Wirtschafts- und Arbeitsortes Neumarkt!

Es hat sich zudem gezeigt, dass unsere Unternehmen, die Gewerbetreibenden und der Handel in ihrer Summe erfolgreich operieren und gute Zahlen schreiben können. So spricht das IHK Gremium Neumarkt davon, dass mit dem Jahr 2014 ein weiteres sehr gutes Jahr auf 2013 gefolgt sei.

Ersichtlich wird dies auch an unseren Gewerbesteuereinnahmen, die nach aktuellem Stand rd. 22 Mio. € umfassen und damit weit über den Zahlen in vielen früheren Jahren liegen.

Herzlichen Dank an dieser Stelle unseren Unternehmern, den Handwerksmeistern, den Gewerbetreibenden, den Beschäftigten und allen, die zu dem großen Erfolg des Wirtschaftsstandortes Neumarkt beitragen.

Wir von seiten der Stadt sorgen schon seit Jahrzehnten für beste Rahmenbedingungen – ich erinnere nur daran, dass wir unter allen Großen Kreisstädten die niedrigsten Hebesätze bei der Gewerbesteuer sowie den beiden Grundsteuern erheben.

Auch sonst stehen wir den Unternehmern auf vielerlei Art und Weise zur Seite, sei es bei Erweiterungswünschen oder bei der Gewinnung von Fachkräften, wo wir mit der Jobbörse eine sehr erfolgreiche Einrichtung geschaffen haben und darüber hinaus im Rahmen der Europäischen Metropolregion an einem Netzwerk zur Fachkräftegewinnung mitwirken.

Aber nicht nur für die Firmen und Gewerbetreibenden bieten wir beste Bedingungen, wir bieten auch für unsere Bürger viel – und dies zu maßvollen Gebühren und Beiträgen, manches sogar kostenlos.

Bei der Stadtbibliothek ist es schon seit Jahren so, dass wir keinerlei Nutzungsgebühren verlangen, und auch das kostenfreie zweite Kindergartenjahr ist ein gutes Zeichen der Stadt für die Familien.

Und dass wir heuer bereits zum zweiten Mal die Gaspreise bei den Stadtwerken senken konnten und den Strompreis im Frühjahr zunächst nicht erhöhen mussten, sondern ihn jetzt sogar noch senken konnten, sind weitere deutliche Entlastungen für die Kunden der Stadtwerke, für unsere Bürger.

Herausragend dürfte wohl auch sein, was Neumarkt im Bereich Familien, Kinder und Jugend zu bieten hat.

Neben dem Baukostenzuschuss für bauwillige Familien, für den wir bisher bereits fast 1,5 Mio. € ausgereicht haben, und dem Betreuungszuschuss bei 2 und mehr Kindern in Einrichtungen der Stadt, haben wir zudem im Betreuungsbereich unsere schon bestehenden Angebote ausgeweitet:

Die Mittagsbetreuung an den Schulen wurde noch einmal massiv ausgebaut, das Sommerferien-Programm des Jugendbüros läuft jetzt 6 Wochen, wir bieten dort auch während der Herbst-, Oster- und Pfingstferien eine Betreuung an und das Bündnis für Familien der Stadt im Bürgerhaus bietet für Kinder von 2 bis 6 Jahren zu bestimmten Ferienzeiten ebenfalls ein abwechslungsreiches Angebot.

Auch bei den Einrichtungen wie Kindergärten, Kinderhorte und Kinderkrippen sind wir tatkräftig am Werk:

Dabei haben wir heuer die neue Kinderkrippe in Pölling für rd. 1,1 Mio. € fertig gestellt und wir errichten derzeit mit dem Landkreis und in Kooperation mit dem Klinikum eine Kindertagesstätte im Bereich der Dr.-Kurz- Straße.

Alleine für den Bereich Kinderbetreuung belaufen sich unsere Ausgaben jedes Jahr für Unterhalt, Investition und Beteiligung an den laufenden Kosten auf etwa 5 Mio. €. Insgesamt war 2014 aus meiner Sicht ein arbeitsintensives und überaus erfolgreiches Jahr, in dem wir viele Projekte erledigen oder auf den Weg bringen konnten.

Offenkundig wird dies daran, dass sich unser Stadtbild beinahe täglich verändert und Investitionen in allen Stadtteilen umgesetzt werden.

Alleine wir haben heuer Maßnahmen im Hoch- und Tiefbau bei der Stadt und bei den Stadtwerken mit einem Volumen von über 30 Mio. € abgeschlossen.

Maßnahmen mit weiteren über 48 Mio. € sind zudem noch am Laufen – das zeigt, wie immens hoch die Bautätigkeit ist, die wir alleine von Seiten der Stadt ausgelöst haben!

Das sind für mich schon herausragende Anzeichen eines enormen städtischen Investitionsprogramms, das weithin einmalig sein dürfte.

Was mich daran zudem freut ist, dass von diesen Investitionen im hohen zweistelligen Millionenbereich der überwiegende Anteil der Aufträge dabei an Firmen aus Neumarkt und der Region geht und so die Wirtschaft, insbesondere die heimische Wirtschaft und die dortigen Arbeitsplätze profitieren.

Wir haben heuer auch zwei über Jahrzehnte laufende Projekte abschließen können: Zum einen die abwassermäßige Erschließung der östlichen Stadtteile, wofür wir seit 1991 insgesamt 9 Mio. € verwendet haben, so dass nunmehr 99,9 % aller Haushalte in ganz Neumarkt an die öffentliche Kläranlage angeschlossen sind – ein sensationeller Anschlussgrad!

Und zum anderen konnten wir das „Generationenprojekt“ im Bereich der Trinkwasserversorgung zu einem guten Ende führen und im Frühjahr die Einweihung des Hochbehälters und der Transportleitung von der Laber-Naab-Gruppe feiern - ein weiteres Großprojekt mit Investitionskosten im zweistelligen Millionenbereich wurde damit realisiert.

Auch zahlreiche andere Maßnahmen haben wir heuer erfolgreich abwickeln können,
etwa den Bau einer Halle bei der Kompostieranlage,
die PV-Anlage auf dem Bauhof,
den neuen Kirchweihplatz in der Hasenheide,
und in Woffenbach haben wir der Schlosspark in eine schöne, ansprechende Parklandschaft mit einem großen Spielplatzbereich umgestaltet.
Mit der Rechtsabbiegespur in der Nürnberger Straße und dem Kreisverkehr in der St.-Florian-Straße haben wir wichtige Straßenbaumaßnahmen im Rahmen des Generalverkehrsplans realisiert.

Und wir konnten heuer im Frühjahr die Arbeiten an der Lammsbräu-Kreuzung abschließen, wo wir für rd. 1,6 Mio. € eine neue Verkehrssituation und eine verbesserte Qualität der Straße hergestellt haben.

Seither laufen die Tiefbauarbeiten im Bereich des Unteren Tores mit dem Bau der Passage und den Straßenbauarbeiten, wobei der erste Bauabschnitt bereits abgeschlossen ist und im Moment der zweite Teil der Arbeiten durchgeführt wird. Wir gehen davon aus, dass wir im Herbst 2015 diese „Mammut-Tiefbaustelle“ aus Sicht der Stadt erfolgreich beenden können – ein Gesamtprojekt, für das immerhin rd. 21 Mio. € einschließlich aller Gewerke veranschlagt sind.

Zusammen mit dem Staatl. Bauamt Regensburg haben wir im Frühjahr die Einweihung des neuen Kreisverkehrs mit allen dazugehörigen Einrichtungen draußen am Blomenhof begehen können, auch hier sind wir als Stadt mit rd. 1,4 Mio. € an den Kosten beteiligt.

2014 haben wir darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Investitionsmaßnahmen in Gang gesetzt, so z. B. die Arbeiten „Im Kloster“, wo ein tolles Gemeinschaftsprojekt entsteht.

Wir von seiten der Stadt errichten einen Gemeindesaal, die Ev. Kirche wird dort ihr Gemeindezentrum bauen und ein privater Bauträger erstellt Wohnungen – all dies als attraktives und stimmiges Ensemble am Rande unserer Altstadt.

Baubeginn hatten wir in diesem Jahr auch beim Turnerheim, wo wir für über 10 Mio. € nicht nur den Altbau sanieren, sondern daran anschließend eine Zweifachturnhalle errichten.

Und gleich in der Nähe an der Theo-Betz-Schule haben wir die Vorplatzgestaltung im Bereich der Schule fast abgeschlossen und wir werden dort auch den Straßenbereich optimieren.

Die Schulen sind seit jeher bei uns in der Stadt ein großes Thema und wir haben heuer mit dem Umbau der Bräugassenschule zur Ganztagesschule ein weiteres Großprojekt gestartet.

Eine andere Großbaustelle ebenfalls in der Nähe des Rathauses wird schon im nächsten Frühjahr fertig sein.

Wir sanieren dort für 4,6 Mio. € das Bürgerhaus und schaffen daneben in einem Neubau Verwaltungsräume für das Standesamt und das Kulturamt.

Zwei Wettbewerbe haben uns im Jahr 2014 Grundlagen geliefert, auf denen wir nun weiterarbeiten können:

Der Innenstadtwettbewerb und der Wettbewerb zum Ganzjahresbad.
Im Hinblick auf die Umsetzung kleinerer dezentraler BHKW-Anlagen haben wir durch die Stadtwerke zahlreiche solcher effizienter Einrichtungen schaffen können, so etwa in der Dr.-Eberle-Straße,
im Bereich des Berufschulförderzentrums
und wir sind froh, dass unsere Stadtwerke auch den Zuschlag für die Nahwärmezentrale beim NeuenMarkt erhalten haben.

Fortführen werden wir auch die Arbeiten bei unserem Klärwerk, wo eine Klärschlammentwässerungsanlage eingebaut wird, neue Gasmotoren fällig sind und in der Zukunft dann auch eine neue Rechenanlage am Einlauf des Reinigungsvorganges notwendig werden wird – alles zusammen ein weiteres Großprojekt mit einer hohen Gesamtinvestition!

Es ist sicherlich nicht untertrieben, wenn man sagen kann, dass wir derzeit die wohl größte Bauphase in unserer Stadt seit der Nachkriegszeit erleben.

Denn nicht nur wir als Stadt sind heuer als großer Bauherr in Erscheinung getreten, auch der Landkreis Neumarkt sowie die Firmen und viele Privatpersonen investieren kräftig.

Ich erinnere dabei nur an den Bau des neuen WGG und den 6. Bauabschnitt beim Klinikum durch den Landkreis, an die Maßnahme der Firmengruppe Max Bögl am Unteren Tor, wo der NeueMarkt täglich wächst, an die Fa. Magna-Steyr, die im Gewerbegebiet Stauf Süd ein Areal von 22.000 m² erworben hat und dort eine Produktionsstätte errichtet oder an die Regens-Wagner-Stiftung, die in der Dr.-Schrauth-Straße ihre Fachschule für Heilerziehungspflege errichten wird und dort zudem ein Wohnheim und eine Förderstätte plant.

Für diese und zahlreiche weitere Bauherren konnten wir als Stadt übrigens die Grundstücke zur Verfügung stellen...

Unsere Bauordnungsverwaltung musste in diesem Jahr bis Anfang November bereits 184 Bauanträge bearbeiten, das sind immerhin schon so viele, wie im Durchschnitt der letzten Jahre jeweils über 12 Monate zustande kamen.

Und was sehr erfreulich ist: unter diesen Anträgen waren mit 128 Wohnbauten so viele wie seit Jahren nicht mehr.

Auch wir als Stadt sind in diesem Bereich unterwegs, haben in der Vergangenheit z.B. nicht nur im Bereich Türmergasse neue Wohnungen geschaffen, sondern wir werden dies auch weiter tun, etwa mit dem „Haus Mondschein“ an der Ecke Rainbügl/Entengasse oder in Pölling, wo mehrere Wohneinheiten entstehen sollen, aber auch im Bereich Deininger Weg in der Nähe von Petry-Apparatebau, wo wir ein großes Wohnungsbauprojekt mit preisgünstigen Mieten planen.

Darüber hinaus haben wir heuer mit dem Grunderwerb einer größeren Fläche im Bereich Lähr die Voraussetzungen geschaffen, damit wir dort künftig ein weiteres größeres Wohnbaugebiet ausweisen und anschließend Bauwilligen zur Verfügung stellen können.

Dass Neumarkt insgesamt nach wie vor gut aufgestellt ist, belegt für mich auch die Tatsache, dass seit Januar dieses Jahres bis November die Neumarkter Bevölkerung bereits um 312 Einwohner zugenommen hat.

Eine sehr positive Entwicklung, die belegt, dass Neumarkt nach wie vor eine überaus attraktive und lebenswerte Stadt mit einer hohen Lebensqualität ist, in die wir viel investieren, damit dies so bleibt.

Ich finde, wir alle können an dieser Stelle schon ein wenig stolz sein, Sie, sehr geehrte Mitglieder des Stadtrates, die Bürgermeister und ich sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Stadtverwaltung genauso wie die Bürger Neumarkts – Unsere Stadt steht im Vergleich zu vielen anderen Kommunen bestens da!

Daran, meine sehr geehrten Damen und Herren Stadträte, haben Sie Ihren wichtigen Anteil.

Im März fanden ja die Kommunalwahlen statt und im Mai hat der neue Stadtrat seine Arbeit aufgenommen.

Ich danke Ihnen allen und auch meinen beiden Stellvertretern Herrn Löhner und Frau Heßlinger für Ihr großartiges ehrenamtliches Engagement und schließe darin alle Stadträte ein, die im April aus dem Stadtrat ausgeschieden sind.

Nach Schätzungen sind es weit über 10.000 Mitbürger in Neumarkt, die sich wie Sie in unserer Stadt freiwillig und unentgeltlich engagieren und die dazu beitragen, dass Neumarkt mitmenschlich, lebendig, vielseitig und attraktiv ist.

Ein ganz großes und herzliches Dankeschön sage ich daher allen, die in unserer Stadt für andere da sind, die sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen, für Einrichtungen, Vereine, Verbände und die Stadt einsetzen und dabei viel Gutes tun.

Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Auch wenn die Ausführungen nur stichpunktartig waren, so wird doch ersichtlich, dass wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2014 in Neumarkt zurückblicken können und auf ein Jahr, in dem enorm viel geleistet wurde.

Dies ist auch ein Verdienst unserer tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Stadt, in den Nebenstellen, im Bauhof und bei den Stadtwerken, denen ich für ihren oft weit über das normale Maß hinausgehenden Einsatz sehr herzlich danken möchte.

Für uns alle hoffe ich, dass nun ein paar ruhigere Tage anstehen und wir schöne, besinnliche Stunden verbringen dürfen, aus denen wir ein wenig Kraft schöpfen können.

Für das Neue Jahr im Stadtrat wünsche ich mir, dass wir gemeinsam zum Wohl unserer Stadt weiterarbeiten und bei den vielen anstehenden Entscheidungen in gutem Sinne und konstruktiv zusammenwirken.

Denn dann, meine sehr geehrten Damen und Herren, können wir mit den hervorragenden Voraussetzungen, die unsere Situation derzeit bietet, das Beste für Neumarkt und seine Bürger erreichen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien sowie allen Neumarkterinnen und Neumarktern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, vor allen Dingen gesundes Jahr 2015.

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
17.Dezember 2014
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang