SPD Neumarkt

"Welt nicht unheilbar"


MdL Reinhold Strobl besuchte am Dienstag zusammen mit
SPD-Kreisvorsitzender Carolin Braun und Stadträtin Gertrud
Hesslinger den Leb-mit-Laden in Neumarkt.
Liebe Leserinnen und Leser,

der im Januar dieses Jahres verstorbene Altbundespräsident Johannes Rau sagte einmal: "Was immer ein Mensch getan hat, er bleibt ein Mensch". Mit diesem Zitat möchte ich Ihnen meine ganz persönlichen Weihnachts- und Neujahrswünsche überbringen.

Dass der Mensch nicht nur Einfluss auf seine unmittelbaren Mitmenschen sondern auch auf die gesamte Welt um ihn herum hat, ist eine altbekannte Weisheit, die damit jedoch nichts an Aktualität verloren hat. Auch in diesem Jahr sind wir wieder mit Ereignissen konfrontiert worden, die von Menschen gemacht waren und anderen großes Leid brachten. So hat der Libanonkrieg tausende von Menschenleben gekostet, über eine Million Menschen heimatlos gemacht und trotz Friedensvertrag eine ganze Region auf lange Zeit hinaus entwurzelt und zerrüttet.

Aber auch die Drohkulissen des internationalen Terrorismus oder die unverhüllte Gewaltbereitschaft der USA haben die Furcht der Menschen vor den Menschen wach werden lassen. Besonders betroffen hat mich dabei die Gewalt, die sich in diesem Jahr in unserem eigenen Land abgespielt hat. Die Vorgänge an der Rütli-Schule in Berlin oder der Amoklauf an der Schule in Emsdetten haben gezeigt, dass auch bei uns die Gewalt gären kann, die nicht durch das Verbot von Computerspielen verhindert werden kann, sondern die Gesellschaft und ihre Politiker in die Pflicht nimmt, gerade jungen Menschen neue Wege und echte Chancen in unserem Land zu eröffnen.

Hier haben wir gerade in Bayern die Verpflichtung in der Bildungs-, Sozial- und Wirtschaftspolitik über Parteigrenzen hinweg an vernünftigen Lösungen zu arbeiten, damit junge Menschen neben einer optimalen schulischen Qualifikation auch entsprechende Ausbildungs- und Berufsperspektiven bekommen. Hier seien nur das Hauptschulsterben, das problembeladene achtstufige Gymnasium, die katastrophale Ausbildungsplatzsituation und die Probleme der Migrantenkinder erwähnt, die in der Zukunft für sozialen und gesellschaftlichen Sprengstoff sorgen könnten.

Doch das vergangene Jahr hat uns auch klar gemacht, dass es viele gute Nachrichten im Kleinen wie im Großen gab. Da war der Enthusiasmus der Fußball-WM bei der sich Deutschland nicht nur als hervorragender Gastgeber zeigte sondern auch einen neuen, fröhlichen Patriotismus, der allgegenwärtig war. Die Flut der stolz gezeigten schwarz-rot-goldenen Farben und der euphorische Überschwang zeigten der Welt ein anderes, unbeschwertes Gesicht von Deutschland.

Da war der Papstbesuch in Bayern, der Millionen von Menschen begeisterte und einander näher brachte oder der Aufschrei über das Schicksal von Braunbär Bruno, das uns wochenlang beschäftigte und die Emotionen landauf landab aufheizte. Selbst die ergreifende Geschichte der geraubten Jugend einer Natascha Kampusch, die mit ihrer inneren Einstellung ein Martyrium überlebte, beeindruckte Millionen. All das sind für mich menschliche Ereignisse, die in unserer technik- und leistungsorientierten Welt eine Emotionalität und persönliches Mitgefühl der Menschen beweist, die fast schon verloren gegangen schien.

Und daher möchte ich auch mit einem weiteren Zitat von Johannes Rau schließen: "Wir dürfen unseren Kindern nicht vorgaukeln, die Welt sei heil. Aber wir sollten in ihnen die Zuversicht wecken, dass die Welt nicht unheilbar ist."

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen besinnliche Weihnachtstage und einen fröhlichen Start ins neue Jahr, das Glück und Gesundheit für Sie bereit hält und jeden Tag zu etwas besonderem werden lässt.

Ihr SPD-Landtagsabgeordneter

Reinhold Strobl

20.12.06

"Für Toleranz und Demokratie"


Matthias Meier, Sandra Haußner, Sarah Graf, Julia Amler, Juliane Braun und Thomas Biersack (v.l.) wurden ausgezeichnet. Rechts die stellvertretende Unterbezirksvorsitzende Margit Wild.


Prominenter Laudator: Hans-Jochen Vogel
NEUMARKT. Das Dietfurter Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus ist erster Träger des Hans-Weber-Preises des SPD-Unterbezirks Regensburg.

Kein Geringerer als Dr. Hans-Jochen Vogel hielt die Laudatio und überreichte den Preis an die Gruppe Jugendlicher aus Dietfurt.

Hans Weber (1912-2003) war seit seiner Jugend Verfolgter des NS-Regimes und verbrachte für seinen Widerstand gegen die Nationalsozialisten fast zehn Jahre seines Lebens als "Moorsoldat" im KZ . Zeitlebens war es dem späteren Bürgermeister Regensburgs ein Anliegen, vor allem Jugendliche zu stärken und ihnen die Werte Toleranz und Menschenwürde nahe zu bringen.

Zusammen mit der Familie Weber, dem Kreis- und Stadtjugendring Regensburg und der SPD Regensburg wurde der Hans-Weber-Preis nun für Jugendgruppen und Einzelpersonen geschaffen, die für vorbildliches Engagement gegen Rechtsradikalismus ausgezeichnet werden. Insgesamt ist der Preis mit 2500 Euro dotiert.

Weitere Preisträger waren die SMV des Von-Müller-Gymnasiums Regensburg (500 Euro) und die BOS Vorklasse 2005/2006 Regensburg (500 Euro).

Das Dietfurter Aktionsbündnis wurde ausgezeichnet, weil sich hier "nachhaltiges" Bemühen der Jugendlichen aus vielen verschiedenen Gruppierungen unter der Leitung von Juliane Braun abzeichnet, "die Menschen und vor allem Jugendliche zu informieren" auch über Dietfurts Grenzen hinaus, die Gefahren aufzuzeigen und sich "für Toleranz und Demokratie einzusetzen".

Juliane Braun nahm den Preis stellvertretend entgegen und bedankte sich bei allen Dietfurtern, die bisher die Aktionen des Bündnisses unterstützt haben. Der Jury dankte sie, weil die großzügige Unterstützung und die Ehrung den Jugendlichen viel bedeute. "Die Arbeit gegen Rechts ist manchmal schon schwierig. So ein Preis zeigt uns, dass unsere Arbeit anerkannt wird," sagte Braun. Sie betonte, dass das Aktionsbündnis in Dietfurt weitergeführt werde und ja nun auch auf Landkreisebene ausgedehnt worden sei. Gemeinsam hätten die Dietfurter Jugendlichen viel bewegt, und auch jetzt seien neue Ideen bereits in der Entwicklung.

10.12.06

Aktionen geplant

NEUMARKT. Jusos und SPD im Unterbezirk warnen vor rechtsradikalen Umtrieben auch im Landkreis Neumarkt.

"Einfach die Augen schließen, wird nicht helfen", betonte Juliane Braun, die neue Vorsitzende der Jusos im Unterbezirk Amberg, auf der letzten Vorstandssitzung des SPD-Unterbezirks. In ihrem Vortrag über die rechtsextreme Szene in den Landkreisen Neumarkt und Amberg-Sulzbach gab Braun dem Vorstand Hintergrundinformationen zum aktuellen Auftreten rechtsradikaler Gruppen in der Region.

Die Bandbreite rechtsextremer Aktivitäten sei breit: "Inzwischen begnügen sich die Rechten nicht mehr damit, mit ihren Flyern Briefkästen zu verstopfen. Es finden regelrechte Schulungen ihrer Mitglieder statt. Sogar 14jährige werden inzwischen umworben", so Braun weiter.

"Hier besteht eindeutig Handlungsbedarf", stellte Vorsitzender Uli Hübner fest und forderte dazu auf, die Problematik in die Ortsvereine zu tragen, um dann gezielt vor Ort aufklären und eingreifen zu können. "Wir wollen gezielt auch die Schulen ansprechen und zu Projekttagen und Aufklärung zum Thema Rechtsextremismus anregen. Hier geht es um die nächste Generation und die Demokratie von morgen", erklärte Roland Pirner, Vorsitzender des SPD Stadtverbands Amberg.

Als nächste Schritte werde Carolin Braun, Vorsitzende der SPD im Landkreis Neumarkt, die Organisation einer Veranstaltung für den Unterbezirk zum Thema Rechtsextremismus übernehmen. Die AsF Oberpfalz werde ebenfalls im April eine Aktionswoche veranstalten. "Es ist wichtig, dass alle Demokraten Farbe bekennen", sagte Braun. "Man sollte die Möglichkeit, die NPD zu verbieten, nicht ungeprüft vom Tisch nehmen", erinnerte sie weiter.

Im Januar wird deshalb die ehemalige Bundestagsabgeordnete Erika Simm einen Vortrag zu den Möglichkeiten eines Verbotsverfahrens halten.

05.12.06


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang